Ich war erschrocken : Was hat „Der Spiegel“ mit dem Wahl-O-Mat zu tun. Lt Impressum ist die „Bundeszentrale für politische Bildung“ zuständig. So hatte ich es auch im Gedächtnis.
Und hier für alle der direkte Link: Wahl-O-Mat
Ich war erschrocken : Was hat „Der Spiegel“ mit dem Wahl-O-Mat zu tun. Lt Impressum ist die „Bundeszentrale für politische Bildung“ zuständig. So hatte ich es auch im Gedächtnis.
Und hier für alle der direkte Link: Wahl-O-Mat
Der Wahl-o-Mat ist wohl eine Kooperation von der BPB und dem Spiegel, siehe diesen Artikel:
Ich kann mir gut vorstellen, dass die BPB alleine einfach nicht das Personal hat, alle Wahlprogramme systematisch zu checken und auf bestimmte Thesen runter zu brechen - das können Journalisten vermutlich deutlich besser als die Mitarbeiter der BPB. Grundsätzlich sehe ich da nun auch kein Problem drin, offiziell hat die BPB das Letzte Wort beim Wahl-o-Mat.
Das machen die auch gar nicht. Auf der Website selber wird die Vorgehensweise als FAQ erklärt:
Die Thesen des Wahl-O-Mat werden von einem Redaktionsteam aus Jungwählerinnen und Jungwählern aus ganz Deutschland, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb entwickelt und ausgewählt. Für die Wahl-O-Mat-Redaktion zur Wahl des Europäischen Parlaments konnten sich alle in Deutschland Wahlberechtigten bis 26 Jahre bewerben. Anschließend wurde eine möglichst vielfältige Gruppe aus 23 Jungwählerinnen und Jungwählern ausgewählt. Sie bilden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb die Wahl-O-Mat-Redaktion, die in einem dreitägigen Workshop 85 Thesen erarbeitete. Sie bilden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Bildung sowie den Verantwortlichen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb die Wahl-O-Mat-Redaktion, die in einem dreitägigen Workshop 85 Thesen erarbeitete.Grundlage für die Thesen sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen zur Wahl. Nach der Beantwortung dieser 85 Thesen durch die Parteien wurden davon in einem zweiten Workshop 38 Thesen für den Wahl-O-Mat ausgewählt.
Die Parteien bekommen also einen Fragenkatalog zugeschickt; ein Nachteil ist, dass sie ihre Antworten dann natürlich auch entsprechend „optimieren“ können.
Ich vermute mal, dass der Spiegel etwas Geld für die technische Umsetzung zur Verfügung stellt und dafür den Wahl-O-Mat prominent auf seine Website setzen darf?
Ich habe den Wahl-O-Mat gemacht und finde ihn wie immer sehr hilfreich. Allerdings gibt es einige Fragen, bei denen mir Wissen und Argumente fehlen, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Z.B. die Frage, ob die EU Steuern erheben soll oder ob Europol weitere Befugnisse erhalten soll. Ich kann mir grob vorstellen, was dafür und was dagegen spricht und das mit meiner eigenen Überzeugung abgleichen, aber wahrscheinlich habe ich einige ausschlaggebende Argumente nicht im Blick. Ich würde mich freuen, wenn ihr in einem Block im Podcast mal die Vor- und Nachteile der einzelnen Fragen im Wahl-O-Mat zusammenfassen würdet. Ich denke, dass würde viele Menschen bei der Meinungsbildung vor der Europawahl unterstützen. Am besten haltet ihr eure eigene Meinung dabei, anders als gewohnt, noch mehr zurück, um niemanden zu beeinflussen.
Ich bin erstaunt welche Ergebnisse der Wahl-O-Mat für mich auswirft.
Volt, Freie Wähler und Grüne sind weit vorne…
Teilweise finde ich die Fragen schwierig zu beantworten.
Ah, interessanter Punkt. Also die Auswahl der Thesen macht schon die BPB, aber in Kooperation mit Bürgergremien und Expertenräten. Interessantes Verfahren.
Das ist normal, bei einigen Fragen stand ich auch davor und dachte mir: „Mhh, gibt gute Gründe dafür und dagegen“ oder „Das kommt jetzt wirklich darauf an, wie man es umsetzen würde…“. In solchen Fällen wähle ich i.d.R. neutral. Dafür gibt es ja später die Gewichtungen, um den Einfluss dieser neutralen Stimmen etwas zu reduzieren.
Es geht nicht um die rechtliche Möglichkeit, sondern ob die EU sich bemühen soll. Ich fand die Frage daher sehr einfach und die Antwort lautete ganz klar: Ja!
Gemeint ist hier: Sofort. Relativ eindeutig mMn. Besser formuliert wäre die Frage natürlich, wenn noch ein „Jetzt“ in der Frage wäre, aber es ist offenkundig, dass hier abgefragt wird, ob man generell gegen die Sanktionen zum jetzigen Zeitpunkt ist.
