Drei Jahre lang bekamen 122 Bürger zusätzlich zum Lohn ein Grundeinkommen und wurden wissenschaftlich begleitet. Als Besonderheit fand sich auch eine Vergleichsgruppe, die keines bekam, aber sich auch wissenschaftlich begleiten ließ.
Die finanzielle Sicherheit brachte mehr Sicherheit und Zufriedenheit, Mut beruflich etwas zu wagen und führte vor allem gerade nicht dazu, dass weniger gearbeitet wurde.
Gerade im Hinblick auf die geplanten Änderungen beim Bürgergeld finde ich, dass die Ergebnisse zum richtigen Zeitpunkt kommen. Denn mit Druck auf die Arbeitnehmer werde ich das Gegenteil erzeugen:
Sie verbleiben in Jobs, die sie nicht mögen, wagen nichts, haben mehr Stress und bringen dadurch schlechtere Leistungen.
Wäre schön, wenn ihr die Studie erwähnt und ihr mehr Aufmerksamkeit verschafft.
Hab da teilgenommen, also regelmäßig gespendet. Es hat mich glücklich gemacht, Menschen glücklich zu machen, indem sie ihre beruflichen Träume verwirklichen konnten. Im Hintergrund agieren engagierte, kompetente Menschen - Fachmenschen, Wissenschaftler:innen… trasparent. Der Versuch war es auf alle Fälle wert.
Wenn es umgesetzt würde, könnte man auch gaaaaanz viel Bürokratie abbauen!
Ich finde vor allem die Finanzierung lehrreich. Es waren über 200.000 Spender nötig, um 122 Menschen über 3 Jahre monatlich 1200 € bedingungslos auszuzahlen. Da wir für Gesamtdeutschland nicht darauf hoffen können, dass uns z.B. die Chinesen alimentieren, müsste das Geld aber eigentlich aus der eigenen Gruppe finanziert, bzw. besser erwirtschaftet werden.
Ein BGE Experiment, bei dem die Teilnehmer sowohl mit den Einnahmen, als auch mit den exorbitanten Ausgaben konfrontiert wären, wäre daher interessant.
Ergänzend: Gibt es Studien mit Menschen, die durch ein Erbe oder einen moderaten Lottogewinn (unerwartet) nicht mehr in Gänze auf Erwerbsarbeit angewiesen sind? Hier könnte man doch gut nachvollziehen, ob das Geld in eine berufliche Neuorientierung, weniger Wochenarbeitsstunden oder einen früheren Ruhestand gesteckt wurde oder ob die Menschen normal weiterarbeiten und das Geld verkonsumieren, auf die hohe Kante legen oder spenden.
Das sind dann etwa 25€ pro Person, die die freiwillig gegeben haben ohne sich selbst etwas davon zu erhoffen.
Das Finanzierungskonzept sieht vor, bei hohen Einkommen oben abzuschöpfen. Je höher das Gesamteinkommen desto geringer wird netto das Grundeinkommen. Und hier stellt sich natürlich dann die Frage, die sich manche Partner eines Gutverdieners auch heute schon stellen: soll ich wirklich statt 30 Stunden 40 arbeiten, wenn die progressive Steuer da soviel abschöpt?