Recht bekommen lohnt sich nicht - für die Länder

Eben nicht. Denn der Zweck von Strafzetteln, das unterstelle ich jetzt mal, ist ja nicht, Geld einzusammeln, sondern Verkehrsregeln durchzusetzen. Bei den Regeln, die das Steuerrecht durchsetzen soll, ist aber der Zweck einfach die Finanzierung des Staates.

Politessen schreiben keine Knöllchen für Verkehrsverstösse sondern sammeln nur Geld ein. Das war tatsächlich ein schlechtes Beispiel.
Steuerhinterziehung ist eine Straftat. Da geht es um den Schaden der der Gesellschaft angetan wird.
Die ganze Diskussion ist für mich extremst befremdlich. Wenn jemand die Gesellschaft um Milliarden betrügt, dann ist es laut vielen Beiträgen hier im Thread zu aufwändig den zu verfolgen. Aber wenn die Kassiererin 15 ct Flaschenpfand einsteckt, oder wenn einer in der Rettungsgasse mit dem Reifen einen Strich berührt, der gehört in den Knast. Sollte jeder nochmal in sich gehen.

Ok, das verstehe ich. Ich habe aber versucht, zu differenzieren, was das Ziel ist, das wir mit bestimmten Gesetzen einerseits und mit der Strafverfolgung andererseits zu erreichen versuchen. Als Nichtjurist habe ich nicht die passenden Kategorien zur Hand, aber mir scheint klar, dass es Steuergesetzgebung primär deswegen gibt, dass der Staat finanziert wird, und sekundär, damit das auf gerechte Weise passiert und gewisse politische oder wirtschaftliche Ziele ange-steuert werden.

Der Schaden ist also, dass Geld fehlt, und dass sich jemand ungerechterweise bereichert. Wenn es mehr kostet, den Schaden zu beheben, als überhaupt an Schaden entstanden ist, dann kann man schon darüber nachdenken, ob man nicht andere Regeln braucht, die leichter durchzusetzen sind.

Aber je länger ich darüber nachdenke, sind mir die Sekundärziele am Ende doch wichtiger, bzw. denke ich, dass man ja auch eine Abschreckungswirkung einpreisen muss, so dass sich die teure Investition in eine Strafverfolgung am Ende doch lohnt.

Steuersünder unbehelligt zu lassen war jedenfalls nicht meine Vorstellung.

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Danke dir für deine Ergänzung.

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