LdN381 Meldeauskunft für Privatpersonen

Die Links ändern aber nichts an meiner Aussage, sondern zeigen nur, dass hier generell in der Kommunikation nicht sehr differenziert wird. Nicht alles was Zeitungen und andere Medien machen ist in der Sache korrekt.
Und es gibt auch keine in sich geschlossene Antifa Frankfurt. Jeder in Frankfurt kann sagen „Ich bin jetzt Antifa-Frankfurt“ und keiner kann sagen „Nein, bist du nicht“.
Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat festgestellt, dass es keine Organisationsstruktur gibt und somit auch keine geschlossene Gruppe die erklären könne wer denn jetzt Antifa ist und wer nicht.

Für mich ist es schlicht ein einfaches Label. Wird natürlich von Leuten die linksextreme Anschläge verüben gerne genutzt, weil es sich schwerer gegen Antifaschismus argumentieren lässt als gegen eine kleine linksextreme Gruppe. Wer das Label Antifa nutzt weiß, dass er damit immer auch die Diskussion weg vom eigenen Extremismus und hin zur Legitimität des Kampfes gegen Faschismus lenken wird. Deswegen finde ich es wichtig linksextreme Gewalt als eben linksextreme Gewalt zu framen und nicht als Antifa.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, welche Form von differenzierter Kommunikation du dir hier wünschst. Eine Organisation, die sich selbst „Antifa Frankfurt“ nennt, veröffentlicht auf ihrer Homepage namens „Antifa-Frankfurt.org“ die Adressen von AfD Politikern und die Medienlandschaft spricht einstimmig von der „Antifa-Frankfurt“. Verstehe nicht was daran falsch ist. Die Medien können aus gutem Grund nicht wissen, welche Einzelpersonen sich dahinter verbirgt und ich schon gar nicht.

Mir geht es darum, dass es keine Organisation „Antifa Frankfurt“ gibt. Jede Gruppe in Frankfurt die sich der Antifa zuordnet ist quasi Antifa Frankfurt und keine hat die Möglichkeit andere davon abzuhalten dieses Label zu verwenden. Anders als z.B. bei freien Kameradschaften die zwar auch inoffiziell sind aber eben dennoch organisiert.

Sie könnten aber einfach von einer Linksextremen Gruppe reden. Denn mit dem Begriff Linksextremismus macht man bei Straftaten sicher nichts falsch, weil wer Straftaten zum Erreichen seiner Ziele begeht ja per Definition Extremist ist.

Ich versteh auch nicht ganz, was du hier willst. Natürlich kann sich theoretisch jeder so nennen, auch wenn es durchaus üblich ist, dass Gruppen aus einem bestimmten politischen Milieu das Label „Antifa [+ Städtenamen]“ für sich beanspruchen. Aber abgesehen davon geht es ja hier um einen konkreten Fall, in dem eine oder mehrere Personen genau das getan haben - nämlich dieses Label zu verwenden. Klar könnten sie Presseberichte deutlicher darauf hinweisen, dass dies eine nicht geschützte Bezeichnung ist, aber ich verstehe wirklich nicht, warum die Frage des Labels für dich so viel wichtiger zu sein scheint als das, was die Leute (vorausgesetzt es waren mehrere) gemacht haben - denn das war ja eigentlich das Thema.

Mir geht es darum, dass viele Demos gegen Rechts ja nicht nur aus Rechtsextremen Kreisen sondern auch aus Kreisen der Union damit diskreditiert werden, dass „die Antifa“ daran beteiligt ist, sei es durch große Anzahl an Teilnehmern die unter diesem Label dabei sind oder auch dass diese durch Gruppen organisiert werden die sich selbst als Antifa labeln.

Da es keine echte Gruppe gibt, kann sich auch niemand glaubhaft im Namen „der Antifa“ von solchen Taten wie oben erwähnt distanzieren.
Wenn wir also ganz einfach von Linksextremen sprechen würden, könnte man dem Framing, dass Antifa grundsätzlich für Extremismus steht entgegenwirken.

