LdN398 e-Auto in Norwegen

Hallo und vielen Dank für Euren sehr hilfreichen und interessanten Podcast! Zu dem Thema e-Autos in Norwegen habe ich die folgende Anmerkung und Frage:
Ich war vor 2 Wochen in Oslo und mein Sohn (der dort wohnt) sagte mir, dass die Busspur nicht mehr für E-Autos genutzt werden darf, da diese durch die große Zahl die Spuren überlasten würden. Dazu habe ich das folgende in Oslo: E-Autos von Busspuren „verbannt“ | ÖPNV-Archiv gefunden:
„Mai 2024 | Redaktion
Bislang konnten die Fahrer von Elektroautos in Oslo und im benachbarten Akerhus die Busspuren benutzen, wenn das Fahrzeug mit mindestens zwei Menschen besetzt war. Damit ist seit dem 6. Mai vorläufig Schluss, das „Aus“ soll zunächst für die kommenden drei Jahre gelten. …“
Zu dem Versuch in Stuttgart (und vielleicht anderen Städten) habe ich eine Frage: wie soll eigentlich festgestellt werden, ob das Fahrzeug ein Vollelektrisches Auto ist? Da das „E“ im Kennzeichen ja auch an Hybrid-Fahrzeuge vergeben wird, befürchte ich, dass diese IMHO völlig schwachsinnigen Wagen ebenfalls die Busspur benutzen könnten, was die Maßnahme ad absurdum führen würde.
Vielen Dank nochmals und alles Gute weiterhin!
Michael Weber

Dass das „E“ auch für Hybrid steht, dass ließe sich ja ändern, zumindest wenn der Verkehrsminister mitspielen würde.

1 „Gefällt mir“

Dafür haben wir keinesfalls genug Kennzeichen-Schilder /s

2 „Gefällt mir“

Bei dem Beispiel mit Norwegen und der Autospur extra für E-Autos stört mich auch, das es meiner Meinung nach sozial ungerecht ist. Es ist fast unmöglich ein E-Auto für unter 20.000 Euro zu erwerben. Das würde dazu führen, dass man eine Extra Autospur schafft für Menschen die sich ein teures Auto leisten können. Das ausgerechnet die Spur herhalten soll (und damit auch überlastet wird) auf der die wirklich klimafreundlichen Alternativen, nämlich der ÖPNV, fahren, verstehe ich auch nicht.
Man könnte es auch so ausdrücken: die Busspur wird in Zukunft umfunktioniert, zu einer Spur für teure Autos und man hält damit die Leute auf, die, entweder, weil sie es sich nicht anders leiten können, oder aus Umweltschutzgründen, den ÖPNV benutzen.

2 „Gefällt mir“

Ich finde auch, dass der Vergleich Deutschland-Norwegen nicht ganz passt, allein schon wegen den Entfernungen, die in Norwegen innerhalb der Landesgrenzen zurückgelegt werden müssen.

Wenn man für Inlandsreisen viel selbstverständlicher ins Flugzeug steigt (oder steigen muss), denkt man beim Kauf eines Autos wahrscheinlich auch viel weniger an die Reichweite seines Autos.

Dafür habe ich keinen direkten Beweis, aber z.B. die Anzahl der Flüge pro Einwohner war in Norwegen 2019 im Vergleich zu Deutschland fast viermal höher (Number of air travel trips per capita - Our World in Data), was ja schon dafür spricht, dass das Flugzeug in Norwegen eine sehr viel häufigere Alternative zum Auto ist als in Deutschland.

Klar deswegen fahren auch dauernd die Teslas aus Norwegen via Schweden nach Deutschland, weil die so kurze Reichweite haben ^^

Die deutsche Reichweitenangst halt einfach.

Das Problem ist halt neben der Entfernung auch die Infrastruktur.

In Schweden gibt es ganze 3 Großstädte innerhalb von ca. 8 Stunden Autofahrt.

Von Malmö nach Kiruna bist du reine Fahrzeit 20h auf Achse

Von Stockholm nach Kiruna sind es immernoch 14h

Dürfte also auch für Norwegen weniger Reichweite sondern eher Reisezeit den Ausschlag geben ob Flieger oder PKW.

Ach und noch so am Rande: von mir aus zur deutschen Botschaft würde ich ca. 5 stunden brauchen (ca. 400km) da fallen die 10 minuten am Schnellader auch nicht mehr in’s Gewicht, zumal ich den Verbrenner für die Rückfahrt auch auftanken müsste.

