Vergleich zwischen BSW und AfD schwierig

Und wie ich schon gesagt habe:
Wenn man zwei Parteien auf Grund gewisser Gemeinsamkeiten vergleicht, obwohl diese einen gewaltigen Unterschied (Rechtsextremismus) haben, muss man sich im klaren sein, dass man den Unterschied den Gemeinsamkeiten unterordnet.

So sorgt der Vergleich der genannten Parteien dazu, dass vermittelt wird, dass Meinungen über dem Rechtsstaat stehen. Dieser Auffassung bin ich aber nicht…

Das hast du aber wirklich falsch verstanden. Jeder darf Ähnlichkeiten annehmen, wo er oder sie das auch immer möchte. Nur mit der Grundannahme, die früher im thread angesprochen wurde, dass Vergleich und Gleichsetzung grundverschieden sind - so richtig das abstrakt auch sein mag - greift zu kurz. Denn man kann Vergleiche als Stilmittel einsetzen um eine Gleichsetzung zu indzieren. Das ist dann böswillig, wenn die Vergleichstatbestände eigentlich sehr unterschiedlich sind. Ich sage übrigens nur, man kann, nicht dass das generell so gilt. Ob die vielen AfD-BSW-Vergleiche böswillig eine Gleichsetzung indizieren soll, wo keine ist, oder schlichtweg begründet sind, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Ich finde deine Argumente sehr schlüssig, glaube aber weiterhin, dass viele mediale Stimmen gerne die AfD und das BSW als noch „gleicher“ darstellen wollen, als sie das tatsächlich sind.

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Den Flüchtlingen, die nicht aufgenommen werden und der Ukraine, die ggf. keine Unterstützung mehr bekommt und dann an Putin fällt, ist der Unterschied wohl ziehmlich egal.
Und im ersten halben Jahr nach der Gründung hat in der AfD auch noch kaum jemand so direkt nach Abschaffung der Demokratie geschrien.
Und wenn Sahra Wagenknecht erst mit den möglichen Koalitionspartnern gesprochen haben möchte, bevor sie der Landespartei erlaubt,Verhandlungen zu beginnen, klingt das auch nicht sehr demokratisch.
Auch sonst habe ich von ihr nicht viel gehört, was die Demokratie ausdrücklich unterstützt.
Aber ich geb zu, wir sollten nicht vorschnell urteilen, aber aufmerksam kritisch dran bleiben.
Gleich setzen mit der AfD brauchen wir die BSW hoffentlich nie. Manche Vergleiche (Ähnlichkeiten) drängen sich mir schon auf.

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Du versteht anscheinend meinen Punkt nicht:
a) Es gibt gemeinsame Meinungen.
b) Es gibt Unterschiede beim Rechtsextremismus.

Da b) dafür sorgt, dass nicht mehr über Meinungen a) diskutiert werden kann, können noch so viele Gemeinsamkeiten bei a) aufgelistet werden, der Vergleich bleibt (meiner Meinung nach) schwierig.

Wenn es so eindeutig klar wäre, dass die Brandmauer steht und gemeinsame Politik mit der AFD ausgeschlossen ist, dann könnte man vielleicht darauf verzichten, die Gemeinsamkeiten migrationsfeindlicher Parteien diesseits und jenseits des Extremismusnachweises zu diskutieren.
Ich sehe aber immer noch das Risiko, dass umgekehrt aufgrund a) bei b) mal ein Auge zugedrückt wird. Das würde ich auch nicht auf BSW beschränken.

Stimmt. In der Vergangenheit wurde beispiels die AfD häufig mit der CDU verglichen.
Das finde ich natürlich auch schwierig.

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Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst, finde dann aber die Begriffe unsauber gewählt. Ein Vergleich wird eben nicht durch eine (vermeintlich) falsche Absicht oder durch Wiederholung zu einer Gleichsetzung, sondern höchstens dadurch, dass er nicht „richtig“ gemacht wird, indem etwa nur die Gemeinsamkeiten betont werden.