Dass es sehr wohl Demos die maßgeblich von Antifagruppen besucht werden gibt, die ich nicht besuchen würde, weil die Ausrichtung von vornherein eher extremistisch ist und eine Eskalation erwartbar will ich nicht verneinen.

Wenn wir aber sagen

dann suggeriert das doch sehr wohl, dass es sich um eine Organisation handelt. Wie sonst soll man „die Antifa“ denn auffassen.

Wenn man schon unbedingt den Begriff „Antifa“ verwenden will, dann müsste man sagen „eine Frankfurter Antifa-Gruppe“, weil schon wieder „die Antifa Frankfurt“ fälschlicherweise suggerieren würde, dass „Antifa Frankfurt“ eine geschlossene Gruppe darstellt.

Aber was hat das mit dem konkreten Fall zu tun? Hier geht es ja gerade nicht um irgendeinen CDUler, AfDler oder Trump, der über „die Antifa“ hetzt.

Bei dem Beispiel geht es ja eben nicht darum, dass irgendwer unbedingt den Begriff „Antifa“ verwenden will - jedenfalls nicht die Journalisten. Wenn irgendwer sich „unbedingt“ diesen Begriff verwenden wollte, dann waren es diejenigen, die eine Website unter diesem Label registriert und darauf Inhalte veröffentlicht haben. Und der Name, den sie benutzt haben, war nunmal „Antifa Frankfurt“ - übrigens ohne bestimmten Artikel. Keiner der verlinkten Presseberichte behauptet, dass es sich um eine „geschlossene Gruppe“ handelt oder dass es eine Art Copyright auf diese Bezeichnung gäbe, es also keine anderen Antifagruppen in Frankfurt geben kann, darf oder soll. Ich verstehe wirklich nicht, warum du so darauf beharrst.

Lies nur mal den ersten Absatz und sage mir, wie ich das anders Auffassen soll, als dass von einer festen Gruppe gesprochen wird.

Aber mein Einwand richtete sich auch nicht gegen diese Artikel, sondern ich wollte den User drauf Aufmerksam machen, dass „die Antifa“ eben als Aussage eher unterkomplex ist.

Edit:
Ich versuche es mal anders. Wenn heute ein Moslem im Namen Mohammeds ein Attentat verübt, dann wird berechtigterweise sofort differenziert, und gesagt das wäre die Tat eines Einzelnen und man dürfe Islam und Islamismus nicht verwechseln, wenn im Bereich Antifa, einer ebenso heterogenen „Gruppe“ etwas passiert, dann wird daraus „die Antifa“ gemacht.

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Ihr dreht euch im Kreis …

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genau, danke.
Meine „Kritik“ sollte genau darauf abzielen, dass das Doxing (den Begriff vorher noch nie gehört :slight_smile: ) kein exklusives rechtes Phänomen ist, sondern ebenso von der linken Szene praktiziert wird.

Ich kenne einige Fälle (die ich gerne belegen kann) wo es von Linken ausging. Die sind natürlich nicht so Medienwirksam wie bspw. im Falle von Michael Kretschmer.

Vielleicht könnten die beiden das wirklich noch mal klarstellen, dass sie keineswegs den Eindruck erwecken wollten, dass nur Rechte Adressen im Internet veröffentlichen, aber das Nutzen von Missbrauchs-Möglichkeiten, die staatliche Behörden bieten, ein rein rechtes Problem sind, da es zwischen linker Seite und Staatsorganen ja traditionell ein beidseitiges tiefes Misstrauen gibt.

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Aber warum sollte man annehmen, dass die Möglichkeit solche Meldeauskünfte zu nutzen deshalb von Linksextremen nicht genutzt werden?

Wenn es natürlich ausschließlich um Schnittstellen zwischen Linksextremismus und Polizei geht, bei der illegalerweise Daten abfließen, dann ist die Aussage, dass das vorwiegend ein Rechtes Problem ist durchaus plausibel.

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