Pflanzenbasierte Ernährung und Landwirtschaft als notwendiges Mittel für den Klimaschutz

Ein Stück Fleisch als Leichenteil zu bezeichnen ist sicher provokant, aber eine solche Bezeichnung hat (…aus meiner Sicht…) etwas für sich […]:

Noch einmal, auch wenn dir das andere schon gesagt haben: deine Sicht und die daraus folgende Wortwahl verprellt jeden der nicht so extrem ist wie du, auch die, die eigentlich auf deiner Seite stehen.

Und wenn du es gerne drastisch haben willst, meine persönliche Ansicht, drastisch und ungeschönt:

(…)

…jedes Mal wenn ich solche Ergüsse lesen muss, bekomme ich Flashbacks an die bekloppten Flyer in der Unimensa und habe das starke Bedürfnis, meine Ernährung wieder auf das Fleischniveau des Durchschnittsbürger anzuheben, einfach weil ihr mir so was von unglaublich auf den Zwirn geht.

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ja, ich versuche wirklich zu verstehen warum sachliches Moralisieren (so sehe ich das was ich tue. Und ich habe ja nicht mal gesagt Fleisch = Leiche, sondern ich habe nur gesagt diese sprachliche Perspektive hat eine Bewandnis nämlich … ) dazu führt, dass Menschen anstatt sachlich darauf einzugehen trotzig* reagieren und sagen nö dann esse ich jetzt noch mehr Fleisch.

Warum handelst du moralisch fragwürdig nur weil dir die Sprache der Person nicht gefällt, die dich von dem moralisch richtigen überzeugen will? Ernsthaft; ich verstehe es nicht.

*will damit niemanden vor den Kopf stoßen mir fällt nur kein besseres Wort ein

Die zentrale Frage von Ethik ist die Organisation des Zusammenlebens von Menschen. Nahzu jede moralische Schule nimmt dazu einen kategorischen Unterschied zwischen Menschen und Nicht-Menschen als Grundlage. Es folgen verschiedene moralische Vorgaben wie man mit anderen Menschen oder eben Nicht-Menschen umgehen sollte. Beispielsweise ist es i.d.R. moralisch fragwürdig andere Menschen zu töten oder gar zu essen.

Um diesen so wohlbegründeten und wichtigen kategorischen Unterschied im kollektiven Gedächtnis zu halten, hat er auch Eingang in unsere Sprache gefunden (oder anders herum). Beispielsweise werden „Leichen“ im Gegensatz zu „Kadavern“ als etwas (ehemals) Sakrales gewürdigt, was auch durch eine zeromonielle Bestattung betont wird.

Die sprachliche Unterscheidung von Menschen und Nicht-Menschen aufzulösen kann beispielsweise dazu führen, dass wieder in einem moralisch legitimierten (bzw. nicht saktionierten), rassischen Kontinuum vom Affen hin zum (Herren-)Menschen geredet und dann gedacht wird. Daher ist die Aufweichung der sprachlichen Unterscheidung in meinen Augen moralisch fragwürdig.

(Anmerkung: In der Biologie hingegen sollten in der Tat die selben Begriffe für alle Säugetiere verwendet werden. Aber die Wissenschaft verfolgt auch das Ziel der Wahrheitsfindung und nicht das der Organisation von Gesellschaften.)

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(…) Wieso sollte die Förderung von Empathie für nicht-menschliche Mitgeschöpfe eine rassistische Entwicklung zum Herrenmenschen hin begünstigen. Viel logischer wäre doch, dass dann auch mehr soziale Gerechtigkeit unter Homo sapiens eintritt, eben weil es zum Beispiel sinnlos würde, Schwarze Menschen als „Affen“ zu beleidigen, wenn Affen gleichwertig mit Menschen gesehen würden. Die sozialpsychologische Forschung sagt dazu jedenfalls eher, dass Empathie für nicht-menschliche Tiere auch zwischenmenschliche Empathie verbessert bzw. dass Psychopathen in aller Regel in der Kindheit Tierquäler waren.

