Also erstmal hast DU meine Argumentation als slippery slope Argument geframet, damit du es jetzt als schlechtes Argument abkanzeln kannst. Wenn du das tust, würde ich dir empfehlen, die links die du vordozierst, auch mal selbst zu lesen. Da wirst du zum einen lernen, dass bei slippery slope Argumenten offensichtlich eine zwangsläufige Kette vom harmlosen (!) Ausgang bis zum schlimmen Ende aufgezogen wird und dabei auf unwahrscheinliche und extrem überzeichnete (!) Ereignisse gesetzt wird. Nun hab ich aber gar nicht gesagt „heute führen sie anlasslose Kontrollen ein und Morgen holen sie unsere Töchter“, sondern naheliegenderweise darauf hingewiesen, dass Sicherheitsbehörden danach streben ihre Rechte auszubauen und sie sich deshalb die Landespolizeien sehr wahrscheinlich auch diese Befugnisse wünschen (!) werden. Das ist ein naheliegender Folgeschritt, und keine unwahrscheinliche (!), extrem überzeichnete (!), zwangsläufige (!) bloß herbeikonstruierte (!) Wenn-Dann-Kette.
Außerdem verkennst du, dass - laut Deiner links - das slippery slope Argument dazu dient eine Katastrophe herbeizukonstruieren, um eine scheinbar nicht katastrophale Ausgangsmaßnahme ablehnen zu können. ("“Erlauben wir A, führt das über B, C und so weiter letztendlich zu Z. Und da Z absolut nicht wünschenswert ist, darf A nicht erlaubt werden!”) Nur habe ich die zwei threats die wir das hier bereits diskutieren mehrfach deutlich gemacht, dass ich die anlasslosen Kontrollen an sich schon ***** genug finde, etwa weil sie marginalisierte Gruppen besonders betreffen dürften oder aus meiner Sicht einen unverhätlnismäßigen Eingriff in die Bürgerrechte darstellen. Mit anderne Worten: Meine Prognose ist kein slippery slope Argument, weil ich Maßnahme A bereits rundweg ablehne und das auch so kommuniziert habe. Ich konstruiere daher keinen slippery slope zur katstrophalen Maßnahme B, um mit Verweis darauf Maßnahme A abzulehnen zu können.
(In deinen links is btw auch die Rede davon, dass das slippery slope Argument als Überzeugungsargument gewertet wird. Ich hab aber überhaupt nicht versucht jemand zu überzeugen, denn dafür hätte es ja jemanden gebraucht der das Argument der anlasslosen Kontrollen ablehnt, dem ich dann den slippery slope aufbaue um vor den schlimmen Folgen zu warnen. Nun herrscht hier ja aber weitgehende Einigkeit über die Problematik der Kontrollen. Ich habe lediglich eine auf meinen Erfahrungen beruhende EInschätzung über potentielle Folgewirkungen getroffen, aber ja gar überhaupt nicht aus irgendeiner Überzeugungsabsicht. Es ist lediglich eine zusätzliche (!), potentielle (aus meiner Sicht wahrscheinliche) (!) Gefahr, aber war nie mein primäres Argument gegen anlasslose Kontrollen.
Also den Philosophie Grundkurs beim nächsten Mal gerne stecken lassen, und nicht jede Prognose gleich mit nem abwertenden Argumentenbegriff labeln und dann trashen. Es ist ok, wenn du die Zukunft anders einschätzt, aber deshalb muss man meine Prognose nicht mit Taschenspielertricks fälschlicherweise öffentlich als Fehlschluss (oder via link Überschrift: als Scheinargument!) zu deklarieren.
Daher verwehre ich mich auch gegen die Insinuierung, dass DU anlasslose Durchungen generell ablehnst und ich offenbar im Gegensatg dazu - so muss ich das verstehen - nur auf Grund möglicher Folgewirkungen. Hier wieder die Unterstellung, ich würde sie nur Ablehnen, weil ich unplausible Folgen herbeiphantasiere. Das ist aus meiner Sicht schon fast unlauter, weil du auf so gut wie jeden meiner posts geantwortet hast und daher weißt, dass ich mich nicht nur auf Grund des von DIR eingeführten slippery slopes gegen die anlasslosen Kontrollen ausgesprochen habe. Ich habe sie die ganze Zeit auf Grund der Eingriffe in die Freiheit bzw. ungleichen sozialen Impact abgelehnt. Deshalb wäre es tragisch, wenn die Befugnisse auch künftig auf andere Beamte ausgeweitet würden, weil wir dann noch mehr von dem ***** hätten. Das begreife ich als reale Gefahr, weil mir das bisherige Handeln der Sicherheitsbehörden diesbezüglich durchaus eine nicht unbegründete Prognose erlaubt. Diese zukünftige Gefahr ist aber nicht der einzige oder gar der primäre Grund warum ich die anlasslosen Kontrollen ablehne.