LdN308 Meisterbrief für Solar und Wärmepumpen?

Es kann nicht Hinz und Kunz bei den EVU’s eine Anlage zur Genehmigung bescheinigen!
Der Meisterbetrieb ist bei vilen Arbeiten nötig u. A. für Elektroanlagen, Gasanlagen, ja sogar wenn man mit einer Kelle am Bau arbeitet! Natürlich muß der Meister die Arbeiten nicht selbst machen.
Der Geselle, der mehr Erfahrung mit Wärmepumpen bzw. Solaranlagen hat, kann keinen derartigen Betrieb arbeiten machen lassen. Jedoch ein Meister, der noch nie mit Wärmepumpen gearbeitet hat darf dies!

Naja das sollte man nicht politisch festlegen, sondern über den Preis. Und der ist gerade halt durch Globalisierung viel zu billig, sodass man mit lauter Sonderteilen arbeiten kann.

Den eigentlich haben wir ja für fast alles DIN Normen, und die Entwickler könnten meistens ohne viel Arbeit darauf achten, dass sie auch gängige DIN Sachen benutzen. Diese sind normal durch die Masse auch viel billiger.

Aber man muss natürlich immer zulassen, dass Entwickler einen Weg sehen Leistung zu steigern, Verbrauch zu senken, Haltbarkeit zu steigern - das wird dann teile teuer neu konstruiert. Und das sollen sie auch machen dürfen. Denn wenn sie mehr herausholen und die Kunden den Mehrpreis für diese extra Teile bereit sind zu bezahlen, dann gewinnen wir ja alle.

Aber ganz ehrlich: Am Endesind, außer Varianten von modernen Spielereien, in den meisten Sachen viele Standardteile. Das meiste ist nur deshalb wirklich " Schrott", weil die moderne Bedienung nicht mehr geht. Wo man früher einzelne Schalter und Relais hatte, die man tauschen und vor allem messen konnte, gibts halt nun im schlimmsten Falle Touchscreens.

Also wäre mein Vorschlag: Es müssen nicht Standardteile vorgeschrieben werden, aber die Hersteller müssen gesetzlich verpflichtet sein, jedes Teil für 25 Jahre liefern zu können. Oder alternativ den Kunden bei Defekten wegen fehlender Ersatzteile eine vergleichbare Anlage mit aktueller Technik zu stellen.

Aber machen wir uns nichts vor, alle wollen diese Wegwerf-Produkte. Und alle profitieren noch davon - scheinbar! Zumindest solange es Länder gibt, die billig genug produzieren können.

Ich möchte das nicht, ich werfe kaum weg !

Höchstens verkaufe ich über ebay -Kleinanzeigen, was ja auch ein Form von Kreislaufwirtschaft ist!

Das gilt nicht nur für Solaranlagen und Wärmepumpen, sondern muss einfach generell gelten. Auch das ist eine Frage des ökologischen Wandels. Wir leben immer noch in einer Wirtschaftsform, in der „Wachstum“ der Kern allen wirtschaftlichen Denkens ist - und das führt eben dazu, dass die Mode eine Halbwertszeit von wenigen Monaten hat, dass Geräte mit geplanter Obsoleszenz produziert werden und das Smartphone im Idealfall jedes Jahr ausgewechselt werden muss.

Die Frage ist halt:
Würde man die Hersteller aller Güter verpflichten, einen langjährigen Reparaturservice anzubieten, wie würde sich das auf die Preise der Güter auswirken, wenn die Unternehmen nicht auf einen Teil ihrer Gewinne verzichten würden (was sie wohl auch nicht tun würden…). Und würde der Bürger das akzeptieren?

Aktuell ist es leider einfach billiger, das Alte zu entsorgen und etwas neues zu kaufen. Das hat halt auch damit zu tun, dass wir ein Hoch-Lohn-Land sind, weshalb die Produktion (hohe Materialkosten, niedrige Personalkosten) günstiger ist als es ein Reparatur-Service (hohe Personalkosten, niedrige Materialkosten) wäre. Desto Ärmer ein Land ist, desto eher wird dort repariert, einfach weil es sich eher lohnt - eben weil in einem armen Land niedrige Lohnkosten und hohe Materialkosten durch teure Importe entstehen.

Der Markt kann diese Problematik daher nicht wirklich regeln - im Gegenteil, die Problematik ist direktes Resultat der Marktmechaniken in unserem globalen Wirtschaftssystem. Genau deshalb braucht es gesetzliche Vorschriften, idealerweise auf europäischer Ebene. Aber das Problem bleibt natürlich, dass wenn der Rest der Welt nicht mitspielt, der Import der Wegwerfware aus China immer noch finanziell vorteilhafter sein wird als der Kauf europäischer Ware mit Service-Garantie. Und Strafzölle würden China, Indien und co. nicht akzeptieren, ebenso wenig wird es globale Vorschriften geben, an die sich China und Indien halten würden…

Ich sehe daher keine wirklich gute Lösung für dieses Problem.

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Europa ist führend im Bereich Kreislaufwirtschaft. PV Module zb werden auch erstmal ins Ausland gehen, die haben ja nach 30ig Jahren immer noch 80% Leistung. Das reicht erstmal für sonnige Gebiete mit weniger Energieverbrauch, wäre auch ein Kreislauf. Dann wird es rentabel sein, alles zu recyclen.

Kommt über die EU, dauert halt noch aber man ist dran.
In Österreich bekommst du vom Staat einen Reparaturzuschuss.

Stimmt für billige Konsumgüter. BSH beginnt z.B. Waschmaschinen zu verleasen. Die werden dann anders konstruiert.
Industrielle Produkte werden schon immer repariert, jetzt beginnt man langsam fmit „Remanufacturing“, d.h. Altprodukten werden komplett überholt und mit gleicher Garantie wie neue verkauft, nur preiswerter. Das lohnt sich auch für den Hersteller.
Langsam tut sich was.

Das kannst du aber nur verkaufen, weil alle anderen ihren Kram halt schon kaputt haben. Und dass du das Teil, das Du verkaufst, billig einkaufen konntest, liegt ja auch daran.

Also wenn man das System wirklich umkrempeln würde, gäbe es vieles ja so garnicht.

Auch wäre mit einem anderen System, der Wechsel z.b. auf E- Autos noch viel schwieriger. Weil die aktuellen dann jetzt wohl noch 50 Jahre weiter laufen würde mit schlechteren co2 Werten als wir sie jetzt haben.

Gibt also auch Vorteile. Mag es trotzdem nicht.