Risikopatienten-Arbeitnehmer

Hallo liebe „Lage der Nation“,

ich möchte euch bitten, euch einmal der Frage um die
Risikopatienten-Arbeitnehmer anzunehmen.

Tatsächlich ist es so, dass Risikogruppen-Arbeitnehmer bis heute keinen
gesetzlichen Schutz erfahren. Es gibt lediglich „Empfehlungen“ des RKI
und des BMG an die Arbeitgeber, wie mit angestellten
Risikopatienten/Risikogruppen zu verfahren ist. Hat man den „falschen“
Arbeitgeber, ist man als Risikopatient eben durchaus überhaupt nicht
besonders geschützt.

Leider habe ich keine verlässlichen Zahlen dazu gefunden. Kennt ihr da
Zahlen? Wieviele Arbeitnehmer sind z.B. immunsupprimiert, wieviele haben
Herz-Vorerkrankungen etc. Es gibt faktisch keine öffentliche Debatte zu
diesem Problem. Selbst die vor Gericht gegangenen LehrerInnen haben
keine Lobby. Über andere Berufe wird in diesem Zusammenhang gar nicht
gesprochen. Es gibt Schätzungen, dass wir hier von einer Gruppe von bis
mehreren Hunderttausend Arbeitnehmern sprechen, die sich zur
Risikogruppe zugehörig empfingen. Ich fürchte, dass es einen massiven
Vertrauensverlust in den Staat und in die Gesellschaft für diese
Menschen bedeutet, dass es keine gesetzlichen Vorgaben zu ihrem Schutz
gibt, und dies ausschließlich auf die Arbeitgeber verlagert worden ist.
Selbst Corona-Atteste führen zu nichts Verbindlichem.
Geht man davon aus, dass es vor allem Personen aus den Risikogruppen
sind, die bei einem schweren Covid-Verlauf im Krankenhaus und auf den
Intensivstationen landen, das Gesundheitssystem be- und ggf. überlasten,
könnte man hier an dieser Stelle auch einmal gegenrechnen, ob es sich
nicht auch nur auf rein wirtschaftlicher Basis lohnen würde, diese
Arbeitnehmer konsequent zu schützen. Gäbe man ihnen ein Grundeinkommen
bis sie geimpft werden können oder wenigstens bis April, wäre dies nicht
eventuell viel günstiger als die Kosten die entstehen wenn sie im
Krankenhaus landen?

Arbeitende Risikopatienten haben bereits acht Monate mit massiven
Einschränkungen, Sorgen und Ängsten hinter sich. Nun steigen die
Infiziertenzahlen, und wir können von belastenden Monaten für alle
ausgehen. Risikopatienten betrifft das um so härter. Wo bleibt die
öffentliche Debatte um den besonderen Schutz dieser Menschen?Angestellte
Risikopatienten-Arbeitnehmer brauchen eine Lobby.

Liebe Grüße

Julia