Ich mache in der Regel den Wahlomaten immer mehrmals.
Beim ersten Mal beantworte ich die Fragen möglichst schnell aus dem Bauch heraus. Danach lese ich mir die Antworten/Begründungen der (für mich relevanten) Parteien durch. Dabei merke ich dann häufig, dass auch die Parteien die kurzen Fragen unterschiedlich interpretieren oder ich sie ganz anders interpretiert hatte.
Beim zweiten Durchlauf kann ich die Fragen für mich dann schon fundierter beantworten oder es ergeben sich für mich komplett neue Fragen, zu denen ich dann erst kurz recherchiere.
Manchmal ist es auch sinnvoll, sich die Antworten der Parteien durchzulesen, die absolut nicht dem eigenen Wertvorstellungen entsprechen. Dabei kann man sich entweder seiner eigenen Position vergewissern oder bekommt doch nochmal neue Argumente, die man zuvor nicht auf dem Radar hatte.
Zum ersten Mal hatte ich auch meine Schwierigkeiten mit dem Wahl-O-Mat. Meine Eindrücke decken sich ganz gut mit euren.
Beobachtungen:
Konsequenz: Ich habe bei vielen Fragen „neutral“ antworten müssen. Die Ergebnisse waren damit wenig aussagekräftig. Ich habe mich ebenfalls gewundert, mit welchem deutlichen Abstand bei mir die Grünen, Tierschutzpartei und Volt vorne lagen. Der Wahl-O-Mat ersetzt damit keinesfalls den Blick in die Parteiprogramme.
Vorschläge:
Mehr Arbeit für das Wahl-O-Mat Team? Ja sicherlich. Aber wenn man bedenkt, dass viele Wähler:innen ihr Kreuz auf Grundlage der W-O-M Ergebnisse treffen und Deutschland mit fast 100 Abgeordneten bei weitem (!) die meisten Leute nach Brüssel schickt, wäre das mE ein Invest an richtiger Stelle.
Thekla, Energieökonomin, Berlin
Oben finden sich Symbole.
Insgesamt dachte ich mir bei vielen Fragen: da sind die Rechten raus.
Klimaschutz und Migrationspolitik/Ukrainekrieg waren übergewichtet.
Ich würde auch Themenblöcke mehr befürworten.
Wem der Wahl-O-Mat zu pauschal, zu allgemein ist (was er für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sein muss), dem empfehle ich, den wissenschaftlichen EuroPartyCheck.de zu machen und sich an den wissenschaftlichen Zusatz-Fragen zu beteiligen.
Das Ziel der Studie: „Europartycheck hilft Ihnen, Ihre politischen Ansichten mit den Positionen der Parteien in Deutschland zu vergleichen. Nach Beantwortung einer Reihe von Fragen wird Ihre Übereinstimmung mit den Parteien berechnet. Auf freiwilliger Basis können Sie zusätzliche Angaben machen, die für wissenschaftliche Analysen verwendet werden. Diese Studie wird von Dr. Jan Philipp Thomeczek (Universität Potsdam), Prof. Dr. Constantin Wurthmann (FAU Erlangen) und Prof. Dr. Christian Stecker (TU Darmstadt) durchgeführt.“
Leider werden nicht alle Parteien berücksichtigt.
Das ist verständlich, da mehr Parteien mehr Arbeit bedeutet, aber ist halt dann sehr verzerrend.
Auch bietet der wahl-o-mat etwas sehr wertvolles, nämlich die ausführlichen Antworten der Parteien zu den Fragen, wodurch man dann noch mal tiefer einsteigen kann.
Ansonsten schön gemacht, vor allem die Aufteilung nach Themen finde ich gut.
Der Sinn dieser extrem kleinschrittigen Skala bei den Antworten erschließt sich mir nicht. Im Info-Text steht, dass aus dem Grad der Übereinstimmung mit Parteiangaben die Nähe errechnet wird, aber es erscheint mir doch recht zufällig ob jemand z.B. 6,5 oder 8 angibt…? Wäre das Ergebnis signifikant anders, wenn es nur zwei Schritte in jede Richtung gäbe?
Bei mir das Gleiche - aber ich wäre überrascht, wenn es nicht so gewesen wäre.
Ein gutes Kriterium für mich: wie wenig bringt für AFD gefolgt von der Union, und auch das passt ganz gut.
Ich finde den wahlomat so wie er ist in Ordnung, vor allem berücksichtigt er alle Parteien.
Ja über diese Pseudo-Genauigkeit kann man als Naturwissenschaftler lächeln, aber die Geisteswissenschaften haben da so ihre eigene Einstellung zu und Anwendung der statistischen Methoden. Ich habe es inzwischen aufgegeben, damit zu fremdeln.
Und dafür ist Vielfalt doch da: jeder kann sich das aussuchen, was ihm am meisten gefällt und was ihm am ehesten zusagt.