als eAuto Fahrer werde ich immer wieder von allen möglichen Stellen auf die THG-Prämie hingewiesen, die mir als eAutofahrer zusteht. Ich würde gerne mal euere Meinung zu dem Thema hören.
So wie ich das betrachte spare ich eine große Menge CO2 ein und verkaufe diese Einsparung dann an die Industrie. Im Ergebnis ist dann meine Einsparung nichts Wert und ich ermögliche der Industrie Umbaumaßnahmen und umweltfreundlichere Technologie weiter zu verzögern. Oder sehe ich da etwas falsch?
Ich denke das Thema ist vielleich wirklich mal eine Analyse wert, da viele eAutofahrer das unüberlegt einfach machen, da man ja 250…350 EUR einfach so bekommt.
Im Ergebnis ist das eigentlich sogar mehr eine Ausweitung des ohnehin mehr als fragwürdigen Dienstwagenprivilegs. Denn wenn eine Firma zig Dienstwagen als E-Autos rausfeuert, kann Sie diese Prämie für alle diese Wagen einstreichen. Dadurch kommt es automatisch auch wieder zu einer viel zu hohen Frequenz bei der Anschaffung von Neuwagen. Es ist jetzt schon eine Sauerei, dass Dienstwagen grundlos nach viel zu wenig Jahren getauscht werden dürfen.
In der Konsequenz irgendwie schon. Vielleicht ist das dann eben die viel beschworene Macht des Marktes. Wenn CO2 konsequent teurer wird bzw. die THG-Quote anstiege, würde das dann die Mineralöl-Konzerne so viel kosten, dass sich der Kauf nicht mehr lohnt? So ganz verstehe ich die Web-Seite allerdings auch nicht.
Ich habe ein S-Pedelec. Wenn ich es freiwillig zulassen würde, könnte ich diese Prämie auch in beanspruchen.
Da ich die Thematik bislang genauso verstanden habe wie der Themenersteller, habe ich noch kein Geld kassiert.
Ich glaube, die Ursache für dein beschriebenes Problem ist eher das Leasing an sich.
Die THG-Prämie kann jedes Jahr kassiert werden, ob vom Leasingnehmer oder dem, der im Fahrzeugschein steht, das weiß ich nun nicht, ändert aber nichts.
Ohne Leasing würden die Firmen die Dienstwagen länger halten. Dass sich das lohnt, ist eben auch nur Kosmetik für einen kaputten Markt, weil über Jahre hauptsächlich solche Leasingausläufer oder Jahreswagen (neben älteren Gebrauchten) verkauft werden konnten.
Leider leider nur ein weiteres Themenfeld, das aufzeigt, dass die Politik zu sehr autozentriert agiert hat und irgendwie nicht damit aufhört.
Das ganze Thema THG-Bonus muss im Kontext eingeordnet werden. Richtig ist, dass vermiedene Treibhausemissionen durch das E-Auto der Mineralölwirtschaft verkauft werden können, damit diese noch teurere Strafzahlungen vermeiden können. Der Wert der THG-Quote schwankt und hängt auch davon ab, wie sauber der Strommix in Deutschland ist.
Als einzelner Autofahrer kann man das falsch finden, es macht für die Mineralölwirtschaft jedoch gar keinen Unterschied, ob man die THG-Quote beantragt oder nicht. Alle nicht beanspruchten Quoten werden vom Bund verkauft und fließen in den Bundeshaushalt. [1]
Die Seite besagt ganz einfach, dass für Privatpersonen die Einnahmen aus der THG-Quote steuerfrei sind. Zuvor gab es Risiken bei Einnahmen über 255€ im Jahr eine Steuerpflicht zu erreichen.
Ich würde mir im Grunde auch ganz andere Instrumente wünschen wie verbrauchsabhängige KfZ-Steuer, höhere CO2-Abgaben + Rückerstattung aber der THG-Bonus ist ein nicht zu verachtender Anreiz, auf saubere Mobilität umzusteigen.
Also mich würde bei dem Thema auch eine Aufklärung interessieren, da ich es auch noch nicht ganz verstanden habe.
Laut Wikipediamuss die Mineralölindustrie die Treibhausgasminderungsquote erfüllen. Es gibt nicht die Möglichkeit, dass sich die Mineralölindustrie freikauft. Es ist nicht der CO2-Zertifikatehandel.
Ich habe aber noch nicht verstanden, was passiert, wenn ich mir die THG-Quote nicht auszahlen lasse? Erfüllt dann die Mineralölindustrie die Quote nicht und muss Strafe zahlen? Oder wird mit jedem E-Auto die Quote trotzdem erfüllt und die Mineralölindustrie braucht nur nicht zu zahlen.
Was ich an der THG Quote und am CO₂ Handel generell nicht verstehe ist, wie er zum Klimaschutz beitragen soll. Alle Beispiele, die ich bisher gefunden habe, laufen auf eine Steuererhöhung für CO₂ hinaus, aber nicht auf eine Minderung des CO₂ Ausstoßes.
Betrachtet man den realen Strommix in Deutschland stößt ein E-Auto etwa eine Tonne CO₂ pro Jahr weniger aus als ein Verbrenner. Ich habe leider keine Quelle für die Berechnung der Einsparung gefunden, aber wenn ich es mit realistischen Zahlen selber überschlage, dann passt das schon, siehe *. Im Durchschnitt über die Autoflotte. Die einen sparen mehr CO₂ ein, die anderen weniger. Alle bekommen dieselbe Quote.
Da diese aber von dem Käufer des CO₂ Zertifikats aufgebraucht wird, wie kann es dann Brutto zu einer Einsparung kommen?
Und was ist mit E-Bikes? Man müsste 6.400 km** im Jahr fahren, um 1 Tonne CO₂ einzusparen. Das ist doch komplett unrealistisch, oder?
*) Strommix in Deutschland 2022: 420 g CO₂/kWh Stromverbrauch E-Auto: 200 Wh/km CO₂ Ausstoß E-Auto: 84 g/km CO₂ Ausstoß Verbrenner: 160 g/km (Bewusst realen Verbrauch angesetzt, WLTP ist Bullshit) Durchschnittliche Jahresfahrleistung: 15.000 km
Weil zum einen das, was durch ein E Auto eingespart worden wäre, von einem Kraftwerk in die Atmosphäre gepustet wird und zum anderen, weil die durchschnittliche Laufleistung eines E-Bikes garantiert weniger ist, als 6400 km im Jahr.
Ist dann eher die Frage, ob es überhaupt ein THG-Zertifikat für ein E-Auto oder sogar E-Bike oder E-Roller mit Kennzeichen geben sollte?!
Bekomme ich auch ein Zertifikat (oder sogar eher mehrere) wenn ich mir eine Jahreskarte für den ÖPNV kaufe? Oder wenn ich kein (E-)Auto kaufe und zu Fuß gehe? Oder wenn ich mich vegan ernähre und echten Ökostrom beziehe?
Ein (hoher) CO2-Preis allein hätte da ja schon eine Lenkungswirkung. Die THG-Zertifikate, sorgen ja nur dafür, dass Firmen günstiger wegkommen und Zwischenhändler mitverdienen. Oder übersehe ich was?
Welche Firmen? Die Mineralölindustrie? Die THG-Quote müssen die ja zusätzlich erfüllen (also zahlen). Vom Emissionshandel ist die Mineralölindustrie ja deswegen doch nicht befreit, oder?