Rechtsextremismus in den USA eine Frage des Wohnorts oder Ausbildungsstands?

Vorweg möchte ich gern dafür werben, die Moderation gern öfter auch extern zu besetzen. Sandra Schulz fand ich insgesamt eine sehr bereichernde Abwechslung in der aktuellen Folge, ich hätte es auch spannend gefunden, wenn sie beim Abschiebungsthema ihre von Phillip abweichende Haltung noch etwas expliziter begründet hätte.
Was mich irritiert hat, war die Nachfrage im Interview, ob es nicht problematisch wäre, wenn ein Harvard-Professor Trump-Wählern auf dem Land vorwerfen würde, sie seien reaktionär oder rechtsextrem. Die wählen (teils aus Angst vor angeblichen, ausländischen Vergewaltigern und Straftätern) einen verurteilten Straftäter und Vergewaltiger, einen mutmaßlichen Putschisten und offen rechtsextrem agitierenden Kandidaten. Entweder geht man dann davon aus, dass die Wähler selbst diese Ansichten teilen, oder man muss sie im Grunde für dumm an der Grenze zur Unmündigkeit halten. Ich denke aber, man sollte diese Wähler (wie auch die der AfD) ernst nehmen, in dem was sie tun. Wer rechtsextreme wählt, will eine rechtsextreme Politik. Das ändert sich nicht in Abhängigkeit davon, wer der Bote ist. Die Aussage würde auch nicht richtiger (oder falscher), wenn der Professor sich entschlösse, den Rest seines Lebens als Rinderzüchter im Mittleren Westen zu verbringen.