Perplexity.ai hat für mich den aktuellen Stand der Diskussion recherchiert:
Die deutsche Bundesregierung plant eine umfassende Reform der privaten Altersvorsorge, die insbesondere den Einsatz von ETFs (Exchange Traded Funds) und anderen Wertpapieren fördert. Diese Reform zielt darauf ab, die private Altersvorsorge attraktiver und effizienter zu gestalten, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Hier sind die wesentlichen Punkte der geplanten Rentenreform:
Altersvorsorgedepot
Steuerliche Vorteile und staatliche Förderung: Das geplante Altersvorsorgedepot ermöglicht es, in renditestarke Wertpapiere wie Aktien und ETFs zu investieren. Die Einzahlungen sollen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerlich absetzbar sein. Während der Ansparphase sollen Erträge von der Kapitalertragsteuer befreit sein, was den Zinseszinseffekt verstärkt. Entnahmen im Rentenalter werden dann mit dem persönlichen Steuersatz versteuert[1][2][3].
Staatliche Zulagen: Ähnlich wie bei der Riester-Rente sind staatliche Zulagen vorgesehen. Diese sollen auch für kinderreiche und einkommensschwache Haushalte zugänglich sein, um eine breite Bevölkerungsschicht anzusprechen[2][4].
Flexibilität und Eigenverantwortung: Das System soll Anlegern mehr Flexibilität bieten, indem sie eigenverantwortlich ihre Altersvorsorge gestalten können. Dies beinhaltet die Möglichkeit, Umschichtungen im Depot steuerfrei vorzunehmen[2][3].
Kapitalmarktorientierte Altersvorsorge
Höhere Renditechancen: Durch die Investition in ETFs und andere Aktienprodukte sollen höhere Renditen im Vergleich zu traditionellen Sparformen erzielt werden. Dies soll helfen, das durch den demografischen Wandel unter Druck geratene Rentensystem zu stabilisieren[1][2].
Digitale Plattformen: Eine digitale Plattform soll den Vergleich verschiedener Angebote erleichtern und den Wettbewerb unter den Anbietern fördern[1][7].
Kritik und Herausforderungen
Nachgelagerte Besteuerung: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Effizienz der nachgelagerten Besteuerung, da Rentner im Alter möglicherweise in einen höheren Steuersatz fallen könnten[3].
Langfristige Stabilität: Die Reform soll langfristig das Rentenniveau von 48 Prozent sichern. Kritiker bemängeln jedoch, dass dies allein nicht ausreicht, um die strukturellen Probleme des Rentensystems zu lösen[5][6].
Insgesamt strebt die Bundesregierung mit dieser Reform an, die private Altersvorsorge durch steuerliche Anreize und höhere Renditechancen attraktiver zu gestalten, um die finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern.
Ich verstehe, warum man bei dieser Gelegenheit nicht ein umfassendes Konzept eines Altersvorsorge-Depot vorsieht, wie es z.B. in den USA oder in Schweden der Fall ist. Dieses Depot könnte aus 3 Quellen gespeist werden:
Einen Teil der Rentenbeiträge (die dann nicht mehr in die umlagefinanzierte Rente fließen) (wie in Schweden).
Betriebsrente aus Gehaltsumwandlung und staatlichen- wie Arbeitsgeberzuschüssen
Individuelle Alterssicherung (Sparpläne und Einzelinvests) durch jeden Einzelnen (was die Ärmeren Menschen nicht können) mit staatlichen Zuschüssen.
In diese Depots dürften nur von einer fachkundigen staatlichen Agentur „zertifizierte“ Anlagen aufgenommen werden, die Kriterien wie sehr breite Aufstellung (Index statt Aktienpicking), niedrige laufende Kosten (ETFs statt Fonds), kein oder niedriges Emittentenrisiko (ETFs statt Zertifikate) etc. erfüllen.
In Schweden hat diese staatliche Agentur einen eigenen Fonds aufgelegt, der sehr niedrige Kosten hat und überragend performt (wer sich nicht für eine andere Anlagenart entscheidet, dessen Beiträge fließen „per default“ in diesen staatlichen Fond).