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Deswegen haben wir ja auch Tierschutzgesetze und zwar unabhängig davon, ob die Vermeidung von Tierleid ein direkte moralische Relevanz hat.

Ohne jetzt alles meiner Vorschreiber gelesen zu haben:

https://www.mpg.de/19766823/essay-fleischkonsum-und-klimaschutz

Dieses Essay von der Max Planck Gesellschaft (im Jan 2023 veröffentlicht) wird sehr schön darüber berichtet und ein paar Lösungsansätze aufgezeigt.
Auf jeden Fall lesenswert!

Bei pflanzlicher Ernährung würde ich nicht von Verzicht (auf Fleisch)sprechen, sondern von Anpassung; und zwar notwendiger - firs Klima, Tiere, Artenschutz.

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Vielen Dank für den Vorschlag, den ich gern unterstütze. Vor mehr als 10 Jahren habe ich meine BA-Arbeit zum Thema geschrieben. Ausgangspunkt war damals die Klimakonferenz von Kopenhagen und ein vom World Watch Institut veröffentlichtes Papier, wonach 51 % der antropgogen THG der Fleisch- und Tierwirtschaft zuzuschreiben ist (sehr gut belegt übrigens). Meine BA-Arbeit heißt: „Regieren mit dem Teller!“ seither wundere ich mich, wie dieser gigantische Elefant im Raum nicht gesehen wird. Dabei ist es ganz einfach, es zu lassen. Es ist nicht Verzicht - es ist wunderschöne Anpassung.

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Es sind die Argumente, die ich schon so ewig lange lese. Weitermachen wie bisher, weil man sich vor den Kopf gestoßen fühlt? Mehr kognitive Dissonanz geht kaum. Fragt man die Tiere, würden sie niemals einen Veganer oder besser einen sich pflanzlich ernährenden Menschen als „militant“ bezeichnen. Die Umweltfolgekosten der Tierwirtschaft tragen leider alle.

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13 Mrd € fließen jedes Jahr (!) als Subvention in die Tierwirtschaft. 13 Milliarden Euro jährlich für die Tierindustrie - [GEO] . Klimaschädliche Subventionen sollten zeitnah abgeschafft werden. Zudem wird der größere Anteil der Ackerfläche für Futtermittelanbau genutzt- mit jeder Menge Pestizide. D.h., man sollte die 13 Mrd dazu nutzen, den Tierwirten Geld dafür zu geben, es zulassen und das Land sollte der Natur zurückgegeben werden (Moore, Wälder, Lebensräume). Menschen können sich eiweißreich von Linsen, Bohnen, Nüsse, Pilze ernähren.

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Könntest du das Mal verlinken? Gerne auch die BA. Danke!

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Ich verstehe was du meinst. Aber das ist eben deine subjektive Meinung und eben nicht die Meinung von vielen anderen.

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Ja, denn man wendet sich ab und hört dir nicht mehr zu.
Du kannst noch so tolle Argumente und Ansichten haben, wenn du niemanden erreichst, weil dir wegen deiner Wortwahl niemand mehr zuhören will, änderst du niemanden und alle machen weiter wie bisher.

Die wahrscheinlich vom Himmel fallen werden, denn die gesamte Ackerfläche willst du ja der Natur zurück geben…

Und ganz ehrlich, so sehr ich all die vier Sachen mag. Morgens, Mittags, Abends 365 Tage im Jahr wird dann doch auch langweilig und wenn ich eins gelernt habe dann, dass abwechslungsreiche Ernährung die gesündeste ist.

Ein bisschen mehr als nur 4 Nahrungsmittel wirst du uns also schon noch gönnen müssen und auch daran denken, dass auch die Pflanzen die wir essen sollen irgendwo wachsen müssen.

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Hier das Papier vom World Watch Institute:

Meine BA-Arbeit habe ich leider nur als PDF und träume schon lange davon, dass man sie über eine Webseite verlinken könnte. Ich stelle sie gern zur Verfügung - sie ist noch genau so relevant wie vor 12 Jahren.

