Die richtige Wärmepumpe kann im Sommer auch kühlen, ein Holzofen nur heizen.
Je nach Menge und Größe der Verglasung kann das durchaus ein Thema werden.
Meine Mutter hat das und es ist wirklich faszinierend, wie das Haus das ganze Jahr über stoisch seine Temperatur hält.
Ich sehe es aber nicht so entscheidend, wenn er einen eigenen Wald hat und den verbrennen möchte. Mein Vermieter macht das auch. Es motiviert, den Wald weiter zu erhalten und weiter zu pflegen. Und private Wälder, die nicht kommerzialisiert werden, sind ein Schatz, den man nicht verlieren darf.
Für mich ist das Verbrennen eigenen Holzes eher eine moderate Version von einer eigenen Ölquelle im Garten, lediglich der Zeitstrahl ist kürzer. Aber auch 100 Jahre, bis das Holz dann nachgewachsen ist, sind einfach zu lang. Jetzt ist der CO2 Gehalt zu hoch und dass ein neuer Baum das irgendwann ausgleicht, bringt da eben nichts.
Das stimmt aber auch nur, wenn du hier nur einen Baum bilanzierst. Das heißt du schaust wie lange der Baum der für den Gefällten gepflanzt wird braucht um so viel CO2 zu binden. Bilanzierst du aber über das komplette Waldstück des Waldbesitzers der selbst mit Holz heizt, dann sähe die Bilanz schon wieder anders aus. Denn es binden ja dort jedes Jahr sehr viele Bäume CO2.
Ich bin auch nicht dafür, dass Holz zur Wärmegewinnung im großen Stil verwendet wird, aber gerade bei den Waldbesitzern (das ist ja insgesamt dann ohnehin nur ein kleiner Teil der Bevölkerung) inkl. Familie sehe ich das Thema jetzt nicht so, dass man es mit der Verbrennung von fossilen Brennstoffen vergleichen sollten.
Hmm, ja es ist ja nicht so, dass man das Holz nicht anderweitig auch verwenden könnte.
Aber ja, das mit der Kühlung könnte ich mal ansprechen. Finde es eben nur etwas schwer verständlich, wenn man ein sehr gut gedämmtes Haus mit modernen Flächenheizkörpern (+PV auf dem Dach) hat, wieso man dann nicht auf Wärmepumpe geht.
In meinem Kopf wäre es vmtl. noch eine Lösung auf eine Wärmpumpe in Kombination mit Kaminofen inkl. Wasserführung zu setzen, wenn das Holz unbedingt eine Rolle spielen soll.
Wohne seit kurzem selbst in einem Haus mit Wärmepumpe und PV, allerdings Holz-Neubau und vmtl. etwas besser gedämmt. Bisher brauche ich zum Heizen so gut wie keine Energie. Mit der PV Anlage auf dem Dach habe ich seit diese am Netz ist (Anfang März) keinen Strom mehr zugekauft, trotz E-Auto und 30 km einfache Pendelstrecke.
Ein anderes Thema sind Feinstaub und andere Schadstoffe, die beim Verbrennen ausgestoßen werden. Und eine WP erzeugt 2/3-4/5 der Energie einfach aus der Umgebung, das ist bei Holz nur indirekt so.
Deswegen bin ich anders als Aiwanger und Co. auch nicht dafür, dass Holz im großen Stil zur Wärmegewinnung eingesetzt wird.
Aber wer Wald hat und da oft so oder so Bäume rausholen muss, weil es Vorgaben zur Bewirtschaftung gibt (und nicht alles kann als Bauholz eingesetzt werden), kann die auch verheizen ohne dass das gleich die Wärmewende gefährdet.
Und selbst wenn die WP Faktor 2 bis 5 an Wärme erzeugt, dann muss der Waldbesitzer den Strom ja trotzdem zahlen.
Denke aber die Kombi WP und Kamin mit Wasserführung wäre durchaus auch ein denkbarer Kompromiss.
Gesundheit- und Umweltfaktoren würden mir schon genug einfallen, aber die ziehen hier leider nicht so.
Weil es aber ein rel. guter Freund ist, will ich mich hier aber auch nicht als Moralapostel aufspielen und es irgendwie schaffen, dass er es selbst für eine bessere Idee hält. Das geht sehr wahrscheinlich nur über den Geldbeutel und Komfort. Geldbeutel ist schwierig bei geringerer Investition und nahezu kostenlosem Brennstoff. Mit Komfort könnte ich es schaffen.
Das Holz irgendwann auch in die CO2-Bepreisung mit aufgenommen wird, ist vmtl. nicht ganz auszuschließen, aber so weit in der Zukunft und so vage, dass sich darauf kein Argument aufbauen liese.
