LdN370 - Neoliberale Finanzpolitik, Franziska Brantner

Nein, muss er nicht. Oder wie erklärst Du Dir sowas wie das Sondervermögen Bundeswehr?

Bitte erklär doch mal welchen „unsinnigen Konsum“ Du meinst. Und wer dafür dann verantwortlich war.

Wie bitte? Glauben Sie ernsthaft die 100 Mrd. Sondervermögen zahlen sich von allein zurück? Die Schuldpapiere, die verzinst sind, müssen samt Zinsen von den Steuerzahlern zurückgezahlt werden. Es regnet nicht Manna vom Himmel.

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Quellen? Bisher kommen von dir nur unbelegte Behauptungen, die so sehr nach gefährlichem Halbwissen klingen.

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Hatte gestern erst ein Gespräch mit meiner Mutter, wo sie von den 70ern schwärmte, wie gut es ihr ging und von den Beamten, die durch die Bank vor der Pension noch schnell befördert wurden. Eine Zeit des Wachstums, alles florierte.
Und es würde ewig so weiter gehen. Das Versprechen ging nicht ganz auf.
Keiner der Wähler sollte das aber so empfinden, also hat ab da der Staat ausgeholfen.

Quellen? …(gelöscht) Der Staat legt ein Sondervermögen(=Schulden) auf. Dann begibt (ausgeben) er Schuldpapiere, die von irgendwem am Markt und der EZB gekauft werden. Diese Schuldpapiere müssen getilgt werden und darüber hinaus muss der vereinbarte Zinsatz bezahlt werden, z. B. 3%. Wenn die 100 Mrd€ in 10 Jahren getilgt werden (endfällig), dann fallen jedes Jahr 3 Mrd. an Zinszahlung an, und am müssen 100 Mrd zurückgezahlt werden. Kosten für den Steuerzahler dann 130 Mrd€.

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So würde es bei einem privaten Haushalt geschehen. Nur funktioniert ein Staatshaushalt eben nicht so. Leider hat sich das Narrativ der „schwäbischen hausfrau“ tief in die Gedankenwelt Vieler verfestigt.

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Ich habe Volkswirtschaft studiert. Das einzige was die Schuldenlast drückt ist die Inflation. Nichts sonst. Der Staat kann sich theoretisch selbst finanzieren, durch die Ausgabe von Schuldscheinen. Das ist das, was fälschlicherweise von vielen unkundigen oder auch kundigen wie Herrn Flassbeck, als der Staat ist anders als ein normaler Haushalt dargestellt wird. Der Staat ist anders als ein normaler Haushalt, aber Schulden müssen getilgt und verzinst werden. UND und das wird dann immer wieder vergessen, es muss jemand da sein, der die Papiere kauft. Das ist derzeit das Problem der Griechen, Italiener etc. Niemand will die Papiere. Deshalb werden sie von der EZB gekauft. Und wenn sie keiner kauft, dann kommt die Staatspleite oder Hyperinflation, um die bestehenden Schulden abzuwerten. Dann helfen nur noch radikale Maßnahmen wie jetzt in Argentinien.

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Warum erkläre ich eigentlich, wie es funktioniert? Erklären Sie mir doch mal, wie der Staat mit den Sondervermögen (Sonderschulden) aus Ihrer Sicht umgehen sollte. Das würde mich interessieren.

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Also VWL ist aber keine absolute Wissenschaft wie teilweise Mathematik. Da gibt es auch gegenlaufende Meinungen. Wenn du dies wirklich studiert hast, solltest du das wissen und auch wissen, wie man wissenschaftlich arbeitet und argumentiert. Du bist einfach nur extrem mit polemischen Tendenzen. Und du hast sicher nicht die einzige Wahrheit für dich gepachtet. Und nur weil man mal irgendwann irgendetwas studiert hat heißt das noch lange nicht, dass man darin gut ist.

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Dem ist aber nicht so. Generell werden Staatsschulden in eigener Währung nicht getilgt, weswegen auch diese Schulden immer mehr werden. Schulden tilgen würde heissen das Geld dem Wirtschaftsraum zu entziehen. Erst recht macht man das nicht in einer Wirtschaftskrise.

