Mal andere Idee:
Was meint ihr?
Mal andere Idee:
Was meint ihr?
Solange es kein Ausreichendes Angebot des ÖPNV auf dem Land gibt könnte ich mir das in Anbetracht der massiv gestiegenen Kosten des Führerscheins schon vorstellen.
Für einige könnte aber halt auch die Kombination aus Auto und D-Ticket interessant sein, z.B. mit dem Auto zum nächsten Bahnhof und dann mit der Bahn in die nächste größere Stadt zu Job oder Studium.
Indem der Staat den Azubis den Führerschein subventioniert, nimmt er auch den Druck von den Handwerksbetrieben, selbst entsprechend höhere Lehrgehälter zu zahlen. Und gleichzeitig sind Lehrlinge mit Führerschein ja irgendwo auch höher qualifiziert.
Bin sehr dafür das Handwerk attraktiver zu machen, aber in dem Vorschlag schwingt mir zu viel Eigennutz mit.
Da wäre ich eher dafür, dass Deutschlandticket unterschiedlich teuer zu machen, also z.b. 10 € billiger in ländlichen Regionen und dafür 10 € teurer in Großstädten. Das könnte die Attraktivität ja auch erhöhen.
Kann ich schon sehen, aber ich stelle mir vor allem die Frage, wie es jemals ein gutes ÖPNV-Angebot geben soll, wenn wir weiterhin und verstärkt den Autoverkehr subventionieren und die Menschen schon in jungen Jahren an das Auto gewöhnen. Eigentlich ist es doch absurd, nicht erst bei den gestiegenen Preisen, dass quasi alle mit ~18 Jahren notgedrungen einen vierstelligen Betrag ausgeben und diese Kosten neben den ganzen anderen Kosten des Autofahrens als ganz „natürlicher“ Lauf der Dinge hingenommen werden.
Zudem würde diese Subvention nur Menschen helfen, die sich ein Auto leisten bzw. einen Führerschein machen können und ließe insbesondere Minderjährige und einige chronisch Kranke außen vor. Und natürlich leben sehr viele Menschen gar nicht auf dem Land - eine pauschale Subvention würde an dem Ziel also teilweise vorbei gehen.
Immerhin wird in dem Statement auch das Fahrrad angesprochen - für sozial gerechte Mobilität müsste man Mikromobilität aus meiner Sicht viel stärker in den Blick nehmen als mit mehr vom Gleichen den Status des Autos weiter zu zementieren.
Natürlich ist es viel komplexer. Wir können aber halt heute dem Schulabgänger nicht sagen, dass er leider seine Wunschausbildung opfern muss und stattdessen lieber eine Ausbildung am Dorf wo er wohnt machen soll, weil würde er einen Führerschein machen, dann zementiert das die Abhängigkeit vom Auto.
Wenn ein Ausbau des ÖPNV am Land gewünscht wird, dann muss meines Erachtens der Staat hier in Vorleistung gehen. Ein Verzicht auf Führerscheine unter der Hoffnung auf einen baldigen Ausbau ist dagegen nicht praktikabel.
Ich bin auch gar nicht unbedingt für eine Bezuschussung des Führerscheins, sehe aber eine solche Maßnahme als Möglichkeit das D-Ticket ein wenig aus der Kritik vom Land zu nehmen. Dazu wäre ein Zuschuss nur dort wo ein Mindestangebot an ÖPNV unterschritten wird ausreichend.
Erinnert sich noch jemand, dass früher beim Bund oft damit geworben wurde, dass man für bestimmte Arbeiten den Führerschein kostenfrei machen könne? Vielleicht ist das ja ein Modell für den Freiwilligendienst, der einigen Unionern und vor allem Militärs vorschwebt.
Ein besserer ÖPNV wäre mir auch lieber, aber da das ein Jahrhundertprojekt sein wird halte ich die Idee einen Führerschein zu bezuschussen im Übergang für nicht unklug.
Ich finde das immer ein ganz schlechtes Argument gegen Subventionen. Nur weil Gruppe X von einer Regelung nicht profitiert, könne man sie für Y nicht einführen, da das unfair wäre.
Das ist doch Blödsinn und blockiert uns nur. Wenn es einen Missstand gibt, dann sollte der angegangen werden, egal ob alle Interessensgruppen davon gleich partizipieren. Es hindert uns ja auch niemand daran gleichzeitig oder anschließend etwas für die Gruppe chronisch Kranker zu tun.
Das Problem des Deutschlandtickets auf dem Land ist nicht der Preis.
Ist wie mit dem Hochsee-Bootsführerschein in Garmisch…
Manche Handwerker haben da wohl ein Problem bei der Nachwuchssuche.
Einen Kaminkehrer ohne Führerschein kann man sich nur schwer vorstellen. Ärgerlich wenn der Kandidat dann absagt, weil er nur für die Arbeit keinen Führerschein machen möchte.
Ansonsten ist nicht nur der fehlende Bus oft ein Problem, sondern auch die fehlende Haltestelle, wie bei uns im Gewerbegebiet. Absolut unverständlich. Aber zeigt, wie man auf dem Land tickt.
Lehrlinge unter 18 hängen bei uns einen Zettel ans schwarze Brett und bitten um eine Mitfahrgelegenheit, was dann normalerweise auch klappt. Aber auch Fahrgemeinschaften scheinen dem Handwerkspräsident fremd zu sein.
Bei uns wirbt eine Dachdeckerfirma, dass sie Lehrlingen den Führerschein zahlt.
Was gut ist: dass er damit mal ins Zentrum rückt, dass eine ans Auto ausgerichtete Mobilität manche zurücklässt.
Hier ist die Primärquelle für die Kosten vom ADAC: Umfrage: Inflation treibt die Kosten für den Führerschein in die Höhe
Interessant fand ich:
Dass der Führerscheinerwerb heute länger dauert als noch vor einigen Jahren, ist aus Sicht des ADAC der immer komplexer werdenden Verkehrssituation und dem akuten Fahrlehrermangel geschuldet.
Eine Subvention hilft, so weit mein laienhaftes Verständnis, vor allem bei Nachfrageproblemen, aber bei dem Fahrlehrermangel handelt es sich um ein Angebotsproblem? Um das Angebot zu verbreitern müssten mehr Leute diesen Beruf wählen, wozu Subventionen helfen könnten. Die Frage: wo nimmt man diese Leute her? Die fehlen dann ja wieder woanders.
Alle meine Fahrlehrer damals waren Ex-Bundler. Evtl. fehlt hier eine Quelle von Fahrlehrern…
Wieso denn ein Verzicht auf Führerscheine? Ich möchte nur, dass die Kosten dafür nicht externalisiert werden und dass staatliches Geld unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte ausgegeben wird.
Der Absolvent aus deinem Beispiel kann doch gern einen Führerschein machen.
Klar stimmt das prinzipiell - aber wenn einer so eindeutige politische Forderungen macht und den Rest nicht anspricht, erweckt das bei mir jetzt nicht die Erwartung, dass für beide was gemacht werden soll. Sondern dann wird unter dem Paradigma knapper Mittel das Geforderte getan und der Rest eingespart. Und auch Zuschüsse zum Führerschein sind Gelder, die beim Jahrhundertprojekt ÖPNV fehlen. Das ist ja keine Angelegenheit der fernen Zukunft, sondern muss jetzt gemacht werden.
Oder, da das Thema die Bildung betrifft: Überall werden Mittel für Bildung gekürzt, aber für Auto-Bildung soll zusätzliches Geld ausgegeben werden?
Wenn aber ohnehin alle am Land Führerschein machen, dann ändert sich ja nach deiner Logik, dass weniger Führerscheine für eine Verkehrswende nötig sind auch nichts.
Meine Denkweise war ja eine andere. Zuletzt haben in der Union einige Politiker das D-Ticket in Frage gestellt, weil es ja vorwiegend Leuten in Städten nutzt. Das stimmt zwar nur zum Teil, den größten Nutzen haben Pendler im Umland von Städten, aber es hetzt die Landbevölkerung gegen das D-Ticket auf. Natürlich weil die Union am Land viel mehr Zustimmung hat und D-Ticket Nutzer wohl zu einem deutlich überdurchschnittlichen Teil was anderes als Union wählen.
Wenn man also Maßnahmen in Betracht zieht, die die Akzeptanz des D-Tickets durch Verbund mit anderen Maßnahmen auch auf dem Land erhöht, dann nutzt das in meinen Augen der Verkehrswende mehr, als wenn die Spaltung zwischen Land und Stadt weiter befeuert wird.
Natürlich sollte sowas nicht durch einen flächendeckenden Zuschuss gemacht werden, sondern indem z.B. jeder der seinen Wohnsitz an einem Ort hat wo nicht im Umkreis von 10 Gehminuten eine Busverbindung im Stundentakt zwischen 7 und 19 Uhr gewährleistet ist grundsätzlich Anrecht auf diesen Zuschuss hat.
Find ich ok. Es wird nie genug Öpnv auf dem Land geben, dass Handwerker effizient überall hin kommen. Geschweige denn mit ihrem ganzen Equipment. Und wir brauchen Handwerker.
Für junge Leute, die bereit sind ein Handwerk zu erlernen eine schöne Geste vom Staat. Kann man ja mit Abbau des Dienstwagen Privilegs gegen finanzieren. Und mittelfristig sind es sowieso E-Autos.
Man kann die Förderung ja an eine Bedingung knüpfen. Der Handwerksbetrieb zählt etwas mehr Lohn und der Staat einen Teil des Führerscheins.
Was hindert denn Unternehmen, die Mitarbeiter mit Führerschein haben wollen, diesen dann bezahlen?
Ich arbeite in der IT, hier ist es völlig normal Mitarbeiter auf Themen oder Produkte schulen zu lassen, damit sie hinterher, mit dem Wissen und den Fähigkeiten, die sie erworben haben, Wert für das Unternehmen schaffen. Wieso ist hier der Führerschein anders zu sehen?
Der Gedanke ist mir auch gekommen.
Irgendwann hatte ich mal über Betriebe gelesen, die keine Auszubildenden fanden und dann mit solchen und ähnlichen Angeboten gelockt haben .
Tatsächlich gibt es da ein steuerliches (und SV-pflichtiges) Problem.
Da der Führerschein B auch - und in der Regel vor allem - privat genutzt wird, ist er in der Regel ein geldwerter Vorteil und lohnsteuerpflichtig.
Der Gesetzgeber könnte das steuer- und sv-frei stellen, dann würden Unternehmer aber einfach zusammen mit der Zusage den Lohn entsprechend niedriger ansetzen und zusammen mit dem Lehrling Abgaben sparen.
Alternative wäre, das nur Unternehmen anzubieten, die Tariflohn zahlen (und den Führerschein ohne Verpflichtung seitens des Lehrlings oben drauf). Das ist aber rechtlich wackelig - man müsste, sobald Unternehmer das aushebeln, die Regelung sofort wieder abschaffen.
Halte ich für eine schreckliche Idee, wenn wir vom Auto als Haupttransportmittel irgendwann mal wegkommen wollen ist das so ziemlich das dümmste was man machen kann.
Außerdem würde man damit ja nur die hohen Preise für die Führerscheine weiter subventionieren
Lieber das Geld nehmen und den ÖPNV weiter ausbauen oder ein 9€ Ticket auf dem Land
Ich verstehe das „statt“ in der Überschrift nicht: Warum nicht sowohl als auch?
Was auch nur bei einem vorherigen Ausbau wirklich Sinn macht
Ich finde die Diskussion entweder Führerschein oder ÖPNV schwierig. Auch wenn ich überzeugter Fahrradfahrer bin und den ÖPNV bevorzuge.
Allerdings wird für einige Berufsfelder ein Führerschein benötigt. Hierzu zähle ich vor allem das Handwerk, welches aus vielen kleinen Handerksbetrieben besteht. Diese werden wahrscheinlich nicht das Budget haben, um Menschen in der Ausbildung oder Neueinstellungen einen Führerschein zu bezahlen.
Ein anderes Thema ist der Umzug. Hier ist ein Führerschein sehr von Vorteil. Ein Umzug mit einem Lastenfahrrad ist herausfordernd.
Ich finde es praktisch einen Führerschein zu haben, auch wenn ich ihn nur sehr selten nutze.
Beim Führerschein sollte geschaut werden, was zwingend notwendig ist. Vielleicht können Ausbildungsinhalte reduziert werden, um den Preis zu senken.
Zusätzlich sollte es eine möglichst unbürokratische Unterstützung geben. Ein Gutscheinsystem erzeugt sehr viel Arbeit. Vielleicht könnte mit dem Kindergeld zum 17. Geburtstag eine einmalige Zahlung erfolgen, mit welcher ein durchschnittlicher Führerschein bezahlt werden könnte. Na klar würden dann Personenkreise Geld erhalten, die dies nicht benötigen, aber soll dafür eine deutlich teurere Verwaltung aufgebaut werden, die evtl. deutlich mehr kostet.
Um den Blick wieder über das Auto hinaus zu bekommen, wäre eine Staffelung des Deutschland-Tickets praktisch. Damit junge Menschen einen Zugang zum ÖPNV erhalten und möglichst früh diesen aktiv nutzen, sollten diese ein Möglichst günstiges Ticket erhalten. So geht in jungen Jahren vielleicht auch schon das Interesse am Auto fahren verloren. Eine interessant Staffelung fände ich:
Das setzt natürlich voraus, dass das Deutschland-Ticket wieder für einen interessanten Preis angeboten wird. Aber vor allem in jungen Jahren bzw. während der Ausbildung/Studium sollten Menschen ein vergünstigtes Ticket erhalten.
Wie beschrieben, denke ich beide Wege müssen gemeinsam gegangen werden.
Gute Idee.