Der Co-Vorsitzende der Linken spricht hier unter anderem davon, das vorrangig eine diplomatische Verhandlungslösung im Ukrainekonflikt gefunden werden soll.
Ich stimme ja zu, das reden immer besser ist als schiessen.
Aber wie soll so eine Verhandlungslösung aussehen? Was sollte der Westen bzw die Ukraine realistisch anbieten?
Was ist von Russland an Entgegenkommen zu erwarten?
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Tja, das ist das allgemeine Problem.
Gebietsverluste kann nur die Ukraine selbst akzeptieren - klar, wenn der Westen einfach seine Unterstützung einstellt würde die Ukraine schneller Zugeständnisse machen, aber das will der Westen - aus sehr guten Gründen - eigentlich auch nicht.
Die ideale, realistische Lösung aus Sicht des Westens wäre wohl, dass die Ukraine die Krim offiziell aufgibt, aber die „Volksrepubliken“ sich wieder der Ukraine anschließen - als Sonderverwaltungszonen mit erheblichen Sonderrechten für die russischen „Minderheiten“ (vor allem im Hinblick auf die Sprache). Ich denke das ist der Status, den der Westen versucht, zu erreichen - und mit dem auch die Ukraine sich zufriedengeben könnte.
Russland hingegen will aktuell noch deutlich mehr - eine pro-russische Marionettenregierung in Kiew, eine weitgehende Demilitarisierung der Ukraine und letztlich auch eine stärkere Russlandbindung der gesamten Ukraine, quasi als Satelliten- oder Vasallenstaat. Das hingegen kann weder der Westen, noch die Ukraine akzeptieren.
Eine der Seiten muss irgendwann einlenken - und das ist halt für das Verständnis der wichtige Punkt:
Welche Seite einlenken wird entscheidet sich aktuell und über die nächsten Monate und Jahre an den Kriegsfronten. Erst wenn eine Seite droht, zu unterliegen, also massive Verluste erleidet, wird die Gegenseite ihre Verhandlungsziele durchsetzen können.
Daher hat Schirdewan natürlich Recht - eine Lösung des Konfliktes kann nur diplomatisch erfolgen. Aber der Kriegsverlauf entscheidet halt, wie diese diplomatische Lösung aussieht. Und aktuell fühlen sich sowohl die Ukraine als auch Russland noch in der Lage, den Kriegsverlauf positiv zu beeinflussen und damit eine für sie bessere diplomatische Lösung zu erzielen.
Aktuell sehe ich noch nicht, wie es zu einer diplomatischen Lösung kommen könnte, weil keine der Parteien kriegsmüde ist.
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Das sehe ich auch so.
Allerdings vermisse ich von Menschen wie Schirdewan, die eine diplomatische Lösung fordern, auch konkrete Vorschläge, wie diese aussehen sollte.
Letztlich müssen wir also warten, bis eine gewisse Patt-Situation eintritt?
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Dazu dies hier:
Masala: Putin spekuliert auf Kompromiss
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Guter Hinweis. Dazu ist auch der Podcast „Sicherheitshalber“ zu empfehlen.