Vorschlag: Klingen Kreuzen mit der AfD

Liebes Lage-Team, liebes Forum,

Erstmal wende ich mich ans Forum, mit einem gewiss eher kontroversen Gedanken.

Der Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp (AfD) ist mir vor einiger Zeit auf YouTube aufgefallen durch seine… doch eher aufrichtigeren Art, trotz komischer Haltungen. So zumindest der Anschein.
Das Hauptthema auf seinem Kanal - Leute der anderen Seite ansprechen und um Dialog bitten. Nur leider hauptsächlich auf Demos und ähnlichen Orten, wo natürlich die Stimmung aufgeheizt ist und er sofort „weggepöbelt“ wird. Insgesamt kein besonders konstruktiver Prozess…

Vor 22 Stunden hat er einen Aufruf gestartet. Lässt sich schnell finden unter seinem Namen auf YouTube. Dort lädt er pauschal ganz Deutschland zum Gespräch ein. Kommen mag, wer will.

So… meine Intention ist natürlich klar, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr beide dort hingeht und mit ihm rhetorisch die Klingen kreuzt. Ich rechne euch da sehr hohe Chancen an :slight_smile:
Themen? Auf die würdet ihr euch mit ihm wohl einigen müssen, aber oben dran stehen wohl Migration und Wohnungsmangel. Da könntet ihr sicherlich einige Talking-Points abräumen.

Ich kenne natürlich das Argument, der AfD keine Bühne zu bieten. Dem würde ich aber entgegenhalten, dass

  • die AfD eh ihre Bühne hat.
  • wir uns nicht nur Gedanken machen müssen, wie wir weniger Wähler*innen an die AfD verlieren, sondern wie wir auch wieder welche zurückgewinnen.
  • der Zeitpunkt günstig ist (Correctiv Recherche, Landtagswahlen).
  • besser ihr es macht, als jemand weniger geschultes, bei dem die AfD am Ende doch besser darsteht als gewollt.

Ich hoffe ihr überlegt euch das mal.
Ansonsten bedanke ich mich bei der Gelegenheit für die tollen Inhalte die ihr immer wieder aufarbeitet!
2-3 AfD-Wähler aus naher Familie habe ich mit euren Folgen tatsächlich „bekehrt“. Mega!

Liebe Grüße
Paul

Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt.

Oder ausführlicher: Wenn der Mensch an einem demokratischen Diskurs interessiert wäre, kann er ja die Partei wechseln (die CDU vertritt in genug Fragen die gleiche Position), sich zum Grundgesetz bekennen und es nochmal versuchen.

7 „Gefällt mir“

Alles, was der AfD Sichtbarkeit verschafft, ist falsch.

Wenn auch nur ein verwirrter Lage-Hörer hinterher AfD wählt, ist die Veranstaltung ein Eigentor. Und leider ist die AfD für schlecht informierte Menschen immer noch attraktiv, einfach weil sie nicht nach den Regeln des demokratischen Diskurses spielt, sondern Taubenschach:

8 „Gefällt mir“

Ich habe nichts dagegen, mit AfDlern das private Gespräch zu suchen. Vielleicht lässt sich doch der eine oder andere aus seiner verqueren Weltsicht lösen. Aber „Gespräch“ ist nicht das selbe wie „Plattform“ und die LdN ist eben eine Plattform, die man einem AfDler für seine verfassungs- und menschenfeindlichen Ansichten geben würde.

Insbesondere bei der LdN ist die Plattform auch noch extrem asymmetrisch: Kaum ein Lage-Hörer ist AfD-Wähler, ich würde mal davon ausgehen, dass wir alle mit der Partei ohnehin nicht wenig anfangen können. Das „Risiko“ liegt also allein bei der LdN, nicht bei der AfD, die vielleicht noch den einen oder anderen Wähler mit ihrer Propaganda einfangen und sich selbst normalisieren/legitimisieren kann, ohne ihr eigenes Wählerpotenzial zu exponieren.

Wenn die AfD und Menschen wie Beckamp wirklich an Diskussion gelegen ist, dann steht es ihnen frei, kompetenten andersdenkende Menschen zu ihren eigenen Veranstaltungen, Parteitage und Netzwerktreffen einzuladen. Was Beckamp betreibt ist aber eine reine Propagandamasche, kein Interesse am Diskurs auf Augenhöhe.

1 „Gefällt mir“