Politikprogramm der Nation und Wahl-o-mat der Nation

Ich weiß, vermutlich zu viel Aufwand mit zu wenig Erlöspotenzial.
Aber mich deucht immer wieder folgende Idee @vieuxrenard :

In fast jedem Beitrag einer jeden Ausgabe des Podcast, ganz explizit auch in jedem Kapitel zum Buch „Baustellen der Nation“ liegen die Lösungen meist auf der Hand.

Wie wäre es, daraus mal eine Art „Politikprogramm der Nation“ zu machen: Quasi ein Parteiprogramm einer (leider nicht existierenden) Partei, die die Probleme Deutschland innerhalb der nächsten 8 Jahre lösen könnte, wenn sie die absolute Mehrheit gewinnen würde.

Und darauf aufbauend ein Wahl-o-mat der Nation, in dem die Positionen der existierenden Parteien hinterlegt werden. Jeder Anwender kann die Themen gewichten und dann sehen, wie nahe die jeweilige Partei bei den für ihn/sie wichtigen Themen an den „Lösungen der Nation“ sind.

Natürlich immer unter einem Disclaimer: „Jeweils im Vergleich zu den Lösungen, die die Macher der Lage der Nation herausgearbeitet haben und für richtig halten.“

Herausforderung: Die hinterlegten Positionen der Partei müssen tatsächlich gelebt werden. Lippenbekenntnisse (z.B. Klimaschutz bei FDP und Union) dürfen nicht unkritisch übernommen werden. Da wird es schon ziemlich schwierig.

Wird wohl ein Traum bleiben …

P.S.: Ich will keineswegs Eindruck vermitteln, dass ich mit all den Lösungsansetzen, die Ulf und Philipp vorstellen, immer konform gehe. Ich kennen aber kein politisches Medium und auch keine Partei, die über Jahre hinweg ein so in sich konsistentes System an Lösungen entwickelt hat. Würde es so eine Partei geben, ich würde denen die Chance geben, dieses Programm 8 Jahre lang umzusetzen. Ich bin sicher: Das Ergebnis nach 8 Jahren wäre sehr viel besser als der Zustand, den wir heute haben.

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Finde den Gedanken interessant. Ich mag auch den konstruktiven Journalismus hier. Ich glaube, dass es vor allem helfen würde, wenn man nicht nur die eigenen Lösungen plausibel offenlegt und zeigt, wie man in welcher Zeit was schaffen könnte und eine positive Aussicht mit einem Ziel aufzeigt, damit jeder sehen kann, wo man hin möchte, sondern auch, dass man die Positionen der demokratischen Parteien übersichtlich zum Vergleich gegenüber stellt.
Klar hab ich ne Fanbrille auf, aber es lassen sich doch so viele Punkte der anderen Parteien direkt abräumen, weil sie realitätsfern sind. Beispiel immer wieder das Gebrüll nach Atomkraft. Oder den Leuten sagen, man würde es über Anreize, also über einen höheren CO2 Preis regeln, aber bloß nie sagen, was das die Leute kosten würde.
Wenn man es richtig vorbereitet und gut umsetzt, dann glaube ich schon, dass sowas funktionieren kann. Mindestens würde es aber für den Diskurs förderlich sein, wenn man sieht, Partei XY hat das und das vor, das wäre die Konsequenz und so könnte man es besser machen, weil (…).

Danke lieber Til, ich finde das eine sehr charmante Idee … ich bespreche das mal mit Philip. Wir selbst können das nicht übernehmen, aber vielleicht kann man das ja auch sinnvoll delegieren.

Zumindest könnte man in einem ersten Schritt aus dem Lage-Buch die konkreten Policy-Ansätze herausarbeiten. Die Bewertung des politischen Handelns der Parteien ist dann noch mal ein weiteres, weitaus dickeres Brett.

@vieuxrenard zumindest könntet Ihr einen Katalog von „Prüfsteinfragen“ zu Euren Lieblingsthemen vorbereiten, die Ihr bei Euren kommenden Interviews vor der Wahl jedem Gast stellen könnt. (Ich gehe naiv davon aus, dass Ihr vor der Wahl die Politiker mehrerer Parteien für jeweils ein etwas detaillierters Interview einladen werdet.)

Ich habe das gerade mal mit Philip besprochen, wir würden das eher als ein Projekt aus der community sehen. Aber natürlich dürft ihr für ein solches Projekt aus dem Buch ausführlich zitieren.

Das könnte man ggf. sogar an die Parteien selbst auslagern. Ich habe mal für einen Berufsverband gearbeitet. Dort wurden vor wichtigen Wahlen immer sogenannte „Wahlprüfsteine“ formuliert: Der Verband schickte den wichtigsten Parteien eine Liste von 5-10 Fragen zu politischen Forderungen und die haben dann jeweils ihre Antworten dazu formuliert. Das könnte man ja mit dem Kondensat der „Baustellen-Forderungen“ auch machen - also wer immer Zeit und Muße dazu hat.

Ganz ehrlich? Ich kann natürlich verstehen, dass Ihr Euch das nicht ans Bein binden wollt.

Aber an die Community auslagern? Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert.

Noch nicht mal, aus Eurem Buch und Euren Podcasts (das Buch allein deckt ja nicht alle wichtigen Politikfelder ab) die vorgeschlagenen „Wahlprüfsteine“ herauszuarbeiten (ehr guter Vorschlag! @Flixbus ) . Wer kann / wer will sich die Arbeit machen und dabei streng auf Eurer Linie bleiben (nur dann macht das m.E. Sinn)? Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Und keine Partei wird Rückmeldung auf „Wahlprüfsteine“ geben, wenn die von der Community kommen. Wenn sie von den Hosts des erfolgreichsten politischen Podcasts Deutschland kommen, halte ich das für realistisch.

Vielleicht wäre die Entwicklung einer App, die die Auswertung vornimmt, ein Community-Projekt.

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