Verkürzung der Promotions- bzw. Habilitation-Zeit

Ich war offen gestanden etwas irritiert über die recht einseitigen Kommentare zur Verkürzung der Promotions- bzw. Habilitation-Zeit.
Hinsichtlich der Karrieremöglichkeiten für Expertinnen und Experten steht die Uni / Hochschule in Konkurrenz zur Wirtschaft.
Gerade hier sind lange Zeiten bis man einen festen Job hat eher nicht hilfreich und eine Verkürzung würde bspw. Professuren deutlich attraktiver machen. Die Frage ist, ob diese unbedingt direkt auf Lebenszeit sein müssen oder ob es nicht auch hier normale Jobs wie in Firmen sein könnten.

Für mich gliedert sich das Feld meiner Doktoranden-Peers in zwei Gruppen:
1.) Leute die möglichst schnell anfangen wollen Geld zu verdienen und zu arbeiten
2.) Leute denen das „vor sich hin forschen“ Spaß macht

Aus Gruppe 1 wandern viele dann in die Wirtschaft ab oder werden abgeworben.

Auch im Bereich der Dozenten gibt es leider recht wenig Quereinsteiger. Gerade hier fand ich aber vor allem die Vorträge immer am interessantesten, wo die Leute auch aus der „echten“ Wirtschaft / Betrieb mal berichten konnten.
Mag wahrscheinlich auch stark nach Studienfach unterscheiden, aber der Großteil der Studienfächer hat ja als Pendant ein Fachseite die unheimlich relevant und interessant ist.

Ich will damit auch gar nicht Gruppe 2 schmälern, mir geht es eher darum, dass die Gewichtung meinem Geschmack nach gerne eher bei 50:50 liegen könnte.

Nicht zuletzt ist die Nachfrage halt auch schlichtweg sehr groß, was dazu führt, dass es eben kein Bewerber-Markt ist. Wenn also zukünftig weniger Leute sich auf eine Professur bewerben wäre das zunächst gar nicht unbedingt schlimm und würde meiner Meinung nach dazu führen, dass sich da im Prozess ggfs. mal was verbessert.