LdN349 Qualifikation Schulleitungen und Manager:innen

Ich war verwundert über den kurzen Austausch zu den Qualifikationen der Schulleitungen. Man brauche professionelle Schulleitungen. Zentrales Problem seien fehlende Managementfähigkeiten.

Grundsätzlich stellt sich mir die Frage, welche idealisierte Vorstellung von Betrieben und deren Leitungen zu dieser Aussage führt. An Wirecard, AirBerlin, Schlecker, Lehmann Brothers, 340.000 Insolvenzen (2000-2009) oder dieser Liste aus der Wikipedia waren keine Pädagogen beteiligt.

Mir fehlte eine dezidierte Begründung, warum Schulleitungen das zentrale Problem sind und wieso Manager:innen das besser machen würden. Konjunktiv – der Beweis für das Gegenteil in einem mit Deutschland vergleichbaren System wäre anzutreten.

Deswegen würde ich gerne das Folgende konkret anmerken - bezogen auf NRW und mit meinem beruflichen Hintergrund an einer berufsbildenden Schule mit 2700 Schüler:innen und 150 Mitarbeitenden (Lehrpersonal, Verwaltung, Gebäudemanagement, Schulsozialarbeit, Multiprofessionelles Team). Die Lernenden decken das ganze Spektrum der Sek II ab, von der dualen Ausbildung bis zur Erwachsenenbildung, von Pflichtschulklassen bis zum Abitur, von Alphabetisierungsklassen für Geflüchtete bis zu deren ersten Schulabschluss.

Da wäre das Modul 1 der Leitungsqualifizierung. Die externen Partner sind: Bezirksregierung, Kreis, Stadt, HWK, Kreishandwerkerschaften, IHK, Kassenärztliche Vereinigung, Ausbildungsfirmen (700 für meine Schule), Träger im Bereich Gesundheit und Soziales, Arbeitsagentur, Jobcenter, Kommunales Integrationszentrum und ähnliche Einrichtungen und die 30 umliegenden Sek I-Schulen.

Jede Lehrperson am Berufskolleg hat im Alltag mit Teilen dieses Netzwerks zu tun, nicht erst als Schulleitung. BKs sind in Abteilungen organisiert sind, in Bereichsleitungen und Gremien, die die Zusammenarbeit koordinieren, inklusive Delegation, Controlling usw. Überprüft werden Schulen regelmäßig durch die Qualitätsanalyse mit einem umfangreichen Portfolio. Ergo Modul 2 Personalmanagement und Organisations- und Unterrichtsentwicklung und Rechtliches im Modul 3 und 4.

Wer eine Schule leiten will, muss durch Kolloquien und ein Assessment Center und hat im Vorfeld oft jahrelange Erfahrung mindestens als Bereichsleitung. Zitat Podcast: „Irgendwelche Leute, die abgestellt werden um Schulleitung zu machen“? Habt ihr euch da nicht etwas verrant?

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Würde ich so pauschal nicht sagen.
Ist ein bisschen wie „die Flotte der Admiräle“ wo gute Leute so lange befördert werden, bis sie nicht mehr gut sind.

Und warum ein Schulleiter unbedingt ein studierter Lehrer sein muss erschließt sich mir auch nach deinen Ausführungen nicht.

Und dein Pleitenliste in allen Ehren, aber ich würde ja mal sagen im Vergleich zu den doch erfolgreichen Firmen ist sie relativ kurz.

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Wieso ist die „Flotte der Admiräle“ schulspezifisch? Wofür oder wogegen ist das jetzt ein Argument?

Wenn du einen Blick in den oben bereits erwähnten Refernzrahmen des Landes NRW wirfst, findest du im Inhaltbereich 2 Lehren und Lernen über 20 Seiten, die man nur als Profi fachlich versteht. Konkretes Beispiel: Kriterium 2.2.1 Aussagen A2 oder A4. Frag doch mal eine:n Nicht-Lehrer:in, was das didaktisch bedeutet.

Schulentwicklung ist verinfacht gesagt in Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und Unterrichtsentwicklung aufgeteilt. Alles drei hat pädagogische und didaktische Bezüge. Zudem beurteilen Schulleitungen den Unterricht von Lehrer:innen und Referendar:innen. Dafür muss man Lehrer:in sein.

