Ich habe das Gefühl, dass wir hier etwas aneinander vorbei reden. (Das ist nicht gleich ein Whataboutism, zumindest mein Ziel ist es nicht „von einem unliebsamen Gesprächs- bzw. Diskursgegenstand (Thema) abzulenken, [indem] eine kritische Frage oder ein kritisches Argument mit einer kritischen Gegenfrage gekontert [wird]“ (Whataboutism – Wikipedia)
Vielleicht nocheinmal frei nach Schulz von Thun, wie der Block bei mir ankam. Ich polemisiere etwas, in der Hoffnung, die Dissonanz nochmal klarer rauszuarbeiten.
Die extrem guten und erfahrenen Politikpodcaster, die mir fast jede Woche mit spannenden und tiefgehenden Erörterungen über aktuelle Themen neue Blickwinkel eröffnen, denen ich meistens zustimmen kann (Bezieungsebene) feiern eine halbe Stunde unkritisch Laschet ab, weil er eine Talkshow gerockt hat (Sachebene), freuen sich, dass er jetzt in Form ist und der Wahlkampf spannend wird (Selbstoffenbarungsebene) und meinen, dass der bessere Performer gewinnen wird (kein echter Appell, aber der Vollständigkeit halber).
Die Freude über seine Formfindung bei gleichzeitiger Bekanntgabe, dass das ist was für die Wahl zählt führt übrigens in eine Richtung, dass man entweder Pro-Laschet ist oder sich primär im Wahlkampf unterhalten fühlen will und die Zeit danach völlig egal ist. Das zweite wäre sicherlich verwerflicher als das erste, es wären aber beides Dinge, die mich überraschen würden.
Es wird hier ja nichtmal groß widersprochen, dass er das gut gemacht hat. Aber für „nur“ die Erkenntnis, dass er das gut gemacht hat und jetzt Wahlkampf ist und cool, das wird lustig, habe ich bislang nicht die Lage eingeschaltet (das soll jetzt meine Offenbarung und kein „ihr müsst das anders machen“ sein.
Also, ich habe euer Ziel schon beim Hören (am Ende dann) verstanden (warum ihr nur das machen wolltet ist mir weiterhin nicht 100%ig klar), aber verstehst du die Aufregung hier dazu gar nicht? Ist mit Whataboutism, viele Leute interessieren Inhalte nicht und Wahlkampf macht Spaß alles klar?