Es geht eben leider oft nur über den Geldbeutel gehen, sonst zieht das bei vielen nicht. Und da man die Effekte im Geldbeutel bei einer Wärmepumpe erst in 10 Jahre oder so merkt und zudem nicht fix planbar ist, wie sich Strom-&Gaspreise sowie Wartungskosten von WP entwickeln, bleiben da viele bei altem Bekannten. Immerhin die Vorteile von PV (verstärkt) und E-Mobilität (teilweise) sehe ich im Umkreis so langsam ankommen. Auch gibt es gegen die jüngst veröffentlichte Planung weitere Windkraftanlagen im Städtischen Wald zu bauen eigentlich durchweg Zustimmung. Hier gibt es allerdings auch schon einige Anlagen.
Mit dem Individual-Argument kann mensch eben auch eine private Kohlemine anführen, die mensch doch bitte ausbeuten darf.
Gibt es sowas? Meines Wissens ist insbesondere das sogenannte „Totholz“ sehr wichtig, damit Wälder stabiler bleiben und dienen definitiv dem Klimaschutz. Eine gewisse Gefahr geht von Totholz wohl aus, wenn die Bäume aber nicht auf Wege/Straßen oder Gebäude fallen können, ist das m.E. nicht relevant.
Also was ich mitbekomme sind Fällungen an Wegen aus Sicherheitsgründen quasi immer verpflichtend, wenn z.B. Bäume in Folge von Sturm nicht mehr als sicher gelten.
Totholz ist wohl auch ein komplexeres Thema. Was da positiv ist und was ein Risiko kommt wohl sehr darauf an wie der Wald geschaffen ist. In naturnahen Wäldern ist das wohl positiver als in Forsten. Daher wäre der Umbau zu mehr naturnahen Wäldern auch eine der Aufgaben für die nächsten Jahrzehnte. Vielleicht gibt es hier User die selbst mehr wissen haben. Ich kann nur sagen was im Bekanntenkreis von Leuten mit Wald sowie einem Förster erzählt wird.
Von manchen Installateuren höre ich auch immer Hasstiraden gegen Wärmepumpen und von Leuten, die noch nie ein batteriebetriebenes Auto gefahren haben, ein Lob auf eFuels -
Es ist jetzt schon ein Unterschied ob ein Installateur gegen Wärmepumpen hetzt weil er mit den Gasheizungen gerade leicht Geld verdient oder ob ein Förster erklärt, dass Totholz in einem Wald der bisher noch nicht naturnah bewirtschaftet wird problematisch sein kann oder ein Waldbesitzer berichtet, dass er verpflichtet ist schadhafte Bäume an Wegen zu entfernen.
Weiß gerade ehrlich gesagt nicht auf was du hinaus willst? Dass der Waldbesitzer lügt und er diese Bäume gar nicht entfernen muss und die Vorgaben was er im Wald lassen darf und was nicht gar nicht existieren?
Darauf will ich nicht hinaus, ich habe selbst geschrieben, dass Bedrohung auf Wegen was anderes ist. Sowohl der Förster als auch der Waldbesitzer haben aber eben auch sehr eigene Interessen (so wie der auf Gas geschulte Installateur) und auch nicht jeder „Spezialist“ bildet sich ständig fort.
Das verneine ich auch nicht und gerade mit Installateuren haben da meine Eltern zuletzt ganz miese Erfahrungen gemacht. Da wurden Dinge behauptet die einfach physikalisch falsch sind. Ich stand da teils nur kopfschüttelnd daneben. Vor allem weil auch ein neuer Kamin für Gas ans Haus müsste wäre das noch nicht mal günstiger als WP mit Förderung.
Beim Thema Wald gibt es natürlich eigene Interessen. Dass aber Waldbesitzer Vorgaben haben ist ein Fakt. Ob diese Vorgaben sinnvoll sind oder nicht und ob sie den Umbau zu einem naturnahen Wald fördern oder gar behindern ist dann wieder eine andere Frage.
Die Aussage, dass man in einem Kulturwald nicht einfach alles was fällt auch liegenlassen kann, während die abgestorbenen stehenden Bäume weniger ein Problem sind deckt sich aber sehr wohl mit dem was ich auch in diversen Seiten aus unterschiedlichen Richtungen lesen konnte.
Dass es nicht optimal ist, Holz zu verbrennen und das darin gespeicherte CO2 frei zu setzen, sollte eigentlich keine Frage sein, die sich stellt.
Das lässt sich auch nicht schön reden.
Eine Wärmepumpe wäre mit Sicherheit die bessere Entscheidung. Aber die Entscheidung ist nachvollziehbar und Holz, gerade im eigenen Wald, regenerativ. Es gibt definitiv wesentlich schlechtere Entscheidungen.