Die Pleitenliste ist natürlich nicht abschließend. Das muss sie auch nicht sein, denn sie zeigt, dass Manager:innen nicht idealtypische Führungspersonen sind. Und was die Quantität oder dem Umfang der Liste angeht - lies Lehmann Brothers metaphorisch als Starpunkt für die anschließende weltweite Finanzkrise. Einen Managementschaden dieser Größenordnung hat noch keine pädagogische Leitung verursacht.

Wir machen hier den Bock zum Gärtner. Aus dem Podcast kam das Argument, Schulen sind Bildungsbetriebe oder sollten welche sein und dafür brauche man ein entsprechendes Skillset. Ich hatte noch keine Zeit LdN 350 zu hören - vielleicht wurde da ja erklärt, warum die Schulleitung einer Förderschule oder eines Sekundarschule gewisse Fähigkeiten nicht hat und ein:e Manager:in die hätte, wodurch der OECD Bericht nachweislich anders ausfiele.

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Dafür sprechen folgende Gründe:

  • Aufstiegschance für den Lehrerberuf. Schulleiter zu werden ist die einzige realistische Chance, die ein Lehrer hat, um noch mal ein paar Stufen in der Besoldungstabelle aufzusteigen. Alle anderen Optionen verfügen über so wenige Stellen, dass es keine realistische Perspektive ist. Fällt die Option zum Schulleiter weg, wird das den Beruf wohl eher weniger attraktiv machen.
  • Der Schulleiter trägt letztlich die Gesamtverantwortung und die Planungsverantwortung. Wir kritisieren gerne Betriebe, in denen das Management keine Ahnung von den Realitäten der einfachen Arbeitskräfte hat und es dadurch zu unrealistischen Anforderungen und Erwartungen kommt - das ist die Folge, wenn die Management-Ebene nicht über die fachliche Qualifikation und Berufserfahrung im Bereich der Ausführungs-Ebene verfügt. Warum sollte man das also gerade in der Schule fordern?
  • Der Schulleiter ist auch Hauptverantwortlich, wenn es zum Streit zwischen Schülern/Klassen und einem Lehrer oder gar zwischen Lehrern kommt. Ohne pädagogisch-fachliche Kompetenz ist diese Aufgabe kaum zu bewältigen.
  • Manche Lehrer stellen nach ein paar Jahren Unterricht auch fest, dass das eigentlich nicht wirklich ihr Ding ist und sie lieber Verwalten wollen. Um solche Lehrer weiterhin im System Schule zu halten (und ihnen quasi eine unterrichts-nahe Ausstiegs-Option zu ermöglichen) sind Schulleiter-Stellen auch gut geeignet.
  • Die andere Frage ist, wer sonst Schulleiter werden sollte. Würde man hier z.B. einen BWL-Master voraussetzen, hätte man die Situation, dass die Schulleitung geringer qualifiziert wäre als der durchschnittliche Lehrer mit seinen zwei Staatsexamen. Die Konsequenz wäre, dass entweder die Schulleitung - weil geringer qualifiziert - weniger verdient als der Durchschnittslehrer oder die Schulleitung trotz geringerer Qualifikation mehr verdient. Beides könnte zu erheblichen Reibungen im Betriebsablauf führen.

Ich denke tatsächlich auch, dass es Sinn macht, als Schulleitung Lehrer zu nehmen, die natürlich entsprechend fortgebildet werden müssen. Aber Dinge wie „optimaler Ressourceneinsatz“, die u.U. von gelernten Betriebswirten besser erledigt werden könnten, machen eben nur einen winzigen Teil der Schulleiter-Tätigkeit aus - und dafür kann man besser Lehrer fortbilden, als dafür fachfremdes Personal an die Schulen zu bringen…

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Okej, also kann ein Sport- und Geschichtslehrer der Schulleiter geworden ist beurteilen ob ein Physik-/ Mathelehrer eine gute fachliche Arbeit leistet?

Welche skills bringt ein Musiklehrer mit, wenn es um die Fragen Personalführung, Personalplanung u.s.w. geht?

