Hi. Ich habe gestern den Podcast gehört und fand die Gegenargumentation zur Aussage der FDP, die Inflation würde sinken und man müsste das Bürgergeld nicht so stark anpassen, zu kurz gegriffen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Thema Inflation selten wirklich sinnvoll erklärt wird.
Grundlegend ist die Rechnung aber erstmal recht einfach.
Nehmen wir an wir hatten im letzten Jahr 2022 eine Inflation von 10%, so ist ein fiktiver Warenkorb der 2021 noch 100 Euro kostete im Jahr 2022 auf einen Preis von 110 gestiegen. Bei einer Inflationsraten von 5% im Jahre 2023 sinkt dieser nicht auf 105 zurück sondern steigert sich auf 110+5% also auf 115,50 - was in dem Beispiel eine Teuerungsrate von 15,5 % zum Jahre 2021 darstellt.
Also eine sinkende Inflation ist keineswegs mit sinkenden Preisen verbunden, sondern mit weniger stark steigenden Preisen. Sollte der fiktive Warenkorb im Preis sinken sprechen wir von Deflation.
Wenn der Bürgergeldsatz im Verlauf von mehreren Jahren nicht an die in diesem Zeitraum aufaddierten Teuerungsraten angepasst wird, ist dies problematisch.
Die FDP sollte das wissen.
Ich bin nur Erziehungswissenschaftler - kann also sein, dass ich mich irre.