Unberechtigte Kritik an Muriel Asseburg

Weil hier immer wieder diffamierende Äußerungen über unsere Interviewpartner Dr. Muriel Asseburg gepostet werden, hier mal ein Blogbeitrag, der die Kritik an ihr sachlich einordnet. Ich denke, es wird sehr deutlich, dass die Kritik unberechtigt ist. Wir haben sie nicht zuletzt deswegen eingeladen, weil solche Hasskampagnen in sozialen Netzwerken, aber teilweise auch in seriösen Medien einfach keinen Erfolg haben dürfen.

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Frau Asseburg ist eine hervorragende und hoch renommierte Wissenschaftlerin. Sie steht aber natürlich trotzdem für eine bestimmte Perspektive auf den Nahost-Konflikt, die dazu neigt, die Verantwortung für viele Probleme tendenziell einseitig auf der Seite Israels zu sehen. Wobei ‚einseitig‘ hier wirklich nicht wertend gemeint ist. Das ist ja eine Perspektive, die in im linksliberalen jüdischen Diskurs, gerade auch in der Diaspora, sehr populär und damit auch völlig legitim ist.

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Ich persönlich empfand das Interview in dieser Woche unpassend - nicht so sehr wegen der (wie von Rafeez bereits erwähnten) Positionierung von Frau Asseburg sondern weil es den Fokus verschob. Nämlich weg von einem barbarischen Terroranschlag hin zum „großen Bild der israelisch-palästinensischen Geschichte“.

Natürlich kann man diesen Fokus legen wobei ich mir auch in einem solchen Fall mehrere Interviewpartner mit verschiedenen Sichtweisen wünschen würde.

Angesichts des erschreckenden Anschlags hätte ich … vielleicht den Fokus eher was dieser Terrorakt für Israel, die israelische Gesellschaft und ja auch die jüdische Gesellschaft weltweit (und dann auch wiederum in Deutschland) bedeutet. Über die Folgen hätte man dann auch noch nächste Woche sprechen können, wenn die israelische Offensive (hier passt übrigens das Wort im Gegensatz zum Hamasangriff) bzw. ihre Ziele etwas klarer geworden sind.

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Vielen Dank für das Interview und den verlinkten Blogbeitrag! Ich finde es immer wieder beglückend, wenn Frau Asseburg eine Bühne geboten wird und damit der Pluralismus in dieser so wichtigen Thematik ein Stück weit verteidigt wird.

Nichtsdestotrotz würde ich in der Lage der Nation mehr Pluralität begrüßen (Frau Asseburgs Einordnungen sind inzwischen verinnerlicht). Vielleicht findet sich ja für das nächste Interview ein weiterer Wissenschaftler, der bespielsweise die Berücksichtigung der Menschenrechte und des Völkerrechts im Nahostkonflikt erörtert.

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Hier in Ratschlag von The Onion, für alle die des Englischen mächtigs sind:

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Agreed.

Was ich allerdings in dem Interview schwach fand war der Teil über die mögliche Terrorfinanzierung durch Hilfsgelder. Hier wurde einfach nur gesagt, dass wir nur Organisationen und Projekten Geld geben denen wir vertrauen. Ich denke es ist schon klar, dass wir keine Organisationen unterstützen, die offensichtlich im Zusammenhang mit z.B. der Hamas stehen könnten, aber die ganze Kritik entzündet sich doch gerade an Vorwürfen, dass z.B. eine UNRWA, an die Deutschland jährlich dreistellige Millionenbeträge überweist, ein teils problematisches Verhältnis zur Hamas habe (s.u.)
Vorweg: das sind m.E. keine Tatsachen sondern eben Vorwürfe, die aber mehr als nur Gerüchte sie, da z.B. von UN-Watch untersucht. Ich will mir nicht anmaßen beurteilen zu können, wie berechtigt die Vorwürfe sind. Es kann durchaus sein, dass Frau Asseburg Recht hat. Dass bei der Frage überhaupt nicht auf diese Vorwürfe eingegangen und von den Interviewern auch nicht kritisch nachgehakt wurde, fand ich allerdings denkwürdig. Gerade vor dem Hintergrund der Relevanz für die deutsche Reaktion.
Übrigens: die alleinige Tatsache, dass eine Gefahr besteht durch Hilfsgelder Terror zu unterstützen sehe ich noch nicht als hinreichenden Grund, diese Gelder auch zu stoppen. Denn natürlich gibt es auch eine humanitäre Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung in Gaza und co. Trotzdem muss man natürlich ehrlich darüber sprechen.

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Fand das Interview insgesamt auch gut, den Teil aber schwach. Ein Krankenhaus, dass durch Hilfsgelder finanziert wird, muss nicht mehr von der Hamas betrieben werden, die als „Regierung“ solche Aufgaben hätte. Solche Querfinanzierungen sind schwer zu vermeiden, aber real (bzw. eine reale Gefahr, die man ausschließen sollte).

Anderes Beispiel ist das Engagement für Trinkwasser. Klar, tolle Sache… bringt der Hamas aber auch dringend benötigte Metallrohre, um Raketen zu bauen…

https://www.msn.com/en-us/news/world/eu-funded-water-pipelines-despite-hamas-boast-it-could-turn-them-into-rockets/ar-AA1i09SX

Es ist leider alles nicht so einfach. Ihren Apell, dass man mit kühlen Kopf die Überprüfung durchführen sollte, teile ich definitiv.

… (Abs. gel. Mod.)

In der ersten Ausgabe, nachdem Israel brutal überfallen worden ist, hätte ich mir auch einen anderen Interviewgast gewünscht. Im anderen Thread schrieb jemand, es wäre gut, den Teil zu Israel insgesamt noch einmal nachzuhören und kritisch zu reflektieren. Ich denke, das wäre insgesamt angebracht.

Was mir aber wichtig ist: Die Kampagne, die vor ein paar Wochen gegen Frau Asseburg gefahren worden ist, war absolut bodenlos. Ich würde mich mit dem Gedanken anschließen, dass Ihre Einschätzungen in einer späteren Folge besser platziert gewirkt hätten.

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Ich würde hier nicht ganz mitgehen. Ich sehe ja ein, dass es für viele Israelis unerträglich sein muss, wenn sie statt ungeteilter Solidarität nun Kritik am geplanten Vorgehen im Gaza-Streifen hören müssen.
Andererseits legen sie mit ebendiesem unmittelbaren Gegenschlag jetzt die Grundlage für neuen Hass in der palästinensischen Zivilbevölkerung, der den Konflikt auf Jahre hinaus verschlimmern könnte.
Als Außenstehende sind wir in der Zwickmühle, einerseits glaubhaft Solidarität zu bekunden, andererseits aber auch die Interessen der Zivilisten im Gaza-Streifen und den Konflikt als Ganzen im Blick zu haben. Vermutlich ein Spagat der kaum gelingen kann, weshalb man es wohl falsch macht, egal wie man es angeht.

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Wir sind ehrlich gesagt sehr stolz auf diesen Teil, weil er jedenfalls in der deutschen Medienlandschaft eine der differenziertesten Darstellungen in der letzten Woche war.

Das zeigt übrigens auch das außerordentlich positive Feedback. Ja, hier im Forum sehen das ein paar Menschen (von tausenden Menschen im Forum und 500.000 Hörer:innen) kritisch - aber bei uns stapeln sich die Emails, in denen sich Menschen bedanken.

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