Vegane/vegetarische Ernährung, Klimakrise, Klimakommunijkation

Eine unzweifelhaft positive Nachricht die Ernährung betreffend wäre doch auch die Erwähnung der Spitzensportler, die sich vegan ernähren. Habe diese Liste gefunden:

Lewis Hamilton
Venus Williams
Novak Djokovic
Timo Hildebrand
Serena Williams
Arnold Schwarzenegger
Lawrence Okolie
Fiona Oakes
Andreas Kraniotakes
Carl Lewis
Patrik Baboumian
Benedikt Höwedes
Dirk Nowitzki
Johanna Jahnke
Kendrick Farris

Damit ist doch ein altes Vorurteil perdu. Und gerade bewegt sich Mats Hummels in diese Richtung und spielt mit dadurch verbesserter Fitness wieder in der Nationalmannschaft.

Selbst denken und sich Mühe geben ist halt notwendig, aber im weitesten Sinn ein Positivum.

Wer sagt den heute noch vegan wäre ungesund? Die Argumente sind doch meist andere.

  • Ich will Fleisch essen (Mein Schnitzel), weil es mir schmeckt
  • Ja die da oben können sich das ja auch leisten, weil vegan und gesund kostet Zeit und Geld
  • Wir sind nun mal alles Esser…

Ich sag nicht das die Argumente gut sind, aber die „alte“ Generation bekommst du nicht mit der Aufzählung von reichen Spitzensportlern. Und auch nur bedingt über den Preis. Essen ist mit das letzte wo die Leute sparen. Außerdem ist einfach eine Preiserhöhung immer eine Gängelung derer, die eh schon wenig haben und somit ein sehr unsozialer Hebel in allen belangen!

Nicht ungesund, aber wenig Informierte (das sind viele) meinen zu wenig für Leistungmenschen.

Ich meine ja auch nicht die Alten, sondern in diesem Fall gute SportlerInnen, die, wie man weiss, sehr oft in ihren Freundeskreisen deshalb hohes Ansehen haben und abfärben auf die, die von mir aus keinen sportlichen Ehrgeiz haben. Da täte sich dann ein Markus Söder nicht mehr so leicht, wenn er von „Zwangsveganisierung“ redet.

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Ein Test und sofort Treffer:
Das isst Arnold Schwarzenegger, um Muskeln aufzubauen und sein Gewicht zu halten. Proteine nimmt der ehemalige Bodybuilder am liebsten in Form von Eiern zu sich. Diese isst er in jeglicher Zubereitung mit Gemüse dazu. Auch zu Shakes greift er gerne, um seinen Eiweißbedarf zu decken.23.05.2023

Eine deutlich längere Liste (ohne Schwarzenegger bei den Bodybuildern)

Wäre auch gut, wenn ihr zwei links zu euren Treffern geliefert hättet.

Welches? Dass Profisportler sich nicht vegan ernähren können?

Was für eine Aussagekraft hat das für Amateure, die keine unbeschränkten Ressourcen haben?

Kobe Bryant ist morgens um 4 Uhr aufgestanden, um trainieren zu gehen. Was heißt das für den Rest der Welt? Nichts, weil niemand die gleichen Randbedingungen schaffen kann.

Ich will gar nicht sagen, dass vegane Ernährung und Sport inkompatibel sind, finde aber diesen Verweis auf Profisportler immer total schräg. Ich habe selbst eine Zeit Amateursport betrieben und es ist für Menschen mit normalem Leben (sprich zusätzliche berufliche und familiäre Verpflichtungen) quasi unmöglich etwas aus der Lebensweise von Profis, die für diese den Unterschied machen kann, zu übernehmen.

Wieso klingt denn „Wir sollten […] unseren Fleischkonsum um rund zwei Drittel reduzieren“ nach militantem Veganer? Vegan würde ja heißen, gar kein Fleisch und auch keine anderen tierischen Produkte.

