LdN331 Pflegebeiträge - Kinderrabatt und ungewollt kinderlose Paare

Ich habe den Hinweis auf das Bundesverfassungsgericht nicht aufgenommen, um die Diskussion zu ersticken.
Der höhere Beitrag für Kinderlose wird in der Diskussion aber an vielen Stellen als „Strafe“ für Kinderlosigkeit betrachtet. Aus der Begründung des Gerichts geht aus meiner Sicht sehr gut hervor, dass es nicht um Sanktionierung eines Lebensentwurfs geht, sondern um Belastungsgleichheit im sozialen Sicherungssystem.

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Weder das eine noch das andere.

Ansonsten müsstest du dich auch beschweren, dass ungewollt Kinderlose kein Kindergeld beantragen können.

Es ist also in meinen Augen keine Strafe für die Kinderlosen sondern ein Vorteil für die mit Kindern.

Denn der erhöhte Beitrag wird ja sicher auch nicht rückwirkend erstattet, wenn du mit Anfang 30 vielleicht deine Familie gründest.

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Musst du nicht. Ist zur Kenntnis genommen.
Fakt ist, dass mit dem Rentensystem die Finanzierung der Alten weitgehend der Allgemeinheit zugelastet wurde.
Bei den Kindern gilt das nur für die Bildung, die im Gegensatz zu den Renten sehr zaghaft gefördert wird, und die noch relativ niedrigen Krankheitskosten. Ein Kindergeld, das den Kosten gerecht werden würde, wäre mit Sicherheit drei- bis fünfmal so hoch.

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Das kannst du aber selbst entscheiden, Eltern haben keine Wahl, wenn die Kinder bekleidet und satt sein sollen sowie nicht auf der Straße leben. Im Zweifelsfall lebst du also luxuriöser und kannst auch noch mehr in eine Altersvorsorge stecken und hast dann sogar im Ruhestand noch mehr Geld als Eltern. Glückwunsch!

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Und wofür wird das Geld so ausgegeben, worauf dann Steuern anfallen? (Habe ich oben schon gefragt.) Tendenziell eher Luxusgüter wie Autos oder Urlaube. (Einzelfälle ausgenommen.)

Jaha, und die nicht geborenen Kinder brauchen auch später keine Rente. Noch mehr Geld gespart. Kinderlose sollten deshalb höhere Renten kriegen! :roll_eyes: (Ironie off, bevor mich hier jemand aus dem Kontext zitiert.)
Dabei hast du natürlich die andere Phase, in der deine (Nicht-)Nachkommen ein halbes Leben lang arbeiten und einzahlen, geschickt ausgelassen.

Die Eltern dieser Kinder hatten auch die gleichen, wenn nicht sogar höhere, Kosten wie diejenigen Eltern, deren Kinder in die Sozialsysteme einzahlen.

Um es (nochmal) auf den Punkt zu bringen: Kinder in die Welt zu setzen, ist ein gesellschaftlich erwünschtes Verhalten. Die „Risiken“, dass einige dieser Kinder später nichts ins Sozialsystem einzahlen, die du hier aufmachst, ändern daran in der Gesamtrechnung nichts. (Im Gegenteil, die Sozialversicherungen sind eine Versicherung, die solche Fälle durch ihre Größe auffängt.) Gleichzeitig sind Kinder eine hohe finanzielle Belastung. Deshalb werden Kinder und ihre Eltern durch die Gesellschaft unterstützt.
Das Geld wird von denen genommen, die es am sozialverträglichsten abgeben können.

Was denn jetzt? Haben kinderlose Paare mehr Geld zur Verfügung oder sind sie mehrfach mehr belastet? Du widersprichst dir selbst. 19% MwSt auf die S-Klasse zu zahlen anstatt auf den Golf ist übrigens keine höhere Belastung.
Natürlich gibt finanzielle Vor- und Nachteile für beide Gruppen. Das Ergebnis unterm Strich ist aber klar.

Alle deine Argumente sind extrem kurzsichtig gedacht und zielen darauf ab, dass du als Kinderloser (das unterstelle ich) dein eigenes Nettogehalt sichern willst.
Die mehrfachen Versuche in diesem Thread, daraus ein ethisches Problem zu machen, indem man die Situation mit Menschen mit Behinderung oder Abeitsunfähigkeit oder psychischen Erkrankungen („Belastungen“) vergleicht, tun ihr übriges.

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So ist es. Ja, Millionärys zahlen absolut eventuell mehr Steuern als Hartz IV Empfängys. Trotzdem empfinde ich es als zynisch das als Benachteiligung der Millionärys zu betrachten. Laut neuesten Studien macht mehr Geld doch glücklicher, z.B. hier im Merkur zu finden.

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Da fällt endlich das Wort, das mir beim Lesen dieses Threads von Anfang an vermisse: SOLIDARGEMEINSCHAFT. Das ist das Prinzip, nach dem das Zusammenleben mit anderen Menschen funktioniert - jeder steuert in den großen Topf das bei, was er kann und bekommt daraus, was er benötigt.
Und ja, ich beklage auch, dass manch eine/r glaubt, außerhalb der Solidargemeinschaft könnte er/sie mehr Spaß, Geld, Freizeit oder andere Vorteile erlangen, ohne in den Topf einzuzahlen - sie sind halt asozial.

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