Ist das Teil des Musikstudiums?

Aus Gesprächen weiß ich, das Pädagogik sowieso „nur nebenbei“ gemacht wird wenn man auf Lehramt studiert.

Schulleiter ist kein Lehrberuf und ganz ehrlich, Schulleiter als Aufstiegschance ist ungefähr genauso realistisch wie Betriebsleiter in einem Unternehmen mit 200 Angestellten zu werden.

Das ist bedingt richtig, kommt aber glaube ich auf die Organisationsstruktur und Größe der Schule an.
Und natürlich darauf in wie weit die Managementebene mit der Ausführungsebene zusammenarbeitet.

Grundlegend ist es ja richtig, dass Fachkenntnisse noch niemandem geschadet haben, aber bei einem Schulcampus mit tausenden Schülern wie in Westdeutschland öfters denke ich sind Managementfähigkeiten bei einem Schulleiter eher vorteilhafter als zwei Staatsexamen in Literatur zur Erreichung der Lehrbefähigung in Deutsch Unterstufe.

Warum du nun gleich wieder einen Masterabschluss in BWL verlangst um einen „mittelständischen Betrieb“ zu leiten erschließt sich mir aber auch nicht, denn wenn du das als Eingangsvorraussetzung annimmst, sind „weitergebildete“ Lehrer per se unqualifiziert für den Jobb und deine Argumentationskette hinfällig.

Man verzeihe mir meine Unwissenheit oder Naivität, aber ich sehe die anspruchsvollsten Aufgaben eines Schulleiters nicht in der Verwaltung, sondern in der Innen- und Außenpolitik der Schule. Ein Schulleiter sollte den Interessensausgleich zwischen den Ministerien, seinen Lehrkräften und seinen Schülern bzw. deren Eltern herbeiführen bzw. moderieren. Außerdem repräsentiert ein Schulleiter „die Bildung“ und sollte öffentlich glaubhaft für deren hohe Relevanz einstehen können bzw. sie vorleben können.

(Und wie @Daniel_K schon erwähnt hat: Falls der Schulleiter schlechte (Mikro-)Management-Fähigkeiten aufweist, dann könnten diese Aufgaben an eine Unterstützungskraft delegiert werden.)

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Tatsächlich haben wir in Bayern einen Lehrer als Bildungsminister und ich habe den ein Eindruck, dass er den Job besser als alle seine Vorgänger macht, allerdings sich auch schlechter selbst vermarktet als alle seine Vorgänger. Es gibt Gerüchte, dass er nach der Wahl nicht mehr da sitzen wird.
Aber ja, ich halte Lehrer grundsätzlich für besser geeignet. Sie wissen, wo das System krankt. Die größte Gefahr ist die Betriebsblindheit, die sich zwangsläufig irgendwann einstellt.

Die Beurteilung von Unterricht lernt man als Lehrer:in im Referendariat erst passiv kennen und dann sehr schnell aktiv, wenn man selbst ausbildet. Das geschieht in Zusammenarbeit mit den Seminaren für Lehrer:innenausbildung, theoretisch und praktisch. Fachlichkeit spielt eine Rolle, aber es ist in der Tat so wie in der Frage angedeutet: Um Unterricht zu beurteilen braucht es nicht lle denkbaren Lehrbefähigungen, sondern dezidierte didaktische Kenntnisse, z. B. Klassenführung, Schülerorientierung, Kognitiver Aktivierung, Sprachsensibilität, Medieneinsatz, Sozialformen. Der Beobachtungsbogen der Qualitätsanalyse zeigt das sehr detailliert.

Dass Pädagogik im Studium nur nebenbei gemacht wird ist zumindest für NRW nicht mehr richtig - es könnte m. E. allerdings noch viel mehr sein und auch praktischer. Nach 5 Jahren Studium erst richtig mit der Praxis im Referedariat anzufangen ist zu spät. Die aktuellen Überlegungen, das Lehramtsstudium in eine Art Duales Studium zu überführen, sind mir sehr sympatisch.

Auch hier würde ich zustimmen: Was ich fachlich an der Uni jenseits des sagenwirmal 6. Semesters studiert habe, hat mir noch nie im Unterricht geholfen. Die Vektorfelder auf differenzierbaren Mannigfaltigkeiten oder die Morphologie im Mittelaltenglischen brauche ich selten bis nie, auch nicht als fachlichen Ausblick. Den hatte ich schon früher im Studium.

Dass es im Job z.B. um Didaktik und Psychologie gehen wird, irgendwann auch um Struktur und Verwaltung, ist unter Lehrer:innen eine Binsenweisheit, also bildet man sich fort, wenn man sich engagieren will. Wer will hat schnell einen breiten Horizont und einen systemischen Blick, lässt sich beraten und kooperiert mit Externen bei jeder Gelegenheit. Die vielen Schulleitungen, die ich kenne, sind mindestens um die 20 Jahre im Job gewesen, bevor sie Schulleiter wurden, und haben im Rückblick recht konsequent auf ihren Führungsposten hingearbeitet.

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In der Wirtschaft kommt man oft in Führungspositionen, wenn man neben seiner „Basis“ Ausbildung (Studium in Technik, BWL usw.) zusätzlich eine Managementausbildung (oft MBA) durchläuft.
Der MBA (die meisten Programme) hat einzig und allein das Ziel Management Grundlagen zu vermitteln. Darum sind Organisationslehre, Controlling, Personalwesen und Recht Hauptbestandteile. Dazu wird oft auf Softskills wertgelegt, wie Entscheidungsmanagement, Präsentation, Netzwerken, Datenanalyse, Personalführung usw.

Alles das fehlt aus meiner Erfahrung allen Schulleitungen. Egal ob zu meiner Schulzeit oder nun bei meiner Tochter. Alle Schulleitungen die ich kennengelernt habe, sind auf den Posten gefallen, weil meistens kein anderer diesen Job machen wollte.

Aus meiner persönlichen Sicht müssen Schulleitungen komplett anders ausgebildet werden und benötigen auch eine komplett andere Organisationsstruktur, damit Lehrer wirklich nur noch Lehrer sind.

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Schulleitungsinteressierte in NRW durchlaufen zunächst einem Assessment-Center zur Eignungsfeststellung und anschließend eine Leitungsqualifizierung in verschiedenen Lehrgängen (zeitlicher Umfang etwa 100 Fortbildungsstunden, ungefähr je knapp ein Drittel interne/externe Kommunikation, Personalmanagement und Qualitätsentwicklung/Change Management, sowie ein Zehntel Recht und Verwaltung), die sich berufsbegleitend über einen längeren Zeitraum hinziehen. Eine mir bekannte angehende Schulleiterin macht das gerade im „Schnelldurchlauf“ und braucht voraussichtlich etwa ein Dreivierteljahr dafür.

100 Fortbildungsstunden? Ehrlich??? Das sind knapp 3 Wochen Vollzeit…
Vergleich MBA: 2 Jahre Vollzeit (4 Semester) oder 3-4 Jahre Teilzeit…

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Nur 2 Jahre? Ehrlich? :wink: :grin:
Im Ernst: Man wird nicht Schulleitung am Berufskolleg, weil das keiner machen will und dann wird es halt irgendeiner, der nicht schnell genug wegläuft und dem man dann pro forma 100 Stunden Fortbildung attestiert. Den Job tut sich keiner an, der das nicht will - vermutlich sind auch deswegen zahlreiche SL-Stellen über Jahre unbesetzt.

