LdN336: Politiker & Medien müssen Klimathemen besser kommunizieren

Hallo Philip und Ulf,

in LdN336 habt Ihr angemerkt, dass Politiker Klimathemen besser kommunizieren müssen. Dem stimme ich voll und ganz zu und möchte noch auf etwas aus meiner Sicht ganz wesentliches hinweisen: Aus meiner Sicht wird die Darstellung in den Medien oft sehr stark verzerrt, was es z. B. den Grünen deutlich erschwert Ihre Positionen/Gesetze gut zu kommunizieren.
Das merke ich immer wieder, wenn ich irgendeine Medlung in „den Medien“ gelesen habe und danach LdN höre. Z. B. folgende Beiträge:

  • Rede von Lindner beim Parteitag.
  • Sozialwahl: Kein Wahlomat, kaum Darstellung von Positionen, Friedenswahl.
  • Graichen vergleich mit CDU/CSU Politikern.
  • Asylthema, um wieviele Menschen geht es?
    -…
    In der Lage erhalte ich solche Themen in ordentlich recherchiert und eingeordnet. Und wenn sich mal ein Fehler einschleicht, dann wird er in der nächsten Sendung klargestellt. Wieso kann das der ÖRR nicht? Wieso schafft es der ÖRR auch nicht Äußerungen von Politikern klar einzuordnen und klar zu kommunizieren, z. B. dass die E-Fuels von der FDP sinnbefreit sind. Es muss ja nicht gleich Lagequalität sein, aber der ÖRR hat ein Budget, das etwa 1.000 mal so hoch ist wie das der Lage und kommt da nicht einmal annähernd ran.

Dieses großflächige Versagen der Medien hat aus meiner Sicht einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass die Kommunikation von Klimawandelthemen so schwer in Deutschland ist.

Vielleicht sollte man den Titel in „Politiker und Medien müssen…“.
Tilo Jung, Stefan Schulz und Hans Jessen analysieren regelmäßig im Aufwachen-Podcast Reportagen, Berichte, Interviews u.ä. in den öffentlich-rechtlichen Medien. Teilweise mit erschreckenden Ergebnissen. Nicht speziell auf Klimathemen bezogen, sondern allgemein.
Nun, die LdN finde ich noch objektiver, emotionsloser (im positiven Sinne) und teils klüger, aber das Vorspielen von Fernseh-Clips mit anschließender direkter Analyse ist sehr hilfreich. Es zeigt deutliche Schwächen.
Ja, Journalisten müssten problematische Aussagen „auseinandernehmen“. Leider passiert das zu selten. Und teilweise sind die Berichte selbst voreingenommen und dadurch verfälscht.

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„Quarks“ hat z.B. zu dem Thema und vielen anderen wissenschaftlichen Themen sehr gute Beiträge gemacht.
Aber alle Menschen erreichen sie über ihren YouTube Kanal, soziale Medien oder das Radio (WDR5) nicht.

Also dass der ÖRR nichts abliefert ist falsch.
Aber du hast recht, dass etwas komplexere Themen in vielen Nachrichtensendungen oft sehr verkürzt und manchmal durch Vereinfachungen fast schon falsch dargestellt werden.
Teilweise habe ich auch das Gefühl, das aus verschiedenen Gründen „nur berichtet“ wird und eher weniger eingeordnet, hinterfragt, ergänzt wird. Da werden einfach Aussagen von Politikern oder Menschen von der Straße gezeigt, die manchmal einfach nicht korrekt sind oder nur die halbe Wahrheit

Stimmt, @Matder du hattest dir ja explizit so einen Beitrag gewünscht. Hier z.B. ein Link:

Die Frage ist da eher: welchen Teil vom ÖRR vergleichst du?

Die 5-10 Minuten Tagesschau/Heute? Oder schon die etwas ausführlicheren Tagesthemen/HeuteJournal?

Denn man darf ja nicht vergessen, dass die Lage weniger Themen hat als eine einzige Nachrichtensendung aber gut und gerne das 10 fache an Zeit.

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Richtig, das ist verkürzt und pauschalisiert. Ich korrigiere mich: Das Gesamtbild das der ÖRR von vielen Sachverhalten zeichnet, ist bei sehr vielen Themen nicht eindeutig dargestellt. Ich hatte z. B. nicht den Eindruck, dass das Thema „Impfen“ während Corona von der ÖRR sachlich richtig wiedergegeben wurde. Ja es gab den Corona-Podcast, aber es gab halt auch zig Meldungen im Stil von „Sind die Impfstoffe auch wirklich sicher?“.

Die Dauer der Beiträge spielt für mich keine Rolle. Allein mit der Schlagzeile kann man bereits eine Einordnung vornehmen:

  • Radfahrer rast in Autotür
  • Autofahrer übersieht beim Öffnen der Autotür Radfahrer

Ich bin mir auch sicher, dass wenn Philip und Ulf die Lage auf 5 min eindampfen, immer noch die „richtige“ Botschaft rüberkommt. Bei vielen anderen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass der Fokus alleine in dem Artikel liegt und die Einordnung in übergeordnetes keine Rolle spielt.

Hier jetzt sogar konkret ein Beitrag zu E-fuels: