VOASG und Rx-Versandverbot

Liebes Lage-Team,

vermutlich handelt es sich um ein Randthema, aber es würde mich freuen, wenn Ihr Euch mit dem „Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz“ und dem Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel auseinandersetzen könntet. Letzteres ist eine Vereinbarung des Koalitionsvertrags (Zeile 518), die allerdings vom Gesundheitsminister aus rechtlichen Erwägungen nicht umgesetzt wírd. Zum „Ersatz“ und zum Schutz der Versorgungssicherheit soll das VOASG kommen,durch das die Preise rezeptpflichtiger Arzneimittel nur mehr über das Sozialrecht geregelt werden sollen. Privat- und Beihilfeversicherte sowie Selbstzahler verlieren also diese rechtliche Regelung.

In diesem Kontext könntet Ihr Euch auch mit der Petition von Benedikt Bühler beschäftigen, die von mehr als 400.000 Menschen unterzeichnet wurde und dem Petitionsausschuss vorliegt.

Es handelt sich dabei um ein recht kontroverses Thema, bei dem auf beiden „Seiten“ sehr unterschiedliche Interessen auftauchen. Einerseits sorgen sich niedergelassene Apotheker um ihre wirtschaftlichen Interessen, aber auch um Fragen der Versorgungssicherheit, Preisstabilität und letztlich der Arzneimittelsicherheit. Dagegen steht (auch im Rahmen des E-Rezepts) das Interesse an einer modernen Arzneimittelversorgung und an europarechtskonformer Gesetzgebung, sicher aber auch die Interessen großer Arzneimittelversender, die in vielen Fällen im europäischen Ausland beheimatet sind.

Ich bin als Apotheker, der sich gerade selbstständig macht, sicher gebiased. Trotzdem glaube ich, dass es sich um ein berichtenswertes Thema handelt, das auch - siehe Petition - sehr viele Leute interessiert.
https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/847984/5b8bc23590d4cb2892b31c987ad672b7/2018-03-14-koalitionsvertrag-data.pdf?download=1
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108946/Spahn-haelt-am-Versand-verschreibungspflichtiger-Arzneimittel-fest

Viele Grüße,
Max