Ein Beispiel für den Werdegang eines Schulleiters aus meinem Umfeld:
10 Jahre Arbeit als Lehrer mit Abordnungen an die Bezirksregierung, zusätzlich Tätigkeit für das Land NRW in schulorganisatorischer Arbeit, Koordination der Öffentlichkeitsarbeit für die Schule, Mitarbeit beim Übergangsmanagement für die abgebenden Schulen.
Anschließend 8 Jahre Bereichsleitung für 600 Schüler:innen, 60 Lehrer:innen, fortlaufend berufsbegleitende Fortbildung dazu (Personalführung, Beamtenrecht, Schulhaushalt). Zeitgleich Stundenplanerstellung im Team für die gesamte Schule mit 2800 Schüler:innen und 150 Lehrer:innen, Erstellen und Auswerten der Schulstatistik, Ermittlung des Personalbedarfs in Absprache mit der Schulleitung, Mitglied der Personalauswahlkommission, Mitarbeit bei der Digitalisierung von Unterricht und Verwaltung. Selbstverständlich berufsbegleitende Schulungen auch hier.
Darauf aufsetzend die oben erwähnte Schulleitungsqualifizierung mit dem dazugehörigen Verfahren. Während der inzwischen dreijähren Schulleitungstätigkeit Fortbildungen, z.B. Change Management, Lehrer:innengesundheit, Schulleitungscoaching.
Stellvertretende Schulleitung an derselben Schule: ähnlicher Verlauf, allerdings weniger externe Tätigkeit, dafür mehr interne z.B. Arbeit als Sicherheitsbeauftragter, Organisator des Schüler:innenstudiums mit inzwischen über 100 Teilnehmenden. Fortbildungsgeschichte sehr ähnlich, ebenfalls vorher 10 Jahre Bereichsleitung.

Für Berufsbildende Schulen ist das eine typische Geschichte. (Für die allgemeinbildenden Schulen kann ich nicht sprechen, dazu fehlt mir der Hintergrund.) Ich bin der Meinung, dass das sehr viel mit Management-Skills zu tun hat, mag mich aber auch irren, da ich Lehrer und kein Manager bin. :wink:

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Bei dieser steilen These frage ich mich immer, woher man das wissen will. Es ist nicht so, dass der Schulleiter selbst sowas behaupten würde und andere Lehrer dürften sowas zu Außenstehenden auch eher nicht äußern, weil es die Autorität der Schulleiter massiv untergräbt.

Meiner Erfahrung nach ( :wink: ) wird die Behauptung, die meisten Schulleiter seien „auf den Posten gefallen, weil meistens kein anderer es machen wollte“, eher als Vermutung in den Raum geworfen, gerade von unzufriedenen Eltern oder generell unzufriedenen Bürgern, und hat mit faktischem Wissen so gut wie nie etwas zu tun. Ich kenne zudem eine Lehrerin, die sich klar als Karriereziel gesetzt hat, Schulleiterin zu werden - solche gibt es daher definitiv auch.

Der Vorwurf erinnert mich grundsätzlich an die typischen Vorurteile gegenüber ASten und Fachschaften an Hochschulen - viele davon sind sehr engagiert und leisten verdammt gute Arbeit und ich finde es immer schade, wenn pauschal behauptet wird, die Leute würden es nur tun, weil es irgendwer tun muss…

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Exakt. BWLer als Schulleiter – dann hat man am Ende die Klassen vergrößert, ein Drittel der Lehrer eingespart, der Hausmeister arbeitet nur noch Teilzeit, aber immerhin ist das Sekretariat doppelt so groß und der BWL-Schulleiter hat mehrere persönliche Assistenten, um ihn von seinen Tätigkeiten zu entlasten, damit er Zeit für mehr „repräsentative Termine“ hat.

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Und jetzt frag ich mich wirklich, wozu diese Person viel Zeit auf das Lehramtsstudium und die Staatsexamen verwendet hat.

Ist ungefähr so wie mit dem Stoff, den man in der Schule mal gelernt hat 80-90% davon hat man im späteren Leben nie gebraucht.

Die toller Schulleiter kann mit seinem Studiumswissen auch nix mehr anfangen …

Ich wäre eher bei 40% absoluter Zeitverschwendung im Studium (s.o.), aber auf die Frage gibt es keine gute Antwort. Keine:e Lehrer:in braucht die fachliche Überqualifikation, die das Lehramtsstudium mit sich bringt, auch nicht für die oben beschriebenen ersten 10 Jahre.
Ich habe mir an der Uni schon gewünscht, Kurse in Psychologie, Didaktik, Pädagogik usw. zu haben und wenn es ging, habe ich die gewählt. Ich hatte allerdings auch einen Kurs zu Alexander von Humboldt - einer von fünf Scheinen im erziehungswissenschaftlichen Begleit(!)studium.