UN-Ausbau zu NATO-Alternative?

Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis und stößt deshalb vor allem außerhalb der Mitgliedsstaaten auf teils große Ablehnung. Die Argumente dafür sind leicht zu emotionalisieren und daher auch leicht populistisch zu verwerten.
Das Thema hat besonders im Zusammenhang mit Russland immer wieder Aktualität und stößt momentan im Zusammenhang mit der russischen Invasion der Ukraine immer wieder in die Diskussionen.

Eine Aufnahme Russlands in die NATO wäre eine simpel erscheinende Lösung, die jedoch praktisch wohl an vielen Punkten scheitert, und zwar wohl aus Sicht aller Parteien.

Wieso gibt es kein Konzept zum Aufbau ähnlicher Strukturen innerhalb eines größeren Rahmens? Da bliebe dann wohl nur die UN als mantelorganisation? Ein klares Regelwerk mit echten Konsequenzen könnte wohl nur in Abstimmung aller Parteien geschaffen werden und die vorhandenen Strukturen und wirtschaftlichen Verzahnungen sind da wohl auch sinnvolles plus.
Natürlich schafft Größe Komplexität, das sieht man ja schon innerhalb der NATO. Aber eine stärkere Abkopplung von einzelnen starken Parteien (USA…) klingt auch erstmal sinnvoll. Und dass die NATO auch innerhalb der Organisation zur Konfliktvermeidung bzw -Minderung beiträgt bilde ich mir zumindest ein, zb Türkei/Griechenland. Wenn ähnliche Strukturen größer aufgezogen werden könnten, könnte das nicht hilfreich sein? Militärisches Engagement (Friedenssicherung) ist ja auch in mehr oder weniger starker Ausprägung vorhanden.

Mein Wissen zu NATO und UN ist zugegebenermaßen stark begrenzt. Was spricht dafür und was dagegen?

Die Frage wäre, behalten die Grossmächte wie Russland und USA ihr Veto-Recht?
Welchen Wert hat dann eine „aufgerüstete“ UN?

An welchem Punkt würde das greifen? Beim Aufbau der Strukturen ist es Sicherlich hinderlich, aber das ist nicht zu ändern.
Angenommen es gäbe äquivalente Strukturen. Angenommen es gäbe einen militärischen und wirtschaftlichen Maßnahmenkatalog der ohne Vetos verabschiedet und durch die Mitgliedsstaaten ratifiziert wurde. Eine äquivalente Beistandsverpflichtlung, mit individueller Entscheidung von Mitleidstelegramm bis aktiver militärischer Unterstützung.

Kriegserklärungen, Angriffe, und Ausruf des Bündnisfalls wären individuelle Entscheidungen, würden die der Zustimmung unterliegen gäbe es wohl viele militärische Auseinandersetzungen nicht. Was scheitert sind ja bloß die Aufrufe zum Stopp.

Edit: und die militärische Aufrüstung wurde innerhalb der NATO ja auch weitgehend ignoriert und gewinnt gerade erst wieder an Relevanz. Das wäre wohl auch in dem angenommenen Szenario der Fall.

Wenn Russland, China, die USA und ggf andere Staaten ablehnen, sowas mitzutragen, weil es ggf ihre nationalen Interessen beeinträchtigen könnte… wie geht man da vor? Ist ja jetzt schon problematisch

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