Diese Aussagen widersprechen sich m. E. gegenseitig. Wenn es ok ist, dass Menschen Ähnlichkeiten an verschiedenen Punkten annehmen und deshalb vergleiche anstellen und wenn du nicht beurteilen kannst, ob tatsächliche Vergleiche „bösartig“ im Sinne einer Gleichsetzung sind, worauf gründet sich dann die Einschätzung, dass „viele Stimmen“ die beiden Parteien als „gleicher darstellen wollen, als sie das tatsächlich sind“. Das bedeutet ja nichts anderes, als dass du a) weißt was diese Medien beabsichtigen, dass es b) eine objektive Beurteilung der Änhlichkeit oder der Gemeinsamkeiten gibt und dass die Medien c) bewusst davon abweichen.
Wenn das deine These ist, fände ich es sinnvoll, dass du sie begründest und mit konkreten Beispielen unterfütterst. So bleibt für mich ehrlich gesagt so ein Eindruck von „Ja, eigentlich hast du ja Recht und ich weiß auch nicht genau, aber trotzdem!“

Könnte natürlich daran liegen, dass die CDU durch das beschließen von Gesetzen mit der AFD die Gemeinsamkeiten noch mal besonders hervorhebt.

Was die Regierungsfindung in Thüringen und Sachsen ja so spannend macht.

Die Intentionen der Autoren sind doch erstmal unabhängig davon, was der Vergleich bei den Lesern auswirkt. (auch ein gutwilliger Vergleich kann zu einer Gleichsetzung führen)

Somit verstehe ich nicht ganz, warum du daraus „Ja, eigentlich hast du Recht…“ schließt.

Darüber hinaus setzt du (Flixbus) dich gar nicht mit den Punkten auseinander, die begründen (sollen), warum der Vergleich zu einer Gleichsetzung, bzw. zur Relativierung des Extremismus, führt.

Na, sowas aber auch:

Man könnte den Hang zu vereinfachten populistischen Scheinlösungen als Gemeinsamkeit zwischen BSW und AfD sehen - aber unter diesem Aspekt finden sich auch andere Parteien wieder. :wink:

Man kann beiden (BSW und AdD) schon eine spürbare Russlandfreundlichkeit unterstellen.

Aber für einen Vergleich müsste man tatsächlich die Parteiprogramne detailliert auswerten und gegenüberstellen.

Na sowas aber auch… jetzt will der BSW glatt dabei helfen einen AfD Landtagspräsidenten zu verhindern. Und ich dachte, nachdem ich mehrere Podcast Folgen zur Thüringenwahl gehört habe, die schmieden zusammen eine Koaltion. ironie off

Ich hatte Dich so verstanden, dass es einen Unterschied, was die Verfassungsfeindlichkeit, bzw. Demokratiefeindlichkeit gibt. Und darauf hatte ich geantwortet, dass das BSW noch zeigen muss, dass es sich nicht in die Richtung bewegt. Ich sehe Indikationen, dass die Gefahr besteht.

Rechtsextrem ist das BSW ja nicht, weil Sahra links ist. (überspitzt ironisch) Das wär dann eine andere Dískussion.

Dass das BSW auch Verfassungsfeindlich werden kann, stimmt natürlich.

Ob nun ein Vergleich mit einer schon rechtsextremen Partei dazu führt,
dass die Schwelle zur Verfassungsfeindlichkeit für das BSW kleiner oder größer wird,
kann sich jeder selbst überlegen.

Welcher Meinung ich bin, sollte offensichtlich sein…

Wie verstehst du denn Demonkratiefeindlichkeit? Wieso muss eine Partei beweisen, dass sie sich positiv auf die „Demokratie“ auswirkt. Das tut sie doch automatisch dadurch, dass sie den Wählern eine weitere Möglichkeit zur Stimmabgabe verschafft und somit eine differenzierte Repräsentation ermöglicht? Welche BSW-Aussagen erwecken für dich den Eindruck, dass sie Kernaspekte des modernen Demokratieverständnisses (freie Wahlen; Rechtstaatlichkeit; Grundrechte) angreifen möchte?

