Vielleicht interpretierst du doch zu viel. Warum kannst du es nicht akzeptieren, dass manche Leute ehrlich so eine Position vertreten? Warum bohrst du danach und versuchst so eine Person als nicht progressiv genug darzustellen?
Du verlangst von mir Belege, dass Paritäten schädlich sein sollten. Aber mir wurden auch keine Belege dafür vorgelegt, dass Frauen so systemweit benachteiligt werden, dass wir die Paritäten einführen müssen, weil alles andere gescheitert ist. Bevor man mit einer Lösung losrennt, sollte man vielleicht schauen ob das Problem tatsächlich existiert, und wenn ja, wie es zustande kommt?
Die Argumente, dass in manchen Berufen schlicht „zu wenig“ Frauen vertreten sind kaufe ich nicht ab, weil das kein Beweis dafür ist, dass dieser Zustand der Diskriminierung zu verschulden ist. Oft ist es halt, dass Frauen aus Desinteresse diese Wege nicht gehen, oder dass Männer an bestimmten Berufen überinteressiert sind.
Mich lässt einfach das gefühl nicht los dass es ausschließlich teil des culture war ist
Tja, deine Gefühle sind nun nicht das Thema der Diskussion. Ich habe meine Position klar geäußert und direkt gesagt, dass ich das Thema Gleichberechtigung ernst nehme. Wir unterscheiden uns nicht in der Diagnose sondern in den Lösungsvorschlägen.
unter der Vorraussetzung das equality of opportunity in diesem Fall nicht zu funktionieren scheint
Hast du etwa dafür Beweise, dass irgendwas nicht funktioniert? Oder dein einziger Indikator dafür ist nur der prozentuale Anteil der Frauen in bestimmten Berufen? Wenn ja, warum bestreitest du sofort die Hypothese, dass Frauen und Männer (im Schnitt) sich für was anderes interessieren und deshalb den Berufsweg demnach wählen?
Diese Hypothese ist gar nicht so unrealistisch. Länder, die mehr egalitarian sind, haben schlechtere Ergebnisse was Frauenanteil angeht in STEM Bereichen: Countries with greater gender equality have a lower percentage of female STEM graduates: Findings could help refine education efforts and policies geared toward girls and science, technology, engineering and mathematics -- ScienceDaily
Wenn man die ökonomischen Faktoren reduziert, dann stellt sich heraus, dass weniger Frauen sich für STEM Bereiche bewerben. D.h. dass das finanzielle Incentive in entwickelten Ländern nicht mehr so stark vorhanden ist als in den ärmeren. In der EU die Wahl des Berufs ist stärker durch die persönlichen Präferenzen geprägt als in ärmeren Ländern. Dort muss man doch die Finanzen und Entwicklungsmöglichkeiten höher positionieren als nur was einem gefällt.