Migration: Pull Faktoren werden massiv überschätzt

Hallo Liebe Community, Hallo Lieber Ulf, Hallo lieber Phillip,

mir ist beim hören der Folge 401 eine Frage zur Migrationspolitik aufgekommen. Ich frage mich weshalb die gesamte Debatte der Migrationspolitik in Deutschland sich nur nach der Frage danach richtet, welche Pull Faktoren sich wie, möglichst stark minimieren lassen. Was dabei meines Erachtens immer missachtet wird ist, dass der Hauptgrund für Menschen die fliehen doch überhaupt gar nichts mit diesen Pull Faktoren zu tun hat. Die Menschen fliehen doch nicht aus allerlei Krisenherden dieser Welt, weil es in Deutschland so schön ist, sondern weil es, in ihren Herkunftsländern, so hoffnungslos ist. Hinzu kommt zudem, dass die sozioökonomische Lage der Asylsuchenden Personen meist keine Rolle bei selbigen Antrag spielt, sondern die Frage nach politischer Verfolgung und die Gefahr für Leib und Leben. Sich dann hinzusetzen und zu behaupten man könne die Menschen davon abhalten nach Deutschland zu kommen, weil man Sozialleistungen eingrenze liegt deshalb doch fernab jeglicher Realität. Stattdessen sollten sich die politischen Kräfte doch fragen wie sich diese, für die Flucht der Menschen maßgeblichen, Push Faktoren, minimieren lassen. Das Paradoxe ist dann allerdings das jene politischen Kräfte, die glauben man könne Migration eingrenzen indem man Pull Faktoren verringere, gleichzeitig aufschreien wenn versucht wird Push Faktoren zu bekämpfen (Prominentes Beispiel: Fahrradwege Peru). Abgesehen davon führt doch das minimieren der Pull Faktoren nur dazu, dass Menschen, denen Asyl zusteht, da ihr Leben bedroht ist, inner europäisch abwandern, was doch jeglichem europäischen Gemeinschaftsgedanken mit Füßen tritt. Einen Wettkampf darum zu führen, welches das unattraktivste Land für Migranten ist und sich so Asylsuchende hin und her zu schieben macht doch wirklich keinen Sinn. Sind denn die Außenpolitischen VertreterInnen nicht daran interessiert eine europäische Lösung zu finden? Und wenn doch, warum kriegt man von diesen Bemühungen nichts mit? Meine Gedanken führen mich daher zur Anfangs erwähnten Frage danach, weshalb all diese Faktoren in der Diskussion rund um die Migrationsfragen keinen Raum finden? Stattdessen wird wieder und wieder über Migrations „Obergrenzen“ und Sozialleistungskürzungen geredet. Vielleicht könntet ihr zu diesen Aspekten mal was beitragen.

P.S. offenbar wird das ganze schon diskutiert. Meine Frage ist dann weshalb öffentlich keiner danach argumentiert, weil sich dadurch viele, gerade rechtspopulistische Maßnahmen, entkräften lassen würden?

Danke das ihr diesen tollen Podcast macht!

Liebe Grüße aus Hamburg!

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