Zur Verdeutlichung: Die Mehrzahl derjenigen, die noch Fleisch essen, nimmt vermutlich ein Vielfaches des gesundheitlich Ratsamen Fleisches zu sich. In 2022 wurden in Deutschland 52 Kilogramm Fleisch pro Kopf konsumiert (Statista). Dabei ernährten sich schon 2021 ca. 8 Millionen Menschen fleischfrei, Tendenz stark steigend (Statista), die meisten davon vegetarisch. Man kann also grob schätzen, wie viel Fleisch ein Fleischessser isst, selbst wenn man selbst keine kennt.
Zum Vergleich: Die Planetary Health Diet rechnet mit 57 Gramm Fleisch pro Tag (Fisch ausgenommen), was in der Woche 399 Gramm, im Jahr grob gerundet 20 Kilogramm bedeutet. Das läge ziemlich nah an der Reduktion um zwei Drittel. Selbst, wenn man die gesamte Spanne des noch Gesunden ausreizt, kommt man nicht auf die 52+ Kilogramm des durchschnittlichen Fleischessers. Nach der PHD kann man auch ganz auf Fleisch verzichten.

Ich hoffe, das zeigt, wie weit jede Behauptung, Deutschland werde bald von Vegetarier:innen dominiert oder ähnliches von jeglicher Realität entfernt ist. Aufrufe zur Reduktion des Fleischkonsums sind daher auch nicht vegane Ideologie, sondern schlicht eine Anerkennung der faktischen Lage.

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Guter Punkt, ich finde solche Vergleiche auch nur bedingt hilfreich. Sie können aber sehr inspirierend sein.

Außerdem ist der wichtigste Punkt meiner Meinung nach eigentlich derjenige, dass man als Amateursportler ja auch nicht ganz so hohe Anforderungen an die Ernährung stellen muss, denn schließlich hat man nicht die Belastung und den Leistungsdruck eines Profis. Der Aminosäurenbedarf eines Profis, der täglich, tlw. mehrfach, trainiert, ist beispielsweise deutlich höher. Auch darf dort kein Trainingsreiz „verloren“ gehen, was man sich als Hobbysportler:in schon mal erlauben kann, v.a. in Abwägung mit anderen Zielen und Verpflichtungen.

Deine Erfahrungen lenken aber auch den Blick darauf, dass es die Gesellschaft einem deutlich einfacher machen könnte, sich im Alltag möglichst fleischfrei und gesund zu ernähren. Der erste Punkt wäre da ein Blick in die Mensen und Kantinen. Obwohl sich dort sehr viel tut, ist es immer noch schwierig, sich fleischfrei und gesund zu ernähren. Zu wenig Gemüse, zu viel Salz und Zucker, wohin man blickt. Ein zweiter Punkt, der mir immer wieder auffällt, ist die Benachteiligung vieler veganer Lebensmittel bei der Mehrwertsteuer. Und es gibt sicher viele weitere Baustellen.

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Da möchte ich noch jemand hinzufügen.
Auch Ballermann und Veganer geht zusammen.

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Eier und Gemüse… Das sind natürlich Möglichkeiten von denen unsereiner nur träumen kann. Ist nicht vegan, aber es ging ja um fleischfrei - vegan ist für viele, auch ohne Sport, erstmal eine Herausforderung.

Dass man unbedingt Fleisch essen muss um Muskeln aufzubauen und Leistung bringen kann.

Wird gerade von Amateursportlern immer wieder gerne gebracht.

Welche unbeschränkte Ressource meinst du?
Es geht doch nur um die Ernährung als solches.
Niemand sagt, dass sich der Amateur nur vegan zu ernähren braucht um das selbe leisten zu können wie der Profi.

Es ist halt nur: wenn der Profi mit veganer Ernährung seine Leistung bringen kann, kann der Amateur nicht behaupten er muss Fleisch haben um seine Leistung abrufen zu können.

Ach geht es schneller ein Stück Fleisch auf den Teller zu werfen als eine vegane Alternative?