So wie mit allen anderen Staats-Schulden umgegangen wird. Die Zinsen bedienen und ggfs später Umschulden. Und hoffen dass das Wirtschaftswachstum und die damit verbundenen Mehreinnahmen durch Steuern genug abwirft um die Zinsen zu zahlen. Oder neue Einnahmequellen erschließen.

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Damit setzt man Folgegenerationen nicht nur einem Zinsrisiko aus, sondern schränkt auch ihre Handlungsfähigkeit ein, da sie ja durch die Schulden der Vorgänger unvermeidbare Zinsdienste zu leisten haben

Kapitalismus funktioniert aber nur mit Wachstum. Wenn die neuen Schulden (und damit die Zinsen) zu Wachstum führen sehe ich da kein Problem. BIP und Schulden sind mE durchgehend am Steigen. Warum ist es jetzt plötzlich ein Problem? Außer, dass man den Wachstumszwang in Frage stellen muss, aber das ist eine andere Frage.

Wo ist das Problem, wenn die EZB da eingreift? Wie fällt die EZB diese Entscheidung? Die EZB hat ein Interesse an einem stabilen System. Warum sollte sie einer Staatspleite tatenlos zusehen?

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Sollte das nicht die alles entscheidende Frage sein? Wenn man feststellt, dass es nicht ewig so weiter gehen kann - wegen endlicher Resourcen, dem Klimawandel oder dem demografischen Wandel - sollte man nicht blindlings weiter Richtung Abgrund rennen.
Zukünftigen Generationen fällt das ganze dann umso schwerer vor die Füße, wenn Schuldenberge und Zinslasten bis zum Erdrücken ansteigen.

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Das Wachstum muss aber nachhaltig sein. Gerade weil es das in Griechenland nicht war, wollte da ja keiner mehr investieren. Auch in Deutschland muss man unterscheiden, ob von den Schulden Windräder oder Steuersenkungen finanziert werden.

ist dann eben nichts, was ich einfach so wegwischen würde als

Was meinst du fällt zukünftigen Generationen mehr vor die Füße: Zinsen oder eine kaputt gesparte Wirtschaft mit maroder Infrastruktur, die die Transformation in eine CO2 frie Zukunft verschlafen hat?

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Du meinst so wie in den 80ern, als unter Kohl kräftig auf Pump konsumiert wurde. Die verfallenen Schwimmbäder und Schulen erfreuen nun unsere Kinder, sofern sie nicht geschlossen wurden und die nicht gepflegten Sozialwohnungen werden nun von vonovia zu Luxuswohnungen umgestaltet.
So fällt es jedenfalls doppelt auf die Füße.

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Das habe ich nicht gesagt und auch nirgendwo verteidigt. Wofür Geld generiert durch Schulden benutzt werden ist natürlich extrem wichtig. Und ich halte es auch für falsch bei Kohl Stop zu machen. Das zieht sich ja wie ein roter Faden durch die ganze Zeit. Am Ende war der Mauerfall ein Glücksfall für die alte BRD, da konnte man nochmal was ausschlachten, was teilweise noch maroder war als ind er alten BRD. Bis auf das Bildungssystem und die Kinderbetrueung, die man natürlich mit ausgeschlactet hat.

Egal, geht am Thema vorbei, dieses hier ar das Thema:

Und damit indirekt die Wiederholung des Thatcherismus:

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Ich stimme dir inhaltlich zu bis auf eine Ausnahme: Konsumausgaben und Investitionen sind keine Gegenspieler.

Konsumausgaben sind nicht grundsätzlich schlecht. Im Gegenteil: Die Anstellung von Lehrern ist ebenfalls „Konsum“, da würde aber keiner sagen, es handle sich um eine unnötige Ausgabe.

Darüber hinaus können Konsumausgaben in der Rezession die Konjunktur ankurbeln. Das Geld, das ich als Staat an meine Bürger ausgebe, wird verkonsumiert und Firmen erhalten neue Aufträge.

Die Frage „Investition oder Konsum?“ läuft mMn auf die falsche Annahme, Geld sei knapp, hinaus.

Der Staat kann theoretisch unendlich Geld ausgeben. Die Frage ist in erster Linie nicht wie viel Geld ich aus Staat ausgebe, sondern wofür?