LdN395 Kognitive Ost West Dissonanz

2 Bundesländer, in denen aber deutlich mehr Menschen leben, als in allen Ost-Bundesländern zusammen.

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…und die sehr stark urbanisiert sind, so dass die Effekte, die in den Stadtstaaten zu niedrigen Eigentumsquoten führen auch dort eine große Rolle spielen dürften - unabhängig davon, ob es Ost- oder Westländer sind.

Womit sich der Kreis schließt: Offensichtlich ist nicht oder mindestens nicht besonders Ost-West das entscheidende Problem bei der Eigentumsquote.

Jedem Ostdeutschen steht es frei, sich in Gegenden anzusiedeln, in denen die Wohneigentumsquote und die Löhne höher sind.

Dass es Disparitäten beim Eigentum und Vermögen zwischen Ost und West gibt, ist in einer Gesellschaft langfristiger kapitalistischer Kapitalakkumulation völlig normal, wenn ein Teil erst viel kürzer dabei ist.

Ändern könnte man es nur durch massive Enteignungen Westdeutscher.

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Es geht nicht nur um haben oder nicht haben.
Wenn man Eigentum besitzt oder vererbt bekommt, schützt es mit hoher Wahrscheinlichkeit vor Altersarmut, was für die viele Menschen eine gute Motivation darstellt.
Es sei denn, es ist Energieklasse E bis H und man erhält den Sanierungskredit weit jenseits der 4% (ist bis zur Rente abzuzahlen).
Sanierung alter Häuser ist was für Experten - wenn man einen bekommt, passt die Kostenschätzung sehr wahrscheinlich. Wenn es kein Experte ist (die Feststellung ereilt den Hobbybauleiter früher oder später), muss man entsprechend nachschiessen können oder besser nicht anfangen. Nachträgliche Krediterhöhungen sind wie PKV Patienten für Banken - ein Termin sollte also kein Problem sein.
Wer in einer strukturschwachen Region ein Haus baut, sollte aufgrund der Risikoabschläge schon 30% EK mitbringen - eher 50%. Arbeitsplatzwahrscheinlichkeit und derzeitige Insolvenzquote Projektentwickler sollte jeder persönlich abschätzen. Aussichten für Infrastruktur über die nächsten 20-30 Jahre sind auch relevant. Liebhaberbauten sind davon ausgenommen.
Mindestens 100k sind jeweils notwendig, besser 200k.

Enteignung zur Umschichtung sehe ich nicht zielführend - glaube auch nicht, dass der Osten das will.
Enteignung für Energiewende fände ich erklärbarer. Dadurch lassen sich Abgabenquoten in ganz Deutschland senken und die Perspektive auf Wohlstand kann beeinflusst werden.
Mit 1 Billion wäre schon mal ein Anfang gemacht. Geldvermögen beträgt 8B. Wäre das 2020 passiert, wäre der Betrag allein durch die Inflation schon wieder gedeckt)

Berechnet man die Überlegung vom Anfang, könnten mit reinem Gewissen 2-3Mrd jährlich in den Osten geleitet werden. Entspricht 15% auf den Goodwill, den Deutschland für ODA und EU bezahlt.
Die könnte man in die öffentliche Daseinsfürsorge im Osten stecken. Oder Grundsteuer auf 0 (~1.5Mrd) und Grunderwerbssteuer absenken.

  • BIP Deutschland 2022: 3.962,15 Milliarden Euro
  • Steuereinnahmen Deutschland ohne Gemeindesteuern 2022: 814,9 Milliarden Euro

Beispiel Deutschland zahlt anteilig wie Frankreich/GB

EU Netto Einzahlungen
Anteil am BIP (%) Betrag (in Milliarden Euro) Anteil der Steuereinnahmen
0,63% 24,96 € 3,06%
0,44% 17,43 € 2,14%
ODA
Anteil am BIP (%) Betrag (in Milliarden Euro) Anteil der Steuereinnahmen
0,83% 32,902 4,03%
0,56% 22,188 2,72%
0,51% 20,233 2,48%

Ungleichheit auf Dauer führt meistens zu unangenehmen Konsequenzen. Dem sollte Deutschland vorbeugen.
Es gibt politische Beobachter/Wissenschaftler, die erklären z.B. die Entwicklung der USA aktuell mit folgenden Untersuchungen:
Weithin Konsens besteht jedoch darüber, dass Regimewechsel mit dem Risiko eines Bürgerkriegs behaftet sind und dieses Risiko in Ländern mit einem hohen Einkommen (gemessen am Pro-Kopf-Anteil am Bruttoinlandsprodukt) geringer ist – was jedoch nicht bedeutet, dass die Bürgerkriegsgefahr in wohlhabenderen Ländern gebannt ist: Ist der Wohlstand ungleich verteilt und sind bestimmte Gruppen benachteiligt, stellt dies ein Konfliktrisiko dar.44 Doch ansonsten werden oft ohne Rückbindung an ein explizites Erklärungsmodell viele Faktoren postuliert und Korrelationen untersucht45 – darunter etwa Geschlechterungleichheit, Knappheit oder Überschuss von Rohstoffen und Anteil junger Männer an der Gesamtbevölkerung.46

Es sind doch längst mehr als zwei Billionen € Nettotransfers von West nach Ost:

Es werden doch nach wie vor netto mehr Milliarden in den Osten transferiert.

Die Kürzung von Entwicklungshilfe scheint obsessiv zu sein.

Der „Anteil junger Männer an der Gesamtbevölkerung“ ist im Osten in der Tat ein Problem. Nazis-Wählen macht’s nicht besser. Im Osten sollte man sich lieber mal fragen, warum so viele junge, gut ausgebildete Frauen abhauen.

Ich spreche nicht von Transfers. Lies bitte nochmal genau. Ich schlage vor, dieses Geld in die deutsche Energiewende zu stecken (wenn man enteignet). Ganz Deutschland würde profitieren und Abgabenquoten ließen sich für alle Arbeitnehmer reduzieren.