Darum geht es doch nur.

Der Profisportler inspiriert doch den Amateur ebenfalls diesen Sport auszuüben, aber eben nie mit dem Anspruch den Profi zu besiegen.

Also muss er doch auch die Lebensweise die im wesentlichen aus Training besteht nicht übernehmen, aber sich was von der Ernährung abzugucken ist doch deswegen nich unsinnig.

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Du argumentierst gegen einen Strohmann. Ich habe mich nie auf „fleischfreie“ Ernährung bezogen, sondern auf vegane - so wie der Threadtitel, der Eingangspost und die beiden gepusteten Listen veganer Sportler.

Man könnte mit dem Verweis auf Profisportler auch Privatanlegern empfehlen ihr Geld in Finanzderivaten anzulegen, da verschiedene Hedgefonds damit Renditen von 50% pro Jahr erwirtschaften.

Du hast gefragt welches Vorurteil und zusätzlich, noch ein neues geliefert, nämlich dass vegane Ernährung ja so viel Aufwand und Ressourcen benötigt, dass man sich das nur als Spitzensportler leisten könne.

Und dann gehst du nichtmal auf die Argumente ein sondern erzählst was von Strohmännern in deiner Ausgangsfrage.

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Das ist jetzt aber zu weit hergeholt. Ich wollte mit der schnell mal gefundenen Liste einfach nur darstellen, dass man zwei Fliegen positiv auf einmal schlagen kann: die stark von rechts kommenden Abwertungsversuche von vegetarisch/vegan zu entkräften und die notwendige Umsteuerung zu weniger Fleisch tatsächlich voranzubringen. Spitzensportler deswegen, weil sie halt Vertreter von Maximalleistung sind und weil die meisten bekannt sind. Ansonsten ist die Kategorie „Topsportler“ nicht das, worum sich alles drehen soll.

Der thread von @Olaf.K bezieht sich aber auf Veganer.
Und es gibt auch eine Liste, was auf den Speiseplan sollte.

War mir nicht bewusst, dass sich sogar Eier so gut ersetzen lassen.
Darum steht auch Schwarzenegger auf der zweiten Liste nicht. Eier sind eben nicht vegan.

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Solche Listen bezwecken meiner Meinung nach, in einem Weltanschauungsstreit zu gewinnen. Sie sind Apologetik. Wie viele Listen gibt es von Prominenten, die dieser oder jener Religion/Konfession angehören? Das mag zwar Einzelne zum Überdenken bisheriger Meinungen anregen, aber es ist ein Versuch zu überzeugen, ohne Sachargumente vorzubringen.
Ovo-lacto-vegetarische, gar pescetarische Ernährung ist relativ einfach zu handhaben, weil man sich dann kaum informieren muss und viele Rezepte kaum abgewandelt in seinen Alltag integrieren kann. Aber sobald wichtige essentielle Fettsäuren, Vitamine und Mineralien in der Ernährung fehlen, muss man sich sehr gut informieren, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Ich denke da an Vitamin B12, Calcium, Jod sowie DHA- und EPA-Fettsäuren. Hohe Kosten für vegane Kleidung usw. kommen hinzu. Wer von heut auf morgen Veganer wird, wird sich noch wundern. So einfach ist es nicht. Vegan zu leben ist eine eine anspruchsvolle Aufgabenstellung, die nur Wenige meistern können, d.h. sie ohne Schädigung der eigenen Gesundheit durchzuziehen. Man muss viel Zeit und Gedanken darauf verwenden.
Darum schaffe ich nur ca. 2/3 bis 3/4 vegan, der größte Rest ist ovo-lacto-vegetarisch. Sonst würde es zu kompliziert. Für die Arbeit habe ich sogar vorgeschriebene schwarze Schuhe gekauft - leider aus Leder -, weil ich in keinen veganen schwarzen Schuhen ohne üble Blasenbildung lange laufen kann. Das Leben ist meistens ein Kompromiss. Man sollte es nicht dogmatisch-streng angehen, sonst schadet man sich am Ende noch selbst. Das ist auch nicht okay. Man selber ist auch ein fühlendes Lebewesen mit einem Recht auf Gesundheit und Freiheit. Zu Selbstlosigkeit ist nur eine kleine Minderheit fähig. Sowas von allen zu verlangen, schadet dem Anliegen, weil es dann in Verruf kommt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt (höchstens, Anmerkung Moderation) 300-600 g wöchentlich Fleisch (Wurst/tierische Produkte) für eine gesunde Ernährung anstelle der üblichen 1.200 g. Das umzusetzen wäre schon ein Riesenfortschritt in Sachen Geusndheit, Klimaschutz und Tierwohl.

