Vielen Dank für ihren tollen Podcast
In der Folge 367 ganz konkret zum Thema Dunkelflaute habe ich ein paar Anregungen.
Das Thema ist extrem wichtig, da vor Angst vor der Dunkelflaute gefühlt regelmäßig Panik ausbricht und hier noch extrem viel Aufklärung notwedig ist.
Daher folgende Verbesserungsvorschläge
- Am Begriff Dunkelflaute ist nichts auszusetzen allerdings an der Formulierung " wenn die Sonne nicht scheint und der wind nicht weht". Diese ist schlicht falsch. Denn selbst wenn man sich die intensivste Dunkelflaute der letzten Jahre (10 tage in 2017) auf z.B energy chars von Fraunhofer anschaut, sieht man eine kontinuierliche windausbeute und tagsüber auch Beiträge der Solarenergie.
Allein diese schon in den Sprachgebrauch übergegangene Formulierung sollte daher aufgedröselt werden. Richtig wäre z.B. „wenn wind und Sonne geringe Leistung haben“
- Die Diskussion über die Kraftwerksstrategie war nicht ausreichend breit genug geführt. Richtig waren die Punkte, nicht nachhaltig genug. Aber ob und wieviele Kraftwerke gebraucht werden war einseitig auf: „kann reichen, vll schon, aber eher zu wenig“ verkürzt.
Claudia Kemfert steht hier auf der Position, dass diese gar nicht gebraucht werden. Eine so klare Meinung einer gewichtigen Expertin sollte zumindest angeschnitten werden.
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Die Darstellung der alternativen zu Kraftwerken war unvollständig und hat das Potential der aktuellen Entwicklung nicht dargestellt. Genau genommen gibt es 5. Aspekte zur stromnetz stabilisierung.
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Überskalierung der Erzeugerkapazitäten: hier sind ca. 200 GW an Wind und 400 GW an PV prognostiziert, die notwendig sind. Somit ist erstmal meistens zu viel Energie da und nur selten zu wenig. Auch in der Dunkelflaute gibt es aomit signifikante Beiträge dieser.
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Flexibilisierung:
Aktuell richtet sich die Stromerzeugung nach der Nachfrage. Das muss umgedreht werden durch z.B dynamische Stromtarife oder Abnahme durch Wärmenetze oder flexible Verbraucher in der Industrie. Wer flexibel ist, bekommt den Strom deutlich günstiger.
- Import und Export:
Der Wind weht und die Sonne scheint in Europa immer unterschiedlich. Ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet hat mehrere 100 km Ausdehnung. D.h. während wir eine geschlossene Wolkendecke haben, scheint in Frankreich den ganzen Tag die Sonne. (Soweit richtig dargestellt)
- Speicher
Das letzte Element und unwichtigstes, da auch teuerstes Element sind die Energiespeicher in jeglicher Form. Von Batterien über Pumpspeicher zu power to gas.
Das Potenzial das in der Speichertechnik steckt, wurde unzureichend dargestellt. Derzeit wächst die installierte Leistung an Batteriespeichern exponentiell. Wenn bidirektionales laden eingeführt wird, besteht bier auch ein enromes Speichervolumen.
- Backup Kraftwerke: erst als aller letztes Mittel sollten Backup Kraftwerke zum Einsatz kommen. Da diese 1. Fossil sind und 2. Nur selten laufen und somit unwirtschaftlich sind. Alle anderen o.g. Techniken sind das ganze jahr ausgelastet.