Verkehrswende auf dem Land

Liebe Lage,
Seit einiger Zeit höre ich immer wieder das Argument, dass man die Verkehrswende nicht so einfach auf dem Land machen kann.
Ich höre in eurer Argumentation immer wieder dann, dass man den ÖPNV auf dem Land ausbauen muss. Was das aber bedeutet wird einfach nicht ausgeführt. Ist ja auch nicht überraschend wenn man selbst in der Stadt wohnt. Allerdings gibt es in der Region Hannover ein Projekt mit dem Namen Sprinti.
Es ist ein on demand rufbus System. Es funktioniert hier wirklich gut und urbanisiert die beiden Testgemeinden. Vor allem Eltern mit jugendlichen Kindern profitieren. Ein Großteil der elterntaxis sparen sich die Familien ein. Es wird zumindest in einigen Familien darüber nachgedacht das zweit oder dritt Auto abzuschaffen. Es ist allerdings auch ein sehr kostenintensives Projekt. Aber auch ältere Menschen profitieren davon sehr.
Es ist gut wenn in der Lage Probleme beschrieben werden. Und das Thema Verkehrswende ist ein großes Problem.
Ich würde es gut finden wenn auch mehr Lösungen in der Lage diskutiert werden.

https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Mobilität/Bus-Bahn/Angebot-Infrastruktur/sprinti-On-Demand-Angebot-des-GVH

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Wenn das dann emissionsfrei fahren könnte mit E Antrieb und ausschließlich solarem Strom bin ich sofort dabei, yippi = Lösungen!!!

Solche Rufbusprojekte gibt es mittlerweile in vielen Landkreisen. Dies fördert unbestritten die Mobilität für die Gruppen die nicht Autofahren können. Einen spürbaren Einfluss auf das Mobilitätsverhalten derjenigen die Autofahren können kann ich nur leider nicht feststellen.

Schon allein zum ‚1 Personen Individualverkehr‘’ ein großer Fortschritt.

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Im Prinzip ein Sammeltaxi bezahlt aus öffentlicher Hand. Irgendwie wieder eines dieser Pilotprojekte die es überall in Deutschland immer mal wieder gibt und dann nicht fortgeführt wird, weil zu teuer. Schön, dass es dies dort aktuell gibt, aber keiner wird die Kosten nach Auslaufen der Fördergelder tragen wollen.

Laut Hannoversche Allgemeine Geschätze kosten von 3,5 Millionen pro Jahr für den Testbereich und laut Bericht von Sprinti im Dezember ~3000 individuelle Nutzer. Macht eine Förderung von ~ 1200€ pro Nutzer. Aktuellere Zahlen hab ich auf Anhieb nicht gefunden.
Zum Fahrzeug…es ist ein Mercedes-Benz Sprinter Mobility…nix Elektro soweit ich das lese.

Ja, sicher, billiger ist es 2x am Tag mit dem Schulbus vorbei zu kommen ^^

Frage ist aber auch bei den Zahlen: wie hoch ist das Kundenpotenzial und wievielt Werbung macht man dafür.

Unterschätze das mal nicht. Wenn eine alte Person entweder gar nicht zum Arzt kommt, aber noch mit diesem Sammeltaxi fahren kann, aber es keines gibt: Taxi auf Krankenschein als Alternative.

So eine Infrastruktur muss erst mal da sein (Effektiv funktionieren) und nach einer längeren Zeit kann man dann die Effizienz (kosten pro Transportierter Person/K) ausrechnen. Umgedreht wird da kein Schuh draus.

Es gibt in vielen Dörfern auch die Bürgerbusse. Dort fahren Ehrenamtliche die gesponsorten Busse.
Bürgerbus Sundern (buergerbus-sundern.de)

Mal ein Beispiel. Besonders Rentner kommen so zur Bank, zum Arzt oder Apotheke. Linienbusse fahren da oft nur 4-5 am Tag - in teils unterschiedliche Richtungen.

Es ist gut und wichtig, dass Menschen sich im Ehrenamt engagieren.
Allerdings gibt es immer mehr sehr kritische Berichte, dass der Staat sich aus seiner Verantwortung stiehlt und Aufgaben den Ehrenämtern überlässt z.B. bei der Versorgung von Bedürftige durch die Tafeln.
Ich halte für keine gute Idee, bei einem so wichtigen Thema wie der Verkehrswende auf ehrenamtlich Konzepte zu setzten.

Hi Mike,
Sowas gibt es auch in einem der Testorte. Das ehrenamtlichen Projekt Wedebiene. Und die haben ein Problem. Es gibt zu wenig Ehrenamtliche, die sich hinter das Steuer setzen!
Das ist wirklich toll was die da machen und ich freue mich darüber, dass dort Leute ihre Zeit investieren. Ist es aber nicht auch richtig, dass Mobilität auch so wichtig ist, dass man auch auf dem Land eine ähnliche gute Verkehrsinfrastruktur für den ÖPNV bekommt wie in der Stadt?
Denn das ist ja die Frage: wie ist die Antwort auf die Verkehrswende auf dem Land?

Ziemlich einfach: unwirtschaftlich.

Von daher wird es auf OnDemand Lösungen hinauslaufen die wenigstens in die Nähe von Wirtschaftlichkeit kommen können.

Geht es nicht um Verhinderung des zerstörerischen Klimawandels? Das kann doch gerne auch unwirtschaftlich sein und mit der Zeit wirtschaftlicher gemacht werden (z.B. Fahrerlose KFZ).

Natürlich, nur versuchen doch viele Akteure den Spagat den Klimawandel mit wirtschaftlich gewinnbringenden Aktionen aufzuhalten.

Gerade beim ÖPNV und damit dem Kern der Mobilitätswende ist das aber unmöglich.

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Leider verhindert das unser Kapitalismus mit sehr viel intransparentem Lobbyismus. Hinzu kommen schamlose Medien und Politiker.

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