Richtig ist, dass Energieeinsparmöglichkeiten, insbesondere bei Gas, bei industriellen Großverbrauchern sehr hoch sind im Vergleich zu einzelnen Haushalten.
Wenn jedoch sehr viele Einzelne Energie sparen hat das auch eine gute Wirkung.
In meiner Kindheit wurde der Warmwasserboiler im Bad nur nur samstags mit festen Brennstoffen geheizt: „Badetag“, dann ein echter Genuß.
Wenn man heute das Warmwasser durchgehend auf 60 Grad hält und 24h die Umwälzpumpe laufen läßt damit es auch immer quasi sofort warm aus dem Wasserhahn kommt, wird viel Energie durch Wärmeverluste in den Leitungen verbraucht. Wenn eine Hausgemeinschaft sich auf Zeiten einigen kann, in denen das Warmwasser tatsähclich warm sein soll, zB morgens und abends, und auch nur zu den Zeiten umgepumpt werden soll, spart jeder der Hausgemeinschaft laufend Kosten.
Daher erscheint mir Ulfs generelle Verwunderung, dass man mancherorts um 11h nicht warm duschen kann, nicht teilen.
Änderungen und Anpassungen erzeugen bei vielen Menschen zunächst mal Verlustängste, das erscheint mir in diesem Fall nicht angemessen.
Allein schon das Abschalten der Zirkulationspumpen in einem Großteil der Gebäude würde nennenswerte Energiemengen sparen. Das ist ja meist eine reine Luxusfunktion, damit man nicht erst etwas das Wasser laufen lassen muss, bevor das Warmwasser vom Speicher bis zur Zapfstelle geflossen ist. Stattdessen hält man permanent warmes Wasser im Rohrsystem vor, dessen Wärmeverlust durch permanentes Nachheizen ausgeglichen werden muss.
Ausnahmefälle gibt es natürlich. Wenn in einem Hochhaus der Frühaufsteher im obersten Stockwerk erst mehrere Minuten das Wasser laufen lassen muss, bevor es bei ihm warm wird, ist dies vermutlich nicht zuzumuten (da er am Ende des Jahres ja auch für den damit verbundenen Wasserverbrauch zur Kasse gebeten wird). Aber in normalen Mehrfamilienhäusern sollte die Zirkulation ausgeschaltet werden.
Richtig. Genau mit deinen Argumenten hat uns sogar ein Gas-Wasser-Installateur von einer Zirkulationspumpe abgeraten. Es ist im Einfamilienhaus reiner Luxus mit hoher Energieverschwendung.
Ich sehe es wie ihr, nur haben wir ein Dilemma, das eine ist Energieverschendung, das andere Wasserverschwendung.
Gerade müssen wir irgendeine Kröte schlucken.
Ob dann final die PV Anlage mit Batteriespeicher ergänzt um LUFT WP (zum heizen Klimatisieren) und Durchlauferhitzer für jeden die Lösung sind müssen wir sehen…
Es bleibt weiter spannend und wir sind in einen hochdynamischen und Interessantem Prozess…
Wenn nicht alles so viel Geld kosten würde, wäre es ein nettes Spiel alles durch zu probieren…
Leider ist es kostenpflichtig und man muss für sich die beste Lösung raten oder einen wirklich tollen unvoreingenommenen Energieberater nehmen…
In größeren Wohneinheiten muss sich einiges ändern, was genau aber alles wird die Zukunft zeigen.
Nur sind wir eben gerade an dem Punkt, dass es weder verfügbar noch für normale Familien finanzierbar ist. Besonders da alle Ausgaben steigen. Wir haben leider auch ein 11 Monate altes Kind. Da ist man maximal allein gelassen in Deutschland, da meine Frau und ich dummerweise etwa gleich viel verdienen und das sind nicht 5000 Brutto. Mit dem was wir jetzt haben plus Eltern- und Kindergeld ( was auch noch nachträglich besteuert wird) kann ich keine Systeme umstellen, besonders nicht ohne Garantie, dass es funktioniert.
Das ist doch dann auch vollkommen ok!
Jeder tut im Rahmen seiner Möglichkeiten was er oder sie kann!
Vollkommen ok, und m.e. sollte ja zumindest dieses Jahr bei jedem 300 Euro Energiegeld zusätzlich landen oder bin ich falsch informiert?
Deswegen gibt es mehrere Lösungen die beides adressieren. Mancher Hersteller favorisiert selbst lernende Zirkulationspumpen. Die lernen aber nur, wenn man immer regelmäßig warmes Wasser benötigt.