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Tatsächlich habe ich mich gefreut, dass der Fleischkonsum in 2022 zu 2021 zurückgegangen ist, bis ich die Zahl derer las, die zu Vegetariern geworden waren. Das deckte sich ziemlich. Der Fleischverbrauch pro Kopf ist also gleich geblieben.

In diesem Fall macht die Liste Sinn, denn es geht keineswegs darum zu sagen: XY ist vegan also werde das auch, sondern: diese Profisportler schaffen es, auf Fleisch zu verzichten. Es ist also möglich, Muskelaufbau ohne Fleisch zu betreiben.
Dass gerade Veganismus eine Herausforderung ist, habe ich bereits geschrieben. Ich kenne allerdings einige. Wenn man sich mal darauf eingestellt hat, scheint es machbar zu sein.
Auch habe ich ja auf der Seite der Liste Ernährungstipps gefunden. Alles nicht übermäßig exotisch. Auch wenn ich zustimmen muss, dass zumindest Hülsenfrüchte in größeren Mengen gegessen nicht gerade billig sind.

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Genau so habe ich es gemeint. Wenn das wirkt, dann für Leute, die sich nicht unbedingt intellektuell ihren Weg ergrübeln wollen, sondern sich nach globalen Idolen bzw. lokalen Helden orientieren. Dann ist halt vegan/vegetarisch plötzlich cool.

Ja? Gerade getrocknet sind diese doch sehr erschwinglich bzw auch ergiebig, so ein 500g-Bohnen-Beutel ergibt eingeweicht und gekocht dann ein Vielfaches; Linsen ähnlich. Im Discounter/Drogerie selbst in Bio-Qualität ziemlich günstig. Ich habe jetzt seit Jahren kein Fleisch gekauft und habe da die Preise nicht so im Kopf, aber gerade Hülsenfrüchte hätte ich jetzt als eher günstig eingestuft.

Generell ist mir das Thema auch ein wichtiges Anliegen, ich habe nur das Gefühl, dass es gerade (leider) einfach größere, überlagendere Themen gibt, da sind viele derzeit eher nicht aufnahmebereit/haben andere Sorgen. Idealerweise läuft das jetzt einfach sukzessive nebenbei, ohne großes Tamtam, einfach weil sich Gewohnheiten langsam ändern.

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Wieder was gelernt.

Im Gegensatz zu den Hülsenfrüchten gehört die Nussfrucht, neben den Steinfrüchten, Beeren und weiteren Untergruppen, zu den Schließfrüchten.

Tatsächlich meinte ich Nüsse, die ich bis heute zu den Hülsenfrüchten gezählt habe. Zum Glück bin ich damit nicht alleine.

Sowohl Nüsse, als auch Hülsenfrüchte stellen Grundpfeiler einer gesunden Ernährung dar. So besitzen beide Vertreter der pflanzlichen Kost verschiedene gesundheitliche Nutzen. Jedoch kann es zwischen den beiden Gruppen auch zu Verwechslungen kommen. So werden bestimmte Hülsenfrüchte als Nüsse, als auch Nüsse als Hülsenfrüchte bezeichnet.

Quelle

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