Walter Lübcke 2-Jähriger Todestag

Hallo liebe Menschen,
mich würde sehr eure Meinung zu dem folgenden interessieren, weil ich mir nicht sicher bin, was ich darüber denken soll. Und zwar ist heute der zwei-jährige Todestag von Walter Lübcke und ich halte manche Aspekte im Umgang mit dem Mord an ihm für fragwürdig:

  1. Es werden sehr viele Kinder und Jugendliche in das Gedenken an ihn einbezogen:
    Im letzten Jahr wurde die Schule in Wolfhagen (vorher Wilhelm-Filchner-Schule), also in der Gemeinde, aus der Lübcke kam, in Walter-Lübcke-Schule umbenannt. Daraufhin bekam die Schule ein „NSU 2.0“-Schreiben. („NSU 2.0“: Bombendrohung gegen Walter-Lübcke-Schule - Polizei nimmt Drohschreiben ernst)
    Die Grundschule, die sich auf dem gleichen Gelände befindet, wurde nicht darüber informiert, weshalb sie keine Schutzmaßnahmen einleiten konnten. (Das weiß ich von einer verwandten Lehrerin an der Grundschule)
    Ich frage mich, ob dieses Risiko nicht vorher schon absehbar gewesen ist und man nicht vielleicht einen Platz/eine Straße zu seinem Gedenken benennen könnte.
    Nun gab es heute eine kleine Demonstration, auf der auch größtenteils Schülerinnen waren. Hier frage ich mich: Wieso keine große Demonstration? Kurz nach dem Mord waren wir in Kassel mit über 15.000 Menschen auf der Straße und auch jetzt wäre es mit angemessenen Maßnahmen möglich, etwas größeres zu organisieren - aber wieder sind die Schülerinnen im Fokus. (Damit möchte ich den Schüler*innen keinesfalls das Interesse und Engagement absprechen, ich finde es nur eigenartig, dass dort der Schwerpunkt liegt)
  2. Des Weiteren empfinde ich die Darstellung von Lübcke als eine Heroisierung und frage manchmal, ob ihm das gerecht wird, oder ob hier nicht eher der Fokus auf die Rechte Gewalt, die in Deutschland eindeutig herrscht und von der auch noch viel mehr Menschen Opfer werden, gerichtet werden sollte.

Das war jetzt eine sehr subjektive Darstellung, ich würde mich über eure Meinung und einen Austausch freuen.
Viele Grüße
Johanna