Jaja

Mobile.de knapp 16.000 reine BEV für max. 20.000€

Und bevor wieder kommt ja kleinwagen und so

Filtereinstellungen:
Alle marken, 20.000€ Elektroantrieb

Erste Anzeige: ein 5 sitzer Kombi von Nissan 4 Jahre alt für 18.900€

Wäre mir neu, dass es eKombis gibt :thinking:

Der direktlink zur Anzeige funktioniert leider nicht ist ein Nissan e-NV200

In Schweden ist er als 7 Sitzer Kastenwagen kategorisiert.

Okay also kein Kombi. Reichweite 170km und Batterie zur Miete? Steht leider nicht dabei (Anzeige glaub gefunden) aber okay. War nur verwundert, weil ich halt von keinem Kombi gewusst hätte der bezahlbar ist. Wäre nämlich für mich von Interesse wenn ich auf Elektro mal wechsele :slightly_smiling_face:

Ebenfalls mobile.de

Sucheinstellung: elektro, kombi, preis max 50k

MG MG5 neuwagen, 27490:-

Kia Niro 3 jahre alt 23990:-

Scheint dich nicht wirklich zu interessieren, wenn man mit 5 Minuten suche was ausfindig machen kann, ob das dann passt ist ne andere Sache

Wobei mobile auch durchaus Transporter mit Sitzen als Kombi zu führen scheint.

Die passen aber nicht in die unter 20k von oben wenn wir hier schon schnippig werden wollen :wink:

Also wenn ich bei Mobile suche mit 20k, Kombi Umkreis 100km hab ich 0 Treffer
Mit allen Motoren und zwischen 15 und 20k alleine 3795 Treffer. Ich habe jetzt nicht geschaut wie viele davon Kastenwägen sind.

Bei 200km kommen übrigens 3 Treffer.

In der Theorie gibt es also das Auto. Punkt für dich :slightly_smiling_face:
Ich glaube damit kann zumindest der Teil der Diskussion beendet sein. Darfst aber gerne mir persönlich schreiben wenn du noch Klärungsbedarf hast :blush:

Ich hab nur noch einen.
Die 20k waren nicht von dir, du hattest den Kombi angefragt, nachdem der gezeigt wurde (und nichtmal weit weg von den 20k) kommst du mit neuen Bedingungen.

Ich schrieb schon weiter oben, ist ein erwartbarer Verlauf solcher Diskussionen und für mich eher Zeichen dafür, dass man doch noch nicht so richtig bereit ist, auch wenn man es sagt/schreibt.

1 „Gefällt mir“

Da hast du auf jeden Fall einen Punkt - ich wollte auch gar nicht in Richtung „E-Autos sind schlecht weil geringe Reichweite“ abbiegen :wink:

In Deutschland ist das Thema Verkehr ja sowieso politisch ganz seltsam aufgeladen - das geht ja dann im Grunde auch wieder in die Richtung „deutsche Reichweitenangst“ und der Ablehnung von grünen Technologien (wie z.B. bei der Wärmepunkte). Wäre eigentlich interessant, dem mal auf dem Grund zu gehen. Ist man da in Norwegen entspannter bzw. wird das Thema Verkehr da weniger politisch diskutiert?

Ein wenig off topic, aber es gab mal einen Zeitartikel (Radverkehr in Berlin: "Ich konnte das Chaos kaum fassen" | ZEIT ONLINE, leider hinter Paywall), in dem es heisst, dass z.B. in den Niederlanden Radfahren ein komplett unpolitisches Thema ist - da kann dann auch ein konservativer Politiker für den Ausbau von Radwegen eintreten, ohne seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen. Warum ist das in Deutschland anders? Ist das wirklich nur die (fossile) Autolobby?

Möglich, denn die deutsche Autoindustrie war ja mal ein Motor des Wirtschaftswunders und war über Jahrzehnte weltweit begehrt.

Was man halt nur in Dtl. nicht merken wollte waren die Zeichen der Zeit und man wollte einfach nicht wahr haben, dass der Rausch auch irgendwann vorbei sein könnte und keiner mehr deutsche Autos haben will.

Jetzt kommt halt das böse Erwachen und der Maschinenbau plus Chemie können das halt nicht kompensieren und kämpfen gleichzeitig mit hohen Energiepreisen.

Dazu kommt noch dass alle versuchen gleichzeitig zu sparen (Konsum, Investition, Staat) und man das quasi zu Lasten des Auslands getan hat (Export) jetzt wo andere besser (Auto) oder billiger (Chemie) sind geht das Konzept halt nicht mehr auf.