Hier, aus dem Jahr 2009 - 51 % der anthropogenen THG gehen auf das Konto von Fleisch:

es ist völlig klar, dass es psychologisch ungeschickt ist für eine tierfreie Ernährung werbend eine drastische Wortwahl zu treffen. Müsste ich eine Kampagne (für den Rundfunk zB) konzipieren, würde ich mich auch taktisch klüger ausdrücken.

Mit geht es aber jetzt mal darum die Gegenseite zu verstehen. Da du hier in einem politischen Forum schreibst, gehe ich davon aus, dass du am Diskurs interessiert bist. Du nimmst also eine Haltung ein und schaust in gewisser Weise von oben auf die Dinge. Du siehst (so habe ich dich verstanden) viele gute Gründe auf Fleisch zu verzichten. Und dann sagst du aber „ganz egal wie gut die Argumente sind; ich fühle mich von der Sprache vor den Kopf gestoßen, also mache ich weiter“. Für mich wirkt das so als würden persönliche Befindlichkeiten da höher gestellt werden als moralisch richtiges Verhalten.

ich ernähre mich größtenteils vegan und gut zu essen ist für mich wirklich mit das wichtigste im Leben. Natürlich ist das sehr subjektiv aber ich glaube vegane Küche ist heute dermaßen vielfältig (wenn man wo lebt wo Supermärkte und Gastronomie gut ausgestattet ist natürlich), dass man nicht mehr von Langeweile sprechen kann; heißt nicht dass einem so nichts mehr fehlt

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Da liegt das Missverständnis.

Ich habe meinen Fleischkonsum extrem eingeschränkt ja.
Ich verzichte auf Fleisch: nein, nur 40 Tage jedes Jahr.

Auch das ist falsch.
Ich fühle mich von deiner Wortwahl vor den Kopf gestoßen, also wende ich mich ab und höre deinen Argumenten nicht mehr zu.

Korrekt, denn mit Moral kommst du bei dem Thema nicht weit.

Vegan weiß ich nicht. Vegetarisch sind wir völlig überein. Einer der Gründe, warum es für mich so einfach ist den Fleischkonsum zu begrenzen.

Ich geb dir mal den Tipp, dass du eher versuchen solltest die Leute von einem gewissen Zeitraum zu überzeugen und weder mit Moral noch mit drastischen Worten arbeitest. Dann findest du eher Leute wie mich, die dann die vegetarische Küche für sich entdecken und dadurch ihren Fleischverbrauch ganz automatisch senken.

Mit drastischen Worten, Moral und der Aufforderung zum Totalverzicht erreichst du niemanden.

PS: nochmal als Anregung es geht nicht darum jemanden zu überzeugen zu verzichten sondern darum jemanden zu überzeugen sich dagegen zu entscheiden.

Wenn ich mich dazu entscheide ein vegetarisches Gericht zu kochen, dann bedeutet dass für mich nicht, dass ich auf Fleisch verzichte.
Das der Verbrauch nicht da ist, ist der Nebeneffekt meiner Entscheidung.

Das wäre vielleicht Allgemein ein besseres Framing für die Debatte.
Beendet die Verzichtsdebatte sondern fangt an die Leute davon zu überzeugen sich dagegen zu entscheiden.

Wenn man jemanden überzeugen will sich für einen Urlaub im Heimatland zu entscheiden, ist das sicher wesentlich einfacher als wenn man jemanden überzeugen will auf das Fliegen im Urlaub zu verzichten.

Das Ergebnis ist am Ende dasselbe: der Flieger wird nicht gebraucht. Nur der Weg dahin wird einfacher und trifft auf weniger Widerstand, denn es wird nicht als Verzicht wahrgenommen.

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Sagt er nicht. Er sagt genau wie ich, dass diese radikale Sprache schon Menschen die ihre Ernährung umstellen reizt und Wut hervor ruft. Ich werde zum Beispiel nie ganz auf Fleisch verzichten, aber deutlich reduzieren. Aber radikale Sprache stößt immer auf Ablehnung, egal in welchem Kontext. Auch dieses Verdrehen der Aussagen hin, dass sich @Olaf.K unmoralisch Verhalten würde zeigt mir viel mehr, dass du hier nur nach Zustimmung suchst und leider die sachlichen Argumente ignorierst. Nochmal: es geht um die Sprache und nicht die Sache an sich.

