LdN325 Gebäudeenergiegesetz und E-Heizöl

In der Folge sagt Ulf Buermeyer, Robert Habeck und Klara Geywitz hätten kürzlich einen Gesetzentwurf zum Gebäudeenergiegesetz vorgestellt. Das ist so aber nicht ganz richtig. Vielmehr hat die ‚Bild‘ über Details aus einem Gesetzentwurf für die Ressortabstimmung berichtet. Andere Medien haben das ebenfalls aufgegriffen, weil ihnen der selbe oder ein anderer Entwurfsstand vorlag. Sprecher des BMKW und des BMWSB haben lediglich bestätigt, dass einige Ideen aus einem frühen Stadium des Gesetzentwurfs stammten. Öffentlich vorgestellt wurde da noch nichts. (Wobei das PDF des Entwurfs vom 14. Februar beim Business Insider zum Download angeboten wird)

Im weiteren Verlauf habt ihr dann ein Statement des FDP-Politikers Michael Kruse zu dem Entwurf aufgegriffen, der von einer „Verschrottungsorgie von Heizungen“ gesprochen hat. Als seinen Gegenvorschlag habt ihr E-Heizöl aus einer E-Mail an euch zitiert. Das klingt in der Tat lächerlich. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass Kruse in der ‚Wiwo‘ mit den Worten zitiert wurde: „Kritik am Entwurf kommt auch aus dem Regierungslager. „Die vom grünen Wirtschaftsminister Habeck vorgeschlagene Verschrottungsorgie von Heizungen ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll“, sagt Michael Kruse, Landesvorsitzender der FDP in Hamburg. Ziel sei es offenbar, die bestehenden und gut funktionierenden Gasnetze abzuwickeln, anstatt sie mit Erneuerbaren Energien wie Biomethan und Wasserstoff weiter zu nutzen.“

Er nennt also auch Wasserstoff als einen Ersatzbrennstoff im Erdgasnetz. Das halte ich für einen nicht grundsätzlich hirnrissigen Vorschlag. Ich denke zwar auch nicht, dass Wasserstoffnetze oder eine Wasserstoffbeimischung im Erdgasnetz ausreichend und zielführend bei der Wärmewende sein werden. Aber als Übergangspfad ist das durchaus eine Überlegung wert und schon alleine von der Stadtwerke- und Gaslobby wird die Politik im Zuge der GEG-Reform damit konfrontiert werden. Das jetzt als idiotische Nebelkerze unter dem Namen „E-Heizöl“ abzutun halte ich für Arroganz.

Ich würde mich freuen, wenn in der nächsten Ausgabe LdN der GEG-Entwurf etwas umfassender diskutiert wird. Prinzipiell sind die Regelungen in dem Entwurf sehr richtig und setzen das um, was von EU-Ebene, in internationalen und nationalen Klimazielen und im Koalitionsvertrag verabredet wurde. Final ist der Entwurf aus meiner Sicht dennoch nicht und zu engstirnig auf bestimmte Technologien gemünzt, die in der Praxis an einigen Stellen für erhebliche Probleme sorgen werden.

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Wassstoffbeimischung hat bzgl. seiner Ersatzfähigkeit mehrere Probleme:

  • Sobald ein Netz oder ein Teil davon mit Wasserstoff versetzt wird, müssen alle angeschlossenen Verbraucher, in der Lage sein, dieses neue Gasgemisch zu verbrennen
  • Die Beimischung von Wasserstoff zu Erdgas funktioniert nur bis zu ca. 30-40%. Mehr Beimischung funktioniert nicht. (Quelle: HLH, Artikel finde ich leider nicht mehr)
  • Erst der komplette Ersatz von Erdgas durch Wasserstoff ist durch die Verbrennertechniken wieder beherrschbar.
  • Das Gasnetz muss ertüchtigt werden, um für 100% Wasserstoff geeignet zu sein. Wie sehr, ist mMn noch Gegenstand von Forschung.

Das alles hat jedoch nichts mit E-Fuel-Öl zu tun.
Das ist und bleibt Unsinn. Alle relevanten Punkte dazu sind in der Lage genannt worden. Es ist an Wahnsinn kaum zu überbieten.

Von jahrelangen Übergangsphasen muss man sich übrigens langsam verabschieden. Das erschwert jedes Erreichen von Klimazielen.

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Ja Wasserstoff „brennt“ und Erdgas brennt auch, das ist aber so ziemlich das einzigste was stimmt.