Ein alter Hut sind Schalter gekoppelt mit einem Treppenhaus Automat. Einmal gedrückt gibt für die Zeit x Zirkulation. Ich bevorzuge eine WLAN Steckdose die ich über Sprachbefehl ansteuere. Damit ich nicht vergesse auszuschalten leuchten LED und Küche und Bad. Gesamtkosten 30 Euro
Ja super. Die 300€ müssen versteuert werden, wird also direkt verpuffen. Da ich dann wieder arbeite bekomme ich zwar die Pauschale, aber meine Frau ist dann in Elternzeit und bekommt nix. Hilft uns als Familie mal wieder nicht. Es muss zwingend das Kindergeld massiv erhöht werden und ein einkommensabhängiges Klimageld gezahlt werden.
Ganz so schlimm ist es auch nicht.
Von wann bis wann ist deine Frau in Elternzeit? Wenn sie mindestens einen Lohn/Gehalt im Jahr 2022 bekommen hat, bekommt sie das EEP auch.
Zu deinen Bedenken bei der Steuer. Es wir nur auf die Steuer angerechnet, nicht aber auf Sozialversicherungen.
Wenn Ihr zusammen veranlagt, und deine Frau in Elternzeit ist, werdet Ihr wahrscheinlich eh nur einen geringen Steuersatz haben. Bei 50.000€ z.B dürfen es zwischen 8 und 13% sein, je nach persönlicher Situation.
Somit bleiben von den 300€ 250 -275€ über. Ggf dann das doppelte.
Was auch jeder tun kann: zum Aufstellort der Heizung gehen und prüfen, ob sämtliche warmwasserführenden Rohre und Armaturen komplett isoliert sind. Fehlt diese, dann mit etwas Material aus dem Baumarkt nachbessern (ist wirklich billig und kann problemlos vom Laien erledigt werden) oder beim Eigentümer/Hausverwalter mit Nachdruck einfordern.
Ganz ehrlich: Mir gehen diese Diskussionen, was Einzelne (einzelne Menschen, einzelne Haushalte, einzelne Familien, usw.) einsparen können, gehörig auf den Wecker. Das sind doch nur Ablenkungen.
Ich will nicht sagen, dass wir nicht allesamt an demselben Strang der Einsparungen zeihen sollten. Sicherlich sollten wir das tun. Einsparungen sind unser aller Sache. Bedenkenlose Energieverschwendung ist schließlich nicht mehr zeitgemäß.
Und genau deswegen fand ich es köstlich, wie die beiden Moderatoren Frau Agnes Strack Zimmermann symbolisch „festgenagelt“ haben mit der Frage, was denn der Staat tun will. Und damit drücken sie genau mein Gefühl aus.
Ist euch aufgefallen, dass Agnes Strack Zimmermann keine Antwort darauf geliefert hat und über die ganze Passage des Interviews dieser Frage ausgewichen ist?
„Der Staat“ kann kurzfristig fast nichts tun. Weil staatliche Stellen nur für einen kleinen Teil des Stromverbrauchs verantwortlich sind. Und gesetzliche Regelungen, die im Privatbereich zur Reduktion des Energieverbrauchs führen, brauchen Jahre um zu greifen (was nicht bedeutet, dass z. B. das Verbots des Einbaus von mit fossilen Energieträgern befeuerten Heizungen nicht schnell umgesetzt werden sollte).
Es führt also kein Weg daran vorbei, dass die Abermillionen Klein- und Kleinstverbraucher selbst tätig werden. „Der Staat“ wird nicht in die Heizungskeller gehen und dort die ungedämmten Rohre mit Isolierschaum umwickeln.
Was der Staat zumindest tun könnte, ist eine Verordnung erlassen, dass Privatwohnungen nur bis z.B. 19 Grad geheizt werden dürfen. Kann man zwar nicht kontrollieren. Aber das konnte man bei den Kontaktbeschränkungen in der Hochphase von Corona auch nicht und trotzdem haben sich die meisten dran gehalten.
Wenn viele ein wenig einsparen summiert sich das. Es zeigt ausserdem dass jeder in seinem Verantwortungsbereich etwas dazu beitragen kann.
Letztendlich können wir indirekt über unser Konsumverhalten die Nachfrage und damit auch die Produktion von Gütern beeinflussen und dadurch auch die Energie die für die Produktion derselben benötigt wird.
Ausserdem fangen (finanzielle) Einsparungen immer bei den untersten Rängen an da die Erfahrung gezeigt hat dass die sich am wenigsten wehren (können).
Das ist leider wahr. Der Staat kann eine ganze Menge tun, aber nur sehr wenig kurzfristig. Denn, wenn der Staat größere Änderungen kurzfristig macht, führt das zu Verwerfungen. So weit, so klar.
Ergo: Der Staat hätte schon längst etwas tun sollen. Angefangen von der Aufhebung aller Subventionen auf klimaschädliche Produkte, bis hin zur Subvention öffentlicher Verkehrsmittel. Auch der Verteuerung von Straßenverkehr - insbesondere Straßenfrachtverkehr - dem Umbau der Städte, der besseren Anbindung der Metropolen durch Hochgeschwindigkeitszüge, der Verteuerung von CO2-Emissionen, dem Verbot von Pestiziden und überhaupt dem Umbau der Landwirtschaft, der Versteuerung von Kerosin, der Forcierung der erneuerbaren Energieträger, der Abkehr von der Kohle, der Bildung strategischer Partnerschaften mit sonnenverwöhnten Ländern - und hier insbesondere in Afrika, dem Kontinent, der es wirklich hätte gut brauchen können -, dem Festhalten an Wasserstoff als Energieträger, und, und, und. Ich könnte hier noch ellenlang so weiter schreiben.
Hätte man all das vor Jahrzehnten schon begonnen, dann hätten wir all das schon heute; und zwar auf eine sanfte Weise über Jahrzehnte hinweg eingeführt. Und ich will daran erinnern: Seit den Siebzigern ist durch erschreckend präzise Studien bekannt, dass es zum Klimawandel kommen wird und wie die Folgen sein werden. Auch erinnere ich daran, dass 2001 Al Gore - „der Klimaschützer“ - durch Irregularitäten bei der US-Wahl in Florida gegen Bush - „dem Wüstenkrieger“ - verloren hat.
Es war alles bekannt. Rechtzeitig. Wir hatten wahrlich genug Zeit.
Aber hätte, hätte, Fahrradkette; nicht wahr? Unsere Parteien - und hier insbesondere die CDU/CSU, welche in den letzten 40 Jahren 33 Jahre lang den Kanzler und mit diesem/dieser die Richtlinienkompetenz stellte - zogen es vor, all dies nicht zu tun. Trotz unzähliger Warnungen und Studien von unseren Wissenschaftlern. Und trotz positiver Beispiele wie z.B. den skandinavischen Ländern.
Jetzt die Hände strecken und sagen, dass der Staat ja kurzfristig nichts tun könne - was soll man davon halten? Als ob uns nicht allen gerade in diesen Zeiten vor Augen geführt wird, welch kläglichstes Versagen sowohl unsere Außenpolitik der letzten Jahrzehnte als auch unsere Energiepolitik der letzten Jahrzehnte darstellen. Wann soll denn der Staat was tun, wenn nicht jetzt? Wenn nicht spätestens jetzt?
Weil die Staaten = wir Bürger; offensichtlich zu langsam Änderungen vornehmen, wird das doch jetzt durch z.B. die EU Kommission geregelt.
Akku Richtlinie oder New Green Deal = Das sind m.e. alles Mechnismen des Ordoliberalismus.
Ich fand es bisher immer sehr bedenklich „wenn der Staat eingreift“; aber ich ändere meine Meinung langsam. Überall wo am Ende Emissionsfreiheit rauskommt = Klima bzw. Schutz vor der Klimakatastophe = Menschenschutz, sehe ich es als dringend geboten dass der Staat bzw. die EU langsam ordnend eingreift.
Die BürgerInnen tun es nicht in großem Stil freiwillig, bzw. in vielen Bereichen können wir nichts wirksames tun. Z.B,.müssen die Vermieter angehalten werden zu sanieren und Wohnungen Emissionsarm zu machen, die großen Companies ebenso.
Für mich geht es weniger darum, dass Privathaushalte Energie einsparen können. MMn ist hier wichtig, dass Menschen über Energieverbrauch nachdenken. Ob sie dieses Bewusstsein zuhause im kleinen Maße oder in ihrer Position am Arbeitsplatz umsetzen.
Obwohl uns diesen Winter eine Gasknappheit droht, beobachte ich in meinem Umfeld sehr wenige Änderungen im Verbrauch.
Im Interview mit Frau Strack-Zimmermann begründet Sie den Unsinn eines Tempolimits damit, dass hohe Benzinpreise eh schon dazu führen würden, dass die Bürger ökonomisch fahren. Ich denke Sie überschätzt diesen Einfluss und unterschätzt die Trägheit unserer Gesellschaft.
Die Idee, dass wir auf etwas verzichten müssen, ist für viele Menschen einfach fremd. Bis vor ein paar Jahren war es immer nur eine Frage des Geldes, ob man etwas kaufen/konsumieren/etc. kann. Solche Situationen liegen so weit zurück, dass Menschen es schon längst vergessen oder selbst nicht miterlebt haben.
Und das Thema „ich kann mir teures Benzin leisten, muss ich also nicht anpassen“ wird auch, vermutlich absichtlich, übersehen.