Alleine das Wort Agitation kommt immer wieder aus speziellen Filterblasen, genauso wie die Worte Aufrecht, Ehrenmann, Ideologe (immer wenn man nicht pro Atomkraft ist oder nicht an Verbrennern festhalten möchte), ich könnte da noch so einige Beispiele aufführen, es gibt auch immer wieder dieselben Memes oder Symboliken aus speziellen Filterblasen…
Ich werd das jetzt hier nicht weiter ausführen.
Ich bin der Meinung das Lage Forum insbesondere Moderat macht einen tollen Job um die ganzen unterschwelligen Botschaften, verschobene Torpfosten und andere Manipulationstechniken vor zu filtern und zumindest „etwas moderierend“ ein zu greifen.
Viele Themen hier im Forum sind sehr komplex, werden aber von bestimmten oft ganz kurz erst reingesprungenen UserInnen, bewusst oder unbewusst, missbraucht, torpediert, unterwandert etc…
Ich finde es cool hier und schreib nicht zur Überzeugung von Trollen oder so, sondern für etwaige Mitlesende.
Ein sehr gutes Beispiel ist der thread zur jüngsten Entscheidung des Supreme Courts in den USA, mit der Roe v Wade (verfassungsrechtlich garantiertes Recht auf Abtreibung) kassiert wurde.
Als Anhänger der geltenden deutschen Regelung zum Schwangerschaftsabbruch (nicht der aktuellen Entscheidung durch den Supreme Court!) konnte man dort als frauenfeindlich, religiös verblendet und schlicht als dumm bezeichnet werden, ohne das es irgendeinen Anstoß bei der Moderation genommen hätte.
Hätte ich dort auf gleichem Niveau geantwortet wäre ich wohl lebenslang gesperrt worden.
Auch so war es nur schwer möglich, auf die Beiträge zu reagieren, da selbst Nachfragen wiederholt nicht freigegeben wurden.
Provokation und Polemik sind für mich legitime rhetorische Mittel. Ich meine damit nicht persönliche Beleidigungen, ich meine damit, den „Gegner“ aus der Reserve zu locken; ihm klar zu machen, dass man die nie genannten aber immer impliziter Voraussetzungen seiner Argumentationslinie und vor allem seine Selbstdarstellung nicht unhinterfragt und ohne Gegenwehr übernehmen wird.
Ganz davon abgesehen gab es in den vergangen zwei Jahren auch immer Zeiten wo der folgende Beitrag nicht freigeschaltet worden wäre:
„Ich bitte die Moderatoren der Lage höflichst zur Kenntnis zu nehmen, dass ihre Behauptung einer Impfung ohne mögliche Langzeitschäden und der damit verbundenen Forderung allen Impfunwilligen alles was nicht der unmittelbaren Existenzsicherung gilt zu verbieten, im Moment nicht mit Fakten hinterlegt werden kann“
Kam aber dabei tatsächlich auf die Tagesform des Moderators an. Manche haben es freigeschaltet, ich behaupte, im Wissen das diese Meinung von den anderen Usern des Forums niedergeschrien werden würde.
Jedes mal wenn Ulf, und er macht es oft, jemanden der nicht seine Meinung teilt „Schwurbler“ nennt, sei es hier im Forum oder in der Lage, ist dies, wenn ich es gutmütig auslege, eine Polemik.
Wieso hast du/habt ihr anscheinend keine Probleme mit Polemik, wenn sie in eurem Sinne zur Delegitimierung eurer Kontrahenten benutzt wird?
Doppelstandards?
Edit: Anderseits muss ich eingestehen, dass man hier im Forum auch kontrovers diskutieren kann (sieht man an meinen Posts) und ebenso, und das ist nicht unbedingt vorauszusetzen, dass sich @vieuxrenard der Kritik persönlich stellt, was mich bei aller Meinungsverschiedenheit den Respekt vor Ulf&Phillip nicht hat verlieren lassen.
Dennoch ist die Willkürlichkeit der nicht Freischaltung einiger meiner (ausgezeichneten) Beiträge ärgerlich.
Wenn Jemandem dieses Forum gut gefällt, dann sollte er/sie genau in diesem Faden die paar Dinge äussert die ihm/ihr verbesserungswürdig vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Person Gutes beiträgt. Die/den schicken wir doch nicht weg!
Mein Beitrag wurde nicht genehmigt, weil ich dort einen Link rein genommen hatte: Begründung ich sollte nicht einfach nur Links posten, sondern auf diese auch inhaltlich eingehen. Der Punkt war nur: Mein Beitrag wurde sofort gelöscht, obwohl mir noch die Möglichkeit eingeräumt wurde ihn zu bearbeiten. Des Weiteren hatte ich nicht nur einfach einen Link gepostet, sondern bin tatsächlich, inhaltlich auf den Link eingegangen (der Beitrag war recht lang)- Nur wie sollte ich das denn bitte belegen (und das hätte ich gerne), wenn der Beitrag einfach gelöscht wird (also auch aus den Entwürfen)? Muss ich in Zukunft alle Beiträge auf dem Rechner vor tippen? Zu guter letzt wurde der Forumsthread dann auch noch kommentarlos geschlossen. Damit war die Sache dann sowieso erledigt. Eine Antwort auf meine Einlassungen habe ich auch nicht mehr bekommen.
Dave, ich würde mich freuen, wenn Du hier noch ein kleines Resümee, ein Schlusswort, eine Betrachtung - was immer Du möchtest- einbringst. Danach würde ich den Thread archivieren. Ich schätze übrigens das Temperament sehr, mit dem Du Deine Themen ins Rennen schickst. Das Forum lebt ja bei weitem nicht nur von den intellektuellen Leistungen, sondern auch von den Persönlichkeiten, die dahinter spürbar werden (können).
@vieuxrenard hat heute die Quintessenz aus der Debatte gezogen und damit die Ausrichtung des Forums auf den Punkt gebracht. Genauso sehe ich das auch. Auf dieser Grundlage gestalte ich die Moderation, frei und eigenverantwortlich. Dank an Ulf und Philip für ihr Vertrauen und ja, überhaupt dafür, dass sie sich als Beitrag zum demokratischen gesellschaftlichen Diskurs ein solches aufwändiges Forum leisten.
In diesem Thread stecken kluge Anregungen und Vorschläge, die ich sortieren, mit dem Team besprechen und auf ihre Praxistauglichkeit prüfen werde.
Danke an alle, die sich mit konstruktiver Kritik und mit konkreten Verbesserungsvorschlägen beteiligt haben. Vor allem an die, die dabei nicht nur ihr eigenes Profil im Auge haben.
Eine Moderation, die recht hohe Anforderungen an die einzelnen Beiträge stellt, kämpft zwangsweise mit dem Problem, dass sie nicht 100% fair sein kann. Das wäre nicht besser, wenn du oder ich hier Moderatoren wären. Wenn ich tatsächlich unangebrachter Sprache, Trolling, Lobbying, Manipulation etc. bei hunderten Posts vorbeugen will und das auf unzähligen Fachgebieten, teilweise auf hohem Niveau, dann ist das so eine Mammutaufgabe, dass sie kein normalsterblicher Mensch gerecht durchführen kann.
Die Alternative wäre nur bei 100% eindeutigen Verstößen tätig zu werden. Dann fällt allerdings einiges durchs Raster, was die Atmosphäre der Diskussion dann wieder sehr schnell verschlechtern würde. Es gibt jede Menge Vor- und Nachteile für mehr oder weniger restriktive Moderationspolitik. Das LdN Team hat sich für eine tendenziell restriktivere Variante entscheiden, die aber m.E. nicht aus dem Rahmen fällt. Auf Basis der Tatsache, dass die Qualität der Diskussionen hier außergewöhnlich hoch ist, können sie zumindest nicht völlig daneben liegen. Und wenn man diese grobe Richtung mal als gesetzt betrachtet, dann finde ich macht @ExMod einen ziemlich guten Job in der Umsetzung.
Obwohl ich selbst inhaltlich fast immer mit der Lage konform gehe, empfinde ich auch einen übermäßigen Bias von @ExMod, Posts unserer Meinung zu hätscheln und Posts, die von weiter rechts kommen, sehr genau auf Polemik abzuklopfen. Und da das Forum es in einem Punkt geschafft hat, meine Meinung stark zu ändern, wäre ich froh darum, wenn auch Menschen sich willkommen fühlen, die weiter rechts stehen als ich, solange sie mit lauteren Mitteln diskutieren, damit ich ihre Argumentehören kann. Dass sie sich nicht immer willkommen fühlen, kann ich leider verstehen.
Das aber nur der Vollständigkeit halber. Ich denke ich bin ein wenig zu naiv und kann mir gar nicht vorstellen, was alles das Licht der Welt erblickt, wenn man diese Einstellung verändert. Das meine ich nicht polemisch oder gar provozierend.
Wahrscheinlich ist es der einzige Ansatz die Qualität der Beiträge zu sicher, wohl auf Kosten der Vielfältigkeit an Perspektiven auf ein Thema.
Meine Aussage ist doch nicht technisch gemeint …natürlich kann man das Forum auf 1000 unterschiedliche Weisen konfigurieren, aber das wäre eben keine gute Idee.