Ich hatte gelesen, dass man das gesamte Gasnetz erst ertüchtigen müsse, damit es für H2 geeignet ist, hinzu kommt, dass er dann offensichtlich darauf setzt, erst Strom in H2 zu verwandeln um es anschließend über das derzeit untaugliche Gasnetz zum Verbraucher zu schaffen, der aber auch erst noch seinen Gasbrenner gegen einen H2 fähigen austauschen muss.

Rechnen scheinen die ganzen Wirtschaftsnasen bei der FDP wirklich verlernt zu haben um rein auf Ideologie zu setzen …

Denn es wird defacto billiger die Kessel gegen Wärmepumpen zu tauschen und ein paar nötige Leitungen zu verlegen als.

Gasbrenner tauschen
Gasnetz ertüchtigen
Power 2 H2 aufzubauen
dauerhaft mit den Wandlungsverlusten Power 2 H2 zu heizen.

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Ich finde ebenfalls, dass das Thema vertieft werden sollte, da es sehr komplex ist. Idealerweise sprecht ihr in der Vorbereitung mit Praktikern (sprich Gas- und Wasser Installateure) den es lauern sehr viele Fallstricke. Ich denke eine stufenweise Anpassung macht da deutlich mehr Sinn:

Bei echten Neubauten ist der Einbau einer Wärmepumpe maximal sinnvoll, da ich hier entsprechend die besten Voraussetzungen schaffen kann, damit die Wärmepumpe optimal arbeiten kann: unterstützende Photovoltaik, Fußbodenheizung, etc.)

Bei der Bestandssanierung wird es schon spannender. Sehr häufig müssen wegen der unterschiedlichen Vorlauftemperaturen zwischen klassischer Wärmepumpenheizung und Brennwerttherme andere Heizkörper eingebaut werden. Das verbraucht mehr Fläche und erhöht den Umbaupreis. Je nach alter des Bestands, sind evtl. auch Stormleitungsarbeiten notwendig um die höhere Last auf das Hausnetz abfangen zu können. Hier fände ich es weitaus zielführender, dass die Politik Vorgaben macht die neueste Brennwerttechnik einzusetzen (die immerhin schon 30 bis 40 % effizienter ist als ihre 15 bis 20 Jahre alten Vorgänger). Würden wir flächendeckend schon Effizienzgewinne von 25 % erzielen, wäre schon ein riesiger Schritt erreicht.

Diese Streckung wird notwendig sein, um die mit dem zunehmenden Stromverbrauch notwendigen Wartezeiten für den Ausbau des Stromnetzes, überbrücken zu können. Schon heute kommt das Stromnetz an Grenzen, wenn zu viele Autos oder Wärmepumpen arbeiten müssen (vgl. Golem.de: IT-News für Profis)

Hinzu kommt die Finanzierungfrage: Wärmepumpen kosten ca. den Faktor 3,5 mehr, als die Brennwertherme. Gerade private Vermieter würden bei Modernisierungen gezwungen werden die Kosten unmittelbar an die Mieter weiterzugeben, wenn die Modernisierung überhaupt zu finanzieren wäre. Folge: Fortlaufende Konzentration des Wohnungsmarktes, sowie steigende Mieten.

Wir werden uns auch was für die Ölheizungen überlegen müssen. Diese werden ja insb. dort angewendet, wo das Gasnetz fern ist. Dort wo die Alternative Gas gegeben ist, sollte es eine Umstiegspflicht geben, sofern der Einbau einer Wärmepumpe wirtschaftlich nicht gestemmt werden kann. E-Fuels als Heizölersatz wären mit Sicherheit die teuerste Alternative und sollten daher erst gar nicht in Betracht gezogen werden.

Die Forschung an Wärmepumpen, die mit einer deutlich höheren Vorlauftermperatur laufen, sind mW. schon recht weit fortgeschritten. Der Sohn von Freunden von uns über diese Thmea darüber seine Diplomarbeit. Besser Quellen habe ich leider nicht.

Vorsicht: Gas- und Heizungsinstallateure sind oft gerade nicht Experten. Aus einer Erfahrung weiß ich: Viele haben sich in das Thema nur oberflächlich eingelesen und/oder haben Berührungsangst gegenüber dem Thema „Elektro“ / „Strom“.

Unabhängige Fachplaner für Heizung (am Besten für das Gesamtthema Energie einschl. Dämmung) sehe ich eher als Experten, die man zu Rate ziehen könnte.