Genau das ist der Punkt. Es ist deine subjektive Meinung, die aber nicht jeder teilen muss. Das ist eben auch Meinungsfreiheit.

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Geht mir genau so.
Dieses Wording erinnert mich doch stark an radikale Tierrechtler und Radikale Tierrechtsorganization die, sagen wir mal freundlich, es mit Fakten nicht so genau nehmen und eher auf Bild-Zeitungs Niveau argumentieren. Jemand der von Systemmedien, Schulmedizin, Maulkorb oder NWO spricht kann ich auch argumentativ nicht ernst nehmen, weil ich weiß das Fakten in einer Diskussion keine Rolle spielen.

Ein weiter Punkt ist das das gleichsetzen von Tier und Mensch eine lange Tradition hat und oft diente um Grausamkeiten an Menschen bis hin zum dazu Völkermord zu rechtfertigen und Begründen. Daher finde ich so ein Wording überhaupt nicht angemessen. Insbesondere da gerade vor unser Tür ein Völkermord geplant und versucht wird durchzuführen. Ich empfinde so etwas als verharmlosen von Mordaufrufen an Menschen, Progromen, …

So formuliert kommt das mir so an, das du deinen gegenüber nicht ernst nimmst und nur aus einer egozentrischen Sicht heraus argumentierst …

Dann hab ich oft auch das Gefühl, das es den meisten gar nicht um Klima geht, sondern das das nur ein vorgeschobenes Argument ist, um die eigentliche Werbung für Radikale Tierrechte zu machen. Da Trägt so ein extremes Wording stark zu bei. Es geht immer nur darum gar kein Fleisch mehr zu essen (das fängt schon mit den Titel an: Pflanzen basierte Ernährung), und weniger darum weniger Fleisch oder wie man CO2 neutral Fleisch kommt und eine bessere Artgerechte Tierhaltung hinbekommt.

:roll_eyes:und dann wundert man sich noch warum man nicht ernst genommen wird. Tja warum wohl :thinking:.

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Das Eiweiß war ja jetzt hier noch gar nicht wirklich Thema - lustigerweise kommt dieses wichtige Thema ("und die ganzen Nährstoffe?) oft auf den „Teller“, wenn Menschen sagen, dass sie vegetarisch oder sogar vegan leben… bei „Mischköstlern“ wird so gut wie nie hintergefragt, wie die lebensnotwendigen Stoffe denn in den Körper kommen, oder gar, ob das ganze Zeugs gesund ist (jede Ernährungsform kann übrigens gesund oder ungesund sein).

Doch zurück zur Ackerfläche: Ob ich hektarweise Pflanzen anbaue, um sie an Tiere zu verfüttern (oder noch schlimmer in anderen Teilen der Welt anbauen lasse - Stichwort Soja im Regenwald), nur um im Anschluss ein Stück Fleisch zu erhalten oder als Mensch die Erträge aus dem Ackerbau direkt verspeise, hat doch wohl unzweifelhaft einen Effekt auf die Nutzungseffizienz des Bodens?! Nicht, dass sie mir wirklich gut schmecken würde, aber 1 Liter Hafermilch verbraucht weniger Ressourcen als 1 Liter Kuhmilch?!

Sorry, aber niemand hat geschrieben, dass er sich von nur vier Lebensmitteln ernährt. Und unterschwellig zu unterstellen, dass vegetarische oder vegane Gerichte nicht abwechlungsreich sind, kann man wohl nur, wenn man sich noch nie damit beschäftigt hat. (Nein, ich lebe nicht vegan oder vegetarisch, aber es gibt regelmäßig hier allerfeinstes veganes Zeugs auf den Teller, das nicht im entferntesten langweilig wird…)

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