Das hat den Grund das Europa als Absatzmarkt relativ unbedeutend ist für die großen Hersteller.
Davon abgesehen gilt das „Verbrenner Verbot“ erstmal nicht für Motorräder. Das das irgendwann auch kommt ist mir klar, aber ich hoffe das ich da zu alt zum fahren bin:sweat_smile: Die Motorradcommunity ist da noch emotionaler als die Autofahrer.
Ich versteh tatsächlich aber nicht ,warum die Motorradfahrer da so emotional sind. Ich selbst fahre auch Motorrad, eine Ducati Hypermotard 950 darf ich aktuell mein Eigen nennen. Ein sicherlich sehr „emotionales“ Motorrad. So ne Zero oder Energica würde mich aber doch auch schon mal reizen. Man muss aber auch einfach sagen, dass diese Fahrzeuge aktuell unbezahlbar sind und für mehr als eine Tagestour nicht taugen.
Mit ersterem hast du aber natürlich recht. In Europa werden vor allem die großen, schweren, leistungsstarken Motorräder in verhältnismäßig geringer Stückzahl verkauft. Der eigentliche Massenmarkt sind aber Länder wie Indien, Thailand usw. in denen große Stückzahlen von Motorrädern mit 100 - 400 ccm Motoren verkauft werden. In diesen Ländern kann man von E-Mobilität aktuell nur träumen.
Also wenn ich es richtig verstanden habe, geht es doch aktuell nur um den Verbot des Verkaufs neuer Vebrennerautos ab 2035, da dürfte man doch immer noch alte Verbrenner fahren und auch umrüsten auf e-fuels. Ob das sinnvoll ist oder nicht kann man ja dann 2035 nochmal diskutieren, hat ja aber eigentlich überhaupt nichts mit der aktuellen politischen Diskussion zu tun.
Klar kann es evtl. sinnvoll sein gewisse alte Autos umzurüsten, da ein haufen an Energie allein für die Herstellung eines Autos benötigt wird. Auf der anderen Seite sehe ich das Risiko, dass e-fuels nur ein riesen Greenwashing scheme werden, bei dem man sich dann alles schön rechnet und am Ende doch mehr CO2 verbraucht wird.
Ich bin mir da jetzt nicht 100%ig sicher aber meines Wissens nach lassen sich aktuelle Fahrzeuge relativ einfach mit E-Fuels betreiben. Man könnte es also wie gesagt machen wie beim Bio-Ethanol und die E-Fuels dem Kraftstoff einfach beimischen. 100% werden wir natürlich nie erreichen, aber wenn wir im Sommer auf Grund hoher Solar und Windkraft Überschüsse „viel“ davon zur Verfügung hätten und dann auf einen Anteil von ich sage jetzt mal 10% kommen wäre das auf die Gesamte bestandsflotte gesehen aus meiner Sicht schon ein Respektabler Beitrag zum Klimaschutz.
Beimischung ja, ersetzen nein. Siehe dazu mein Kommentar:
Ich glaube du unterschätzt massiv wie viel Strom so eine E-Fuel Produktion benötigt und wie wenig Überschuss Deutschland pro Jahr hat.
Nettoexport war 2020 18,3TWh, siehe hier. Das sind ca. 3% der Jahreserzeugung. 41,1% der erzeugten Energie waren regenerativ, (Quelle) ca. 60% also nicht erneuerbar. Daher sind für diesen Anteil dann auch Emissionen anzunehmen.
Umgerechnet über diese Zahlen wären wir damit bei 2% Beimischung, allein für PKW, wenn dieser Überschuss regenerativ wäre. Da er aber wie oben erwähnt zu 60% nicht regenerativ ist und damit auch Emissionen anfallen, sind es eher 1% Emissionsfreie Beimischungen. Mehr geht da mit emissionsfreiem Überschuss nicht.
Auch wenn ich das Verbrennerverbot des Europäischen Parlamentes gut nachvollziehen kann und richtig finde, so glaube ich langsam, dass es politisch ungeschickt war.
Alleine die Tatsache, dass man für synthetischen Kraftstoff mehr Energie braucht, ist ja kein Gegenargument, da ja die Kaufpreise von E-Autos deutlich höher sind, als von Verbrennern.
Jetzt kann man noch ein bisschen hin und her rechnen (habe ich mal gemacht, siehe unten) und wird feststellen, dass das mit den Zahlen von @TPG eigentlich nur mit extrem niedrigen Stromkosten realistisch ist. Sobald der Strompreis Richtung 30 Cent wandert, hat das E-Auto schon die Nase vorne.
Aber wenn die paar letzten Hardliner ihre Verbrenner noch totfahren wollen, warum lassen wir sie nicht einfach die 3,4,5 Euro den Liter Sprit bezahlen? Dann ist wenigstens ein Deckel drauf und die Diskussion beendet. Wenn die jährliche Ausfahrt mit dem Ferrari € 1.000,- verbrennt ist das auch egal, denn die Kiste steigert ihren Wert pro Jahr in der Garage um ein Vielfaches.
Und wie @nichtdipling bereits angemerkt hat, emittieren Verbrenner ja auch giftige Gase und der Flächenverbrauch für Bio-Kraftstoff ist groß, wenn man den benötigten Kohlenstoff aus Pflanzen holt.
Ich glaube daher mittlerweile, der technologieoffene Weg wäre vielleicht doch der geschicktere gewesen:
- Die sehr strenge Euro-7 Norm ins Ziel bringen.
- Festlegen, dass der Kohlenstoff für E-Fuels direkt aus der Atmosphäre kommen muss und nicht von einer Pflanze stammen darf (wegen des Flächenverbrauches auf dem Acker).
- Neben Abgasen auch die Geräuschemissionen strenger regeln.
Wenn es dann doch noch einer schafft eine Wärme-Kraft-Maschine mit 90 % Wirkungsgrad zu erfinden, die 6.000 Touren mit 30 dB(A) dreht, super. Dann soll er die auch verkaufen dürfen.
Die Lobby, die E-Fuels durchdrücken will, wird zu verhindern wissen, dass dieser Treibstoff wie Mineralölprodukte besteuert bzw. mit CO2-Abgaben belegt wird. Nun kann man sich ausrechnen, wie teuer E-Fuels sein dürfen, um dennoch für den Endverbraucher als attraktiv zu erscheinen. Und das Ergebnis wird sein: sehr teuer.
Das wäre ja auch nur fair, denn die Nutzung von e-fuels ist ja weitestgehend klimaneutral. Die Produktionskosten sind der Grund, warum E-Fuels vermutlich sehr teuer sein werden. Aber warum sollte der Staat diese darüber hinaus noch zusätzlich verteuern? Das wäre pure Ideologie.
Weil Energie zukünftig und für sehr lange Zeit ein knappes Gut sein wird, das es von staatlicher Seite zu bewirtschaften gilt. Also wäre sinnvoll, die Nutzung der sehr energiehungrigen E-Fuels in den Bereichen, wo es Alternativen gibt, zu vermeiden.
Das ist auch keine sonderlich origineller Überlegung, sondern seit jeher der Grund, warum