Deine Aussagen erwecken ein bisschen den Eindruck, dass Demokratie für dich das ist, was dir gefällt. Damit musst du vorsichtig sein.

So ist das. Mit Vagheit muss man leben :wink: Böswillige Absichten lassen sich meist schlecht belegen.

Ich kann nur Vermutungen aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen anstellen. Und diese Vermutung ist, dass das sprachliche Mittel bzw. die Operation „Vergleich“ medial genutzt wird um das Gefühl zu erzeugen, es handle sich bei AfD und BSW um „Gleiches“, bzw. um „gleichere“ Parteien als das bei andeen Parteien, bspw. CDU und BSW, der Fall wäre. Wenn man eine Umfrage machen würde, wie sehr sich BSW und AfD politisch überschneiden, würden die Befragten aufgrund dieses Vorgehens eine größere Überschneidung annehmen, als das tatsächlich der Fall ist.

Diese Vermutung habe ich, weil das illustrierte Vorgehen a) funktionieren kann (s.o.: Vergleiche können Gleichheit indizieren) und b) das BSW aufgrund bestimmter Positionen in den Leitmedien unbeliebt ist. Für ein intensiveres Fundament dieser Vermutung/Kritik fehlt mir die Zeit, daher kann ich mich irren. Das ist für mich aber okay - ich bin Skeptiker :wink:

Ah sehr gut.
Ich hab mich auch damit schwer getan, dass das BSW und die AFD mit dem selben abwertenden und verurteilenden Unterton genannt werden.

Für mich eine nicht faire Auseinandersetzung. Populismus ist nicht gleich auch Faschistisch und Demokratie-feindlich. Zwischen AFD und BSW liegen meiner Meinung nach große Unterschiede, die es auch zu beachten gilt.
Ich würde keine von beiden wählen, aber die Wähler:innen von BSW und AFD in den gleichen „Dumme-Populisten-Wähler“-Topf zu werfen ist meiner Meinung nach sehr falsch.
Es war populistische Wahlwerbung, die Erfolg hatte. So einen Einzug einer neuen Partei hab es noch nie. Die Ziele sind ganz andere und ohne Faschisten in ihren Reihen auch ganz sicher keine Gefahr für die Demokratie und durchaus deutlich vereinbarer mit den Werten anderer Parteien als was die AFD von sich gibt.

Würde mir hier auch mehr Differenzierung wünschen!

Ich finde die derzeitigen Wahlentwicklungen sehr interessant. In Brandenburg bleibt der SPD eigentlich nur noch das BSW. Wenn Sahra Wagenknecht nun davon Abstand nimmt, von der Bundes-SPD Zugeständnisse für eine Koalition zu fordern, können Bundes- und Europathemen außen vorbei bleiben (sofern man nicht im Bundesrat damit konfrontiert wird) und das BSW mit seinen durchaus guten Sozialthemen punkten.
Eine gute Politik des BSW könnte im Osten also die Lücke füllen, die die Linke hinterlassen hat - und der SPD zu neuer Stärke verhelfen.
Am Ende hätte die AFD Raum geschaffen für linke Mehrheiten.

Ob Wagenknecht aber von ihrer eher russlandfreundlichen Friedenspolitik ohne Lösung ablassen wird?

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Das würde ja voraussetzen, dass Wagenknecht (bzw. das von ihren Gnaden eingesetzte BSW-Personal in Brandenburg) an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert ist - dafür sehe ich bisher wenig Anzeichen. Dann müsste das BSW ja seinen Weg der populistischen Mobilisierung gegen die „schlechteste Regierung“ aufgeben - schließlich stellt die brandenburgische SPD den Kanzler der Ampel. Und bei ihren zwei Kernthemen Anti-Ukraineunterstützung und Anti-Migration müssten sie auch auf einmal pragmatisch handeln, anstatt sich als Alternative zum „Meinungsdiktat“ der anderen Parteien präsentieren zu können. Und selbst wenn das alles gegeben wäre, bliebe immer noch zu fragen, ob die sozialpolitischen Forderungen des BSW bzw. der Koalition wirklich so toll sind.

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