Vorsicht: Gas- und Heizungsinstallateure sind oft gerade nicht Experten. Aus einer Erfahrung weiß ich: Viele haben sich in das Thema nur oberflächlich eingelesen und/oder haben Berührungsangst gegenüber dem Thema „Elektro“ / „Strom“.

Unabhängige Fachplaner für Heizung (am Besten für das Gesamtthema Energie einschl. Dämmung) sehe ich eher als Experten, die man zu Rate ziehen könnte.

Bei Technologien, die eine Betriebsdauer von 25-30 Jahren haben, sollte man schon darauf achten, dass hier nicht mehr in die Verbrennung fossiler Energien investiert wird. Da müssen wir schon ambitionierter sein.

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Du schlägst also weiterhin die „Brückentechnologie“ Gas vor?!? Weil sie sich so bewährt hat und wir deswegen fleißig Gasterminals bauen müssen? Jede Investition in eine neu eingebaute fossile Heizung zementiert die fossile Infrastruktur.

Wohin führt denn die Brücke eigentlich? Genau zu dem, was du jetzt schon machen kannst.

Netzinfrastruktur muss ausgebaut werden, ja. Es muss aber alles parallel schrittweise ausgebaut werden. Wenn wir nicht mit den alten Heizungen anfangen, landen wir in der Endlosschleife.

Bei Neubauten sind Wärmepumpen No-Brainer.
Insbesondere im Bestand sind Wärmepumpen auch jetzt schon gut einsetzbar und zu 100% Kompatibel mit dem Gesetzesvorschlag; schließlich wird einzig der EE-Anteil von mindestens 65% gefordert.

Wie man von aufwendigen Arbeiten am häuslichen Stromnetz reden kann, erschließt sich mir auch nicht. In den meisten Fällen sind die Hausanschlüsse im Technikraum. In diesem wird in den meisten Fällen die Heizung untergebracht, in der künftig keine Gastechnik, sondern eine Wärmepumpe steht.
Wenn die Hausverteilung nicht dem Stand der Technik entspricht, muss ja nicht die komplette Hausverdrahtung aktualisiert werden, sondern nur das Stück bis zur Wärmepumpe. Dazu wird ggf. eine kleine Unterverteilung gebaut, wenn die Hauptverteilung veraltet ist. Aber das ist nicht der Rede wert und eher ein Argument für Fortschrittsverweigerung.

Diesen ganzen Absatz verstehe ich nicht.

  • Du forderst den Umstieg von Öl auf Gas, wenn Wärmepumpe nicht bezahlt werden kann?

Mehr Beimischung geht schon, aber der kritische Punkt ist eher dein erster Bullet:

Was die Netze angeht ist eine Umstellung auf Wasserstoff auf jeden Fall machbar. Viel kritischer sind aber die Verbrauchstechnologien. Da müsste mit viel mehr Aufwand umgestellt werden. Das sind aber nicht nur dezentrale Gasheizungen, sondern auch viele Industrieanwendungen, wo es auch nicht unbedingt die Lösung von der Stange gibt. Aber auch mal diesen Punkt außen vor gelassen und rein auf die Netze blickend bezüglich des folgenden Aspekts:

Dahinter steht das Argument, dass eine weitere Verwendung bestehender Infrastrukturen von Vorteil gegenüber eines kostspieligen Umbaus großer Teile des Systems ist. Das Problem ist nur, dass wir die Stromnetze ohnehin ausbauen müssen. Vereinfacht gesagt ist es da am Ende aber nicht relevant, wenn etwas mehr Kupfer verlegt wird. Wenn das Loch schon mal begraben ist, dann ist es aus Resilienzgründen sogar sinnvoll da eher etwas mehr zu verlegen als zu wenig.

Demgegenüber kostet die Umwidmung der Gasnetze auf Wasserstoff auch Geld. Das ist sicherlich im Vergleich zu alles sonstigen Summen der Energiewende nicht der ausschlaggebende Anteil, aber macht diese Option auch aus Infrastruktursicht teurer als eine überwiegende Elektrifizierung der Wärme. Mindestens das Argument, dass man damit Kosten einsparen kann ist zumindest mehr als fragwürdig. Hinzu kommt, dass alternative Energieträger zu Strom aufgrund des reinen Effizienzvergleichs höhere variable Produktionskosten aufweisen. Dieser Teil wird erheblich mehr ausmachen, als die Infrastrukturanpassung und trägt weiter zum Nachteil der weiteren Nutzung der Gasnetze, auch in umgewidmeter Form bei.

