Positive Erfahrung Digitalisierung - elektronische Patientenakte (ePA)

Hallo liebes Lage Team,

Ich wollte mal eine gerade gemachte, positive Erfahrung mit der Digitalisierung in Deutschland mit euch teilen. Gestern waren zwei Artikel bei Zeit Online über die elektronische Patientenakte, dass Krankenkassen und Praxen diese seit 2021 anbieten müssen, sie aber bald verpflichtend wird. https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/elektronische-patientenakte-karl-lauterbach-datenschutz-faq

Kurzerhand hab ich mich entschlossen mir eine (bei der Handelskrankenkasse HKK) anzulegen. Und Fazit: es klappt alles online. Es gibt eine ePA (elektronische Patientenakte) App und man muss viele Mails bestätigen und am Ende dann seine Identität bestätigen. Als dann dort nur das Postident Verfahren für mich möglich war habe ich kurz die Augen verdreht. Im nächsten Schritt hat die Post aber selbst eine App für Online Postident entwickelt, dafür braucht man dann nur den elektronischen Personalausweis. Alles hat geklappt, ich habe jetzt eine elektronische Patientenakte und könnte dort von meiner Ärztin zB meinen Impfpass digitalisieren lassen. Mal sehen wie oft ich sie nutzen werde.

Lieben Gruß

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Es gibt ,was Digitalisierung angeht, eine kleine sehr lautstarke Gruppe Menschen in Deutschland, die einfach wollen dass alles schlecht ist. Diese Leute akzeptieren nur Lösungen mit 100% Sicherheit und 100% Datenschutz, was im Endeffekt bedeutet dass nichts passiert.

Man muss einfach Sachen versuchen und Fehler, die gemacht worden sind, sind Lehrgeld, das gezahlt werden muss. Je schneller man vorangeht, umso schneller können die Probleme ausgebügelt werden.

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Was aber nicht heißt, dass man in jedem Digitalisierungsprojekt immer und immer wieder die selben Fehler machen muss und sich jedes mal was zurecht stümpert, weil man sich für superschlau hält und man den „Stand der Technik“ einfach ignoriert.

Nein, aber man kann nicht allen Fehlern vorbeugen. Man kann vielleicht dafür sorgen, dass bestimmte Arten von Fehler weniger häufig passieren können. Und man kann versuchen, Fehler produktiv aufzuarbeiten damit das gesamte besser wird.

Aber damit ist auch die Grenze der möglichen Kontrolle irgendwie erreicht.

Ich habe seit einiger Zeit eine ePA (Barmer) und musste jetzt - da mein Handy nicht nect-fähig ist - persönlich in die Geschäftsstelle, um zu meiner neuen Versichertenkarte eine PIN für die Arztpraxis zu bekommen. Naja …

Aber ich rufe über die E-Akte meine Leistungsübersicht ab und bin regelmäßig schockiert über das, was Ärztinnen und Ärzte so diagnostizieren und angeblich behandeln. Gerade F-Diagnosen (Psycho) sind hoch im Kurs. Da ist wird eine Intervention einer psychosomatischen Störung abgerechnet, die mir nie kommuniziert wurde. Tatsächlich habe ich wegen eines Bluttestergebnisses nachfragt, das noch nicht vorlag.
Für private Zusatzversicherungen, BU usw. ist das nachteilig, wenn Ärztinnen und Ärzte ohne Wissen der Patientinnen und Patienten munter Diagnosen stellen.
Wehren ist wirklich schwierig.

Wenn alle über die ePA nachlesen können, was so alles abgerechnet und diagnostiziert wird, fördert das die Transparenz - bisher war das vor allem bei Privatversicherten so.

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Positive Überraschung:

Ich war bei meinem Arzt und der hat unter 5 Sekunden das Protokoll was ich bei meinem ersten Besuch abgegeben hatte um zu digitalisieren gefunden weil wir etwas daraus wissen mussten.

Ich hatte mit meinem eigenen Rechner das gleiche Dokument wahrscheinlich nicht so schnell finden können.

Fazit: Patient-Informationssyteme können sehr wohl gut funktionieren, sie sparen Zeit und Fehler, und das was hier bei einem Arzt klappt kann auch ärzte-übergreifend implementiert werden.

