Sind neue Steuergesetze wegen KI Entwicklung nötig?

Im Zuge der KI Entwicklung werden wahrscheinlich viele Meschen ihre Arbeit verlieren. Aktuell ist die Lohnsteuer die 2. größte Einnahmequelle des Bundes. Ist dies in Anbetracht der KI Entwicklung noch Zeitgemäß? Sollten nicht andere Steuerformen entwickelt werden wie z.B. die Kapitaltransfersteuer?
Durch die KI-Entwicklung werden Unternehmen immer größere Gewinne ohne den Einsatz von menschlichen Arbeitskräften erzielen. Wenn es immer weniger Arbeit gibt, ist meiner Meinung nach ein bedingungsloses Grundeinkommen unbedingt erforderlich, nur woher soll das Geld hierfür kommen, wenn dem Staat einer seiner größten Einnahmequellen wegbricht?

Das lässt sich letztlich auf die große Diskussion herunter brechen, die mit jedem Automatisierungs- und Rationalisierungsprozess einhergeht:

Wem stehen die Gewinne einer Automatisierung zu?

Wenn an der Erzeugung von z.B. einer Million Euro Gewinn in einer Fabrik durch Automatisierung nicht mehr 500 Fließbandarbeiter beteiligt sind, sondern nur noch 5 Ingenieure, wer hat ein Recht auf den Gewinn? Die Gesellschaft wird die Kosten tragen müssen, da die vielen Fließbandarbeiter nicht alle in neue Jobs finden werden - aber das Unternehmen wird die Gewinne einstreichen. Das war eines der Kernprobleme in der Industrialisierung - und dieses Problem wird es auch mit der KI-Revolution in einigen Bereichen geben.

Dabei ist klar, dass sich die Investition in Automatisierungstechnologien wie z.B. KI für die Unternehmen lohnen muss. Daher: Natürlich müssen die Investitionskosten wieder reinkommen und das Unternehmen muss langfristig mit einem kleinen Plus dar stehen, sonst wird einfach keine Automatisierung betrieben und wir geraten international in’s Hintertreffen. Der internationale Wettbewerb ist letztlich auch der Grund, warum wir nicht sagen können, wir automatisieren einfach gar nicht (abgesehen davon, dass das irrationale Wohlstandsvernichtung wäre).

Die Gratwanderung ist hier die gleiche wie beim Dauerbrenner „Patente“ - die gleiche Problematik: Die Investition muss sich lohnen, je mehr sie sich lohnt, desto stärker ist der Anreiz, zu investieren, was Wohlstand bringt. Gleichzeitig muss es irgendwo eine Grenze geben, einen Punkt, an dem wir klar sagen: Es kann nicht sein, dass Unternehmen hier zu viel Kapital anhäufen und das Ganze zu Lasten der Allgemeinheit geht. Das große Problem ist wirklich, diese Problematik in Regeln zu fassen, ohne damit Innovation zu blockieren.

Das von dir genannte BGE wäre hier auch meine Lösung. Ich persönlich sehe es als großen Gewinn für eine Gesellschaft, wenn wir möglichst viel Wohlstand mit möglichst wenig Arbeit erzeugen können - dieses krampfhafte Festhalten an der Arbeit um der Arbeit willen sehe ich sehr kritisch. Ein BGE müsste folglich in der Höhe liegen, dass es dem durch Automatisierung erzeugten Wohlstand angemessen ist, was gleichzeitig die Maxime dafür liefert, wie stark Automatisierungsprozesse bzw. Unternehmen, die diese nutzen, besteuert werden müssten.

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