R-Wert I Herdenimmunität I Impfquote

Hi Ihr Beiden,

ich wollte mal anmerken, dass der von Euch genannte hohe R-Wert zwar immer wieder für Delta zu finden ist, in Deutschland dieser aber aktuell bei 1,2 liegt und weit entfernt von dem genannten ist.
Hier liegt sicher viel an den bereits geimpften und weiter gehaltenen Maßnahmen.

Auch sind die Aussagen zur Herden-Immunität fraglich selbst Herr Drosten sagt, dass die klassische Herden-Immunität nicht zu erreichen ist und das Virus endemisch werden wird.

Geimpfte können auch weiter ansteckend bleiben, wenn auch geringer, daher ist dieses Ziel nicht möglich. Corona: Viruslast von Geimpften genauso hoch wie von Ungeimpften - DER SPIEGEL

Die gute Nachricht, welche man aber nicht verachten sollte ist das Ü18 in Deutschland bereits knapp 73% eine erste Impfung haben und dies die am stärksten betroffene Gruppe ist.
Für U30 sinkt das Risiko an Corona zu versterben von etwas über 0,001% auf unter 0,0001% und ist somit überschaubar. Gute und belastbare Zahlen zu LongCovid bei jüngeren sind schwer zu finden.

Ich würde das Glas also mit allen Maßnahmen wie Impfungen, Testmöglichkeiten und Masken als eher halb voll als halb leer betrachten. Wer will kann sich impfen lassen, Testmöglichkeiten in Anspruch nehmen oder mit Maske schützen. Die übrigen sollte man vielleicht doch mal ihrer eigenen Verantwortung überlassen.

Was ich mir wünschen würde wäre mehr Fokus auf die Risikogruppen mit hohem Alter und Vorerkrankungen. Diese sind nach meinem Kenntnisstand auch mit Impfung weiter einem höheren Risiko ausgesetzt.

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Soweit ich das in der „Lage“ verstanden habe, wurde dort die sog. Basisreproduktionszahl (R0) genannt, die es prinzipiell für alle Arten von Infektionskrankheiten gibt. Das entspricht von den Zahlen her m. E. dem aktuellen Stand. Ein größeres R0 bedeutet, dass es auch mehr Menschen braucht, die bspw. geimpft sind, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Deswegen sind Masern auch ein großes Problem, weil R0 sehr hoch ist und im Durchschnitt sehr viele Menschen angesteckt werden können.

Die Beschreibung des RKI ist da recht gut und verständlich:

Die Basisreproduktionszahl R0 gibt an, wie viele Personen von einer infizierten Person durchschnittlich angesteckt werden, vorausgesetzt, dass in der Bevölkerung keine Immunität besteht und keine infektionspräventiven Maßnahmen ergriffen wurden.

Die sog. Nettoreproduktionszahl (R/Rt, auch effektive Reproduktionszahl; das, was man überall, auch in der Corona-Warn-App, findet und in manchen Bundesländern in Ampelsystemen verankert ist) stellt jeweils eine 4- oder 7-Tage-Schätzung des aktuellen Ausbreitungsgeschehens dar, ist aber streng von R0 zu unterscheiden. Das könnte man auch in der „Lage“ transparenter machen. Pandemie ist ja schon ein paar Wochen…

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Insgesamt finde ich es schon absurd, wie stark einerseits an der „7-Tage-Inzidenz“ festgehalten wird, aber das BMG andererseits in ihrem Papier von letzter Woche dafür plädiert, dass sich Geimpfte gar nicht mehr testen lassen sollen. Schutz von Risikogruppen sieht auf jeden Fall anders aus.

@peeee Danke für den Hinweise auf die Unterscheidung. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass die Basisresproduktionszahl (R0) letztlich auch nur geschätzt bzw. je nach Datenlage errechnet werden kann, da es ja (zum Glück) keine Feldversuche gibt, bei denen Infektionen zwar genau gemessen werden, man aber nichts unternimmt, um diese zu verhindern.

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