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Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen und das DigiG vertiefen würdet. Vielleicht mögt ihr ja Julia Schäfer einladen, Produktmanagerin E-Rezept bei der Gematik oder Lena Dimde für die ePA oder digital affine Ärztinnen wie Moritz Eckert oder Martin Deile oder Apothekerinnen (da haben wir in unserem Haus mehrere Digitalprofis)

Oder ein Softwarehersteller? Da liegt für mich Teil der Erklärung für viel Verzögerung, die müssen jetzt in kurzer Zeit viel neues an Ijre Jahrzehntealte Software basteln und allein für Arztpraxen gibt es über hundert Softwarehersteller, die alle andere Umsetzungen und Preismodelle und Usability haben, aber diese Software wechselt man im stressigen Versorgungsalltag nich ohne weiteres…ich verliere mich

Jedenfalls cool, dass ihr es angeschnitten habt und Philipp die ePA hat :slight_smile:

Also ich würde mich schon als Digital-Affin bezeichnen, aber kann aus erster Reihe berichten, wie frustrierend es ist.
Angefangen bei den unfassbaren Preisen und Verträgen der Software-Häuser (Austausch eines Konnektors, alle 5 Jahre Elektroschrott, den Sinn eines Hardware-VPN verstehe ich schon gar nicht, 2500€ für den Wechsel, danach nix mehr. Softwareupdate nötig, 250€ Fürs Selberinstallieren…, Briefe die nach dem Urlaub da liegen, wenn Sie nicht in (dann noch) 10d Absagen, haben Sie ein Abo von 250€/Monat an der Backe) Usability: Ich wüsste gerne, ob es niemanden gestört hat in der Testung, wenn ein eRezept oder eine eAu doppelt so lange dauert, wie das Ausdrucken inkl zum Drucker gehen. Die Instabilität. Es wirkt halt auch unglaublich unprofessionell, wenn Arzt und Pat. 90sek auf den Monitor starren um dann mal wieder festzustellen, oh, heute ist eine der Tage wo es nicht klappt.
Das Konzept eRezept. Warum ist es nicht so, dass ich den Barcode einfach als langen Schlüssel konzipiert habe, der nach dem Vorzeigen dem Apotheker die Möglichkeit gibt zu sehen, aha, auf dem Server steht bei diesem Schlüssel Ramipril 5mg für Ulf. Dann hätte man den modern und praktikabel per App/eMail what ever schicken können, aber es ist wohl so gestaltet, dass in dem Barcode Die Patientendaten drin stehen und Findige Menschen dieses auszulesen wussten-> Datenschutzproblem.
A propos eHBA, macht auch richtig schon gute Laune zum Start wenn einem gesagt wird, du MUSST jetzt einen haben, kostet dich etwa 250€/5J.
Die ePA startet mit dem Verdacht, dass da eine Datenkrake geschaffen werden soll um Forschung zu ermöglichen (wer kriegt die Daten??) und bevor auch die Zweifel wenigstens versucht werden auszuräumen wird schon das Opt-Out Model angekündigt.
Nebenbei, ich hatte mir als Patient 1 Daten auf die ePA kopiert, war ein Mordsakt. Dass die Sprechstunden normalerweise voll sind und keine Zeit für irgendwas zusätzliches ist, brauch ich wohl nicht zu erzählen.
Der eBrief/eAR/KIM, allein die Trennung der Begriffe ist mir nicht ganz klar. Grundsätzlich ja prima, Befunde kommen quasi per gesicherter Mail an den Hausarzt (oder theoretisch auch vom Haus- an den Facharzt), Ersatz des Faxes. Meine Software behauptet da weit vorne mitzuspielen, im Ergebnis sehe ich von 20 empfangenen Nachrichten 2 die korrekt gemacht sind, der Rest ist ohne Patientenzuordnung oder falsch signiert. Dass das Ganze die Daten eigentlich strukturiert übermitteln sollte (Anamnese, Befunde, Labor, Medis…) die dann in die eigenen Akte übernommen werden, geschenkt, so einen Brief habe ich noch nie bekommen. Was aber wirklich ärgerlich ist, dass bislang bei mir noch kein Krankenhaus so einen Brief verschickt hat. Das wäre hilfreich.
Und es gibt ein völlig ungeklärtes Sicherheitsproblem: da die Nachrichten End-Zu-End verschlüsselt werden, können sie erst beim Entpacken/Öffen auf Viren geprüft werden. Geframed von: wenn es ein Problem gibt, ist der Arzt haftbar.

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