Renaissance soldatischer Tugenden - ein beunruhigendes Spannungsfeld

Hallo zusammen,
Vielen Dank für Euren tollen, tiefgründigen Podcast! Vielleicht interessiert Euch ja felgendes Thema, ich fände es sehr spannend, was Ihr dazu zusammentragen/kommentieren/einordnen könnt.
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine, meine ich eine Renaissance soldatischer Tugenden im öffentlichen Bewusstsein/Berichterstattung wahr zu nehmen. Als Vertreter der Generation „Stell-Dir-vor-es-ist-Krieg-und-keiner-geht hin“ bin ich darüber einigermaßen beunruhigt, bei ausdrücklich allem Respekt vor dem ukrainischen Widerstand und Bewusstheit der veränderten Sicherheitslage. Diese zu verdauen und mein Selbstverständnis entsprechend anzupassen ist noch im Prozess…
Vielleicht auch angesichts der Überlegung, wie ich mich in einem vergleichbaren Fall -(Guerrilla-) Verteidigung der Bundesrepublik o.ä. - verhalten würde, beschäftigt mich das Thema. Klar, liegt auch an den zahlreichen Berichten zu militärischer Themenblöcken, aber „Ehre“, „Tapferkeit“, „Pflichterfüllung“, „unsere Werte“ usw. erinnern doch an ein Wertegerüst im Vorfeld z.B. des 1. Weltkrieges…
Dieses Spannungsfeld wird noch weiter aufgeladen, weil natürlich diese Werte notwendigerweise mehr ins Zentrum gerückt werden müssen, um Verteidigung und alles was daran hängt gesellschaftlich zu legitimieren.
JA egal, ein Teil meiner Gedanken dazu, und ich schwimme gehörig darin…

Würde mich freuen, wenn Euch das in irgendeiner Form inspirieren würde!
lg und keep going
Maze

Hallo @Maze

Dieses Thema ist an anderer Stelle im Forum mit den geltenden Gesetzen bereits besprochen worden:

Vielleicht wirst du da ja schon fündig :slight_smile:

Ich glaube, hier geht es eher um die kulturelle Frage, die Harald Welzer in diesem Kommentar bespricht: Wie kann es sein, dass trotz jahrzehntelanger Kritik das Bild des Heldentums im Krieg und Tugenden wie Tapferkeit wieder auf Resonanz stoßen?

Und ich würde sagen: die Frage ist falsch. Diese Haltung wirft jede Bereitschaft zum militärischen Handeln gleich mit Glorifizierung des Militärs, mit Militarismus in einen Topf.

Wir sehen aber spätestens jetzt, dass Friede und Freiheit auch mit militärischen Mitteln verteidigt werden müssen. Und den Mut und die Opferbereitschaft, die es dafür braucht, sollten wir nicht geringschätzen und diffamieren.

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Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Ich freue mich auf den verlinkten Beitrag!
LG Matthias

In diesem Beitrag geht Welzer noch tiefer ins Thema.