Sanitärwende: Von der Abwasserbehandlung zur Kreislaufwirtschaft

Liebe Lage-Leute,

wir spülen jeden Tag mehrmals bis zu 9 Liter Trinkwasser in der Toilette runter.
In der Kanalisation wird alles vermischt: Fäkalien, Duschwasser, Waschwasser und was die Leute noch so in den Abfluss kippen. Die zentrale Aufbereitung von Abwasser ist sehr teuer und steht vor immer neuen Herausforderungen: z.B. Medikamente, Hormone und Mikroplastik herausfiltern, um unsere Ökosysteme so wenig wie möglich zu belasten. Ja, das Abwasser wird nach der Behandlung in der Kläranlage in die Flüsse geleitet und wenn bei Starkregenereignissen die Kläranlagen die Wassermengen nicht mehr fassen können, wird es ungefiltert in die Flüsse weitergeleitet.
Aber neben dem Trinkwasser spülen wir auch wertvolle Nährstoffe weg, die so der Kreislaufwirtschaft entzogen werden, obwohl sie in der Landwirtschaft unverzichtbar sind. Stickstoff (N) und Phosphat (P) sind (neben anderen) essentielle Pflanzennährstoffe und unser Urin enthält reichlich davon. Stickstoff wird als Nitrat unter enormen Energie- und Kostenaufwendungen künstlich hergestellt. Phosphor ist eine endliche Ressource und wird im Tagebau abgebaut.
Es gibt erstaunliche Ansätze Urin zurückzugewinnen und in einen Kreislauf zu überführen (Trenntoiletten, Trockentoiletten, dezentrale Abwasserreinigung usw.). Der Artikel hier beschreibt das alles noch viel besser als ich: Holy Shit

Um diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu geben, wünsche ich mir, dass dieses Thema mal in der Lage aufbereitet wird. Wie kann es gehen eine Sanitärwende herbeizuführen? Wie lange würde das Dauern? Welche positiven Effekte wären zu erwarten? Und wie lange ist das heutige System noch tragbar?

Vielen Dank fürs Lesen und Grüße
Sophia

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