An das Vermögen in diesem speziellen Altersvorsorgedepot dürfen die Anleger nur in ganz konkret definierten Notfällen (in den USA: schwere Krankheit) ran. Und in diesen Fällen müssen die staatlichen oder betrieblichen Zuschüsse anteilig zurückbezahlt werden.
Diese Konten sollten per default zum Schonvermögen gehören und Tabu sein! Das ist auch im Interesse des Staates: Was hilt es, wenn der Staat jetzt Sozialhilfe spart und dann aber später dem Rentner Sozialhilfe zahlen muss.
Guter Vorschlag! Und wenn wir dann dabei sind:
Ab 2026 zahlen alle in die Rente ein, die Unterschiede zwischen Pensionen und Rente wird aufgelöst. Übergangsregellungen und Mischung aus Anwartschaften Pension / Rente führen dann zu einer Mischrente für Beamte und Parlamentarier. Für Beamte unter 40 wird rückwirkend eingezahlt, dann haben sie noch Gelegenheit für privaten Vermögensaufbau.
Menschen unter einem Einkommen bekommen Einzahlungen vom Staat unabhängig, ob sie es selber können, dann lohnt sich Arbeit immer allein über Vorsorge.
Damit hätte man eine Basis eines zeitgemäßen und gerechten Systems. Aber wer würde das beschließen mögen?
Ehrlich gesagt macht das auf mich einen unnötig komplexen Gesamteindruck. Wenn man diese Art der Vorsorge mit Aktien schon fördern will, warum macht man es dann nicht etwas simpler und (für den Staat) billiger:
Zuschüsse nur für Menschen mit sehr niedrigen Einkommen und Familien mit Kindern
Für den Rest der Fondssparer Förderung durch steuerliche Absetzbarkeit der Einlagen und Besteuerung der Entnahmen im Alter mit der Einkommenssteuer (die für die meisten Menschen unterhalb der Abgeltungssteuer liegt).
Vielleicht Möglichkeit für Arbeitgeber, direkt in das Vorsorgedepot einzuzahlen und diese Zahlungen von Sozialabgaben freizustellen.
Keine komplizierte Positivliste. Ein „Referenzdepot“ finde ich als „Standard“ aber gut. Das sollte sich dann aber auch automatisch je nach Alter des Depotinhabers anpassen, denn ab ca. 50 sollte man seine Anlagen zunehmend von risikobehafteten Aktien in eher sicherere Staatsanleihen usw. umschichten.
Insgesamt habe ich allerdings zunehmend das Gefühl, dass hier viel Energie und Geld in die Verbesserung der Vorsorge von Menschen investiert wird, die ohnehin im Alter relativ gut abgesichert sind. Habe ich grundsätzlich nichts dagegen, aber die Probleme der Altersarmut liegen in anderen sozialen Schichten.
Disclaimer: Habe den Entwurf noch nicht gelesen, glaube daher hier dem Handelsblatt-Artikel:
Wow, die FDP ist in Puncto unsozialer Politik wirklich der Goldstandard.
Wer wenig Geld verdient und ohnehin eine kleine Rente befürchten muss, der bekommt nur die 600 € Förderung.
Wer viel Geld verdient, den beschenkt die FDP mit bis zu 1260 € (42 % von 3000).
edit:
Die FDP hat hat die Abwägung zwischen fester Zulagenförderung und Steuerabzügen nicht mit dem aktuellen Entwurf reingebracht, sondern er war bereits Teil der Riesterförderung. Das war mir nicht bewusst, daher ziehe ich meine Kritik an der FDP hier zurück, auch wenn man diese Ungerechtigkeit mit diesem Gesetzesentwurf natürlich hätte beenden können.
Ohne das geplante Gesetz zu kennen würde ich vermuten, dass Geringverdiener nicht mit 600€ gefördert werden. Erst einmal muss man überhaupt Geld übrig haben um noch zusätzlich in diese private Altersvorsorge einzuzahlen, und dann gibt es sicherlich auch einen steigenden Förderbeitrag, der dann maximal 600€ sein kann.