Aber auch da ist die Forschung aktuell dahingehend aktiv, dass es um die Umwidmung des Transportnetzes geht. Die Verteilnetze zur Bereitstellung eines Energieträgers für die dezentrale Wärme sind da derzeit (von aus meiner Sicht mehr oder weniger sinnvollen lokalen Pilotprojekten) eher ausgenommen, weil man da keinen Wasserstoff in der breiten Anwendung für sinnvoll erachtet.

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Das verstehe ich auch nicht. Wenn kein Gasnetz da ist, dann sollte auch keines mehr gebaut werden. Zumal es einen Anschluss an das Stromnetz, mal abgesehen von irgendwelchen abgelegenen Sonderfällen, gibt. Gerade da ist dann ja Strom eigentlich direkt die zu wählende Option. Zumal wie auch in dieser Diskussion schon wieder mehrfach genannt die Technik mittlerweile so weit ist, dass sie auch für den Bestand eine gute Option darstellt. Für so etwas also lieber eine sinnvolle Förderung designen als unnötigerweise weitere Gasleitungen verlegen.

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Man braucht Beide :slight_smile: Wenn Du als Gas- und Wasser Installateur als Betrieb überleben willst, musst Du Dich automatisch mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen. Das Berufsbild ist in den letzten Jahren extrem gewachsen und erfordert sehr breite Skills. Insofern ist auch wichtig bei der Beauftragung auf einen Betrieb zurückzugreifen, der nachweislich schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt hat.

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Bei Technologien, die eine Betriebsdauer von 25-30 Jahren haben, sollte man schon darauf achten, dass hier nicht mehr in die Verbrennung fossiler Energien investiert wird. Da müssen wir schon ambitionierter sein. [/quote]

Ambitionen sind gut, nur sie müssen bezahlbar sein. Eine Einbaupflicht von Wärmepumpen droht die finanziellen Möglichkeiten von Wohnungseigentümern und Vermietern, aber auch das allgemeine Stromnetz zu überfordern. Insofern bin ich für ambitionierte, aber auch erreichbare Ziele.

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Gäbe es nicht den Preisschock des Ukainekriegs würden wir uns in Deutschland überhaupt nicht mit Alternativen für Gas beschäftigen. Erst durch die Verknappung des Gasangebots wurde die Alternative Wärmepumpe doch interessant.
Sicherlich ist die Wärmepumpe die Zukunft - aber aktuell sind die Voraussetzungen nicht gegeben:

  • die staatlichen Fördertöpfe sind leer
  • das Stromnetz ist überhaupt nicht auf diesen durch den breiten Einsatz von Wärmepumpen gestiegenen Energiebedarf vorbereitet, ein heute schon überlastetes System wird zusätzlich unter Dampf genommen
  • der Zubau alternativer Energiequellen stockt

insofern sollte man a) die Wärmepumpe vorantreiben und b) gleichzeitig durch Regulatorik dafür sorgen, dass Gasheizungen noch effizienter werden um die notwendige Zeit zu schaffen rund 30 Mio Heizungsanlage in Deutschland sukzessive zu ersetzen. Auf dem Weg dahin werden wir die Gebäudeeigentümer und Mieter nicht finanziell überfordern und den Gasverbrauch signifikant reduzieren.
Wärmepumpe mit der Brechstange muss an den bestehenden Rahmenbedingungen scheitern.

Deine Ausführungen mag für Gebäude gelten die in den 80er Jahren erbaut wurden. Es gibt aber deutlich ältere Baubestandsubstanz, die eben keinen Technik-Raum hat und wo die Arbeiten zu aufwändigen Modernisierungsarbeiten führen. Zumal eine Wärmepumpe ohne entsprechend begleitende Flächenheizkörper echt ein teures Unterfangen wird (EE-Strom hin oder her). Ich sprach auch nicht von einer kompletten Neuverdrahtung, nur der Hinführung entsprechender Leitungen zur Heizung und auch diese ist kein billiges Unterfangen. Eine Fußbodenheizung wäre optimal, im Altbau aber mitunter sehr aufwändig zu realisieren. Es gibt passende Heizkörper, aber die konsumieren mehr Wohnfläche. Und am Ende des Tages will der Umstieg auch bezahlt werden. Aktuell kosten Wärmepumpen den Faktor 3,5 mehr als die vergleichbare Brennwerttherme - du kannst davon ausgehen, dass Vermieter (insb. im privaten Bereich), diese Kosten auf Miete umschlagen müssen, was wiederum die Kosten für Wohnen weiter verteuern wird. Verbieten willst Du das auch nicht, weil dann diese kleinen Vermieter, Ihre Immobilien an die Vonovias dieser Welt verkaufen werden, und damit die Konzentration im Wohnungsmarkt weiter zunehmen wird.

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Schau dir die Amortisierungszeiträume an. Wenn Du heute Mitte 60 bist, baust Du Dir keine Heizung ein, die sich in 20 bis 30 Jahren amortisiert.

Wo ich das Hauptproblem sehe ist, dass auch Neuanschaffungen im Altbau betroffen sind.
Mir würde das gerade das Genick brechen bei den aktuellen Kosten welche die Hersteller da abrufen (obwohl das eigentlich kein Hexenwerk ist). Wir haben ein Haus von 1993, das nur bedingt geeignt ist und erst noch gedämmt werden müsste - mal ganz zu schweigen davon, dass man gerade teilweise mehrere Jahre Wartezeit bei Wärmepumpen hat.

Warum macht man das nicht stufenweise: Ab sofort: Nur noch Erneuerbare in Neubauten und dann suksessive - abhängig vom Baujahr der Wohnung die Verpflichtung auch im Bestand mit Erneuerbaren zu planen.

Und die bessere Variante wäre es eigentlich gewesen, die Technologie durch Zuschüsse so attraktiv zu machen, dass fossile Energien da einfach uninteressant wären.

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Absolut richtig. Ich war in den letzten Monaten viel in der Branche unterwegs und habe mit vielen Handwerksunternehmern gesprochen. Die Expertise ist dabei „sehr ungleich ausgeprägt“ (um es etwas diplomatisch zu formulieren). Da dieser Berufsstand den Podcastern hier im Forum als „Experte“ angedient wurde, wollte ich kurz darauf hinweisen.

Leider ist übersteigt die aktuelle Nachfrage das Angebot derart, dass sich viele Unternehmer glaube, sich leisten zu können, mit oberflächlich angeeignetem und/oder veraltetem Kenntnisstand zu operieren.

Für die Finanzierbarkeit muss die Politik mittels entsprechender Zuschüsse oder günstigen Finanzierungsangeboten sorgen.

Angesichts des Restbudgets, dass uns verbleibt, um wenigstens das 2-Grad-Ziel zu erreichen, ist ein „Warten auf günstigere Lösungen“ keine verantwortbare Option mehr!

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Ja, klar. Natürlich wird das von den Gasversorgern gepusht, da ihre Netze letztlich „stranded assets“ sind. Trotzdem ist das keine gute Idee.

Abgesehen mal von den notwendigen Investitionen, um eine Wasserstoff-Verteilung über Gasnetze zu ermöglichen, die dann fehlen für den Ausbau von Nah- und Fernwärme-Netzen, -Speichern und der Tatsache, dass wir gar nicht genügend grünen Wasserstoff haben und ihn für den Umbau der Industrie brauchen, führen solche „Brückentechnologien“ einfach nur dazu, dass die notwendige Transformation verzögert wird.

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Umgekehrt. Dadurch, dass sich Nah- und Fernwärmenetze nicht von heute auf morgen bauen lassen, sehe ich die sehr strikten Fristen in dem Gesetzentwurf und auch die Vorstellung, dass es bis 2026 Transformationspläne für alle Wärmenetz mit 50% und später (2045) 100% Grüner Wärme gibt sehr ambitioniert. Da es bislang nur zwischen 0% und 5% Wasserstoff in den Gasnetzen gibt, stellen diese zumindest eine Möglichkeit dar, gesetzte Klimaziele zu erreichen.

Ich rede im Übrigen nicht davon Gasnetze bis zum Jahr 2100 weiterzubearbeiten. Mir geht es darum, dass Herr Kruse mehr als nur „E-Heizöl“ gesagt hat und wir uns auf eine Debatte bezüglich der Gasnetze einstellen müssen. Diese Debatte wird mit dem vorgelegten Gesetz nicht geführt

Deswegen braucht es die Vorschrift! Wenn jetzt die komplette Boomergeneration nach der Prämisse „nach mir die Sintflut“ handelt, ist es für die nächste Generation nicht zu schaffen.

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Klar ist das ambitioniert

Aber das wird wohl nicht die Lösung sein, da der Wasserstoff nicht verfügbar ist und woanders gebraucht würde und es völlig unwirtschaftlich wäre.

Ja, wir müssen uns darauf einstellen, weil interessierte Parteien (Eigentümer von Gasnetzen) sie führen wollen. Im Gesetz wird sie aber zurecht nicht geführt, da das nicht sinnvoll ist, s.o.