Steuerentlastung nach § 9b StromStG

Hallo,

betrifft hier wahrscheinlich nicht viele, aber vielleicht könnte man es mal besprechen und etwas Druck auf die Behörde ausüben.
Ich führe ein mittelständisches Unternehmen mit recht hohem Strombedarf. Wir stellen jedes Jahr einen Antrag auf Steuerentlastung nach § 9b StromStG (und auch nach § 54 EnergieStG).
Bei § 9b STromStG werden 5,13€ je MWH Strom erstattet, also 0,00513€ je KWH. Je nach Unternehmen kommt da einiges zusammen. Die Anträge werden vom Zoll bearbeitet. Die Bearbeitungszeit dauert meistens etwas länger.
Ich habe in diesem Jahr den Antrag zum ersten mal Online gestellt. Wie der Antrag auszufüllen ist, muss man sich haarklein erklären lassen, es ist nicht im Ansatz selbsterklärend.

Ich habe den Antrag im März 24 abgeschickt, seitdem ist nichts passiert. Jetzt habe ich beim Zoll per Mail nachgefragt, wie der Stand ist. Nach ca. einer Woche kam folgende Antwort: Auf Grund einer „Prozessumstellung bei der Vorgangsbearbeitung und bereits vorhandener Bearbeitungsrückstände“ sind wir gerade bei den Anträgen aus November 2023, es wird leider noch dauern. Wie lang können sie nicht sagen.

Lustig könnte es nächstes Jahr werden, denn für dieses Jahr steigt der Erstattungsbetrag von 5,13€ auf 20€. Das kann dann ab dem 01.01.25 beantragt werden (bzw. wenn man alle Rechnungen für 2024 erhalten hat). Dann dürfte sich die Anzahl der Anträge vervielfachen.
Grundsätzlich finde ich das Verfahren blöd. Als Ende letzten Jahres bekanntgegeben wurde, dass die Industrie fast vollständig von der Stromsteuer entlastet wird, war ich davon ausgegangen, dass ich in diesem Jahr mit der Entlastung rechnen kann. So kommt Sie dann wahrscheinlich im Sommer 25. Insbesondere Unternehmen, die ums überleben kämpfen, brauchen schnelle Entlastung und nicht in 1 1/2 Jahren.

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Erfolgt die Rückerstattung wenigstens rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Beantragung wenn es schon so lange dauert?

Man stellt den Antrag immer für ein abgeschlossenes Jahr. In diesem Fall für 2023. Man erhält nach Prüfung in der Regel genau den Betrag ausgezahlt, der im Antrag errechnet wurde.

Ok danke. Damit fehlt also Cash Flow - also werden Investitionen erschwert und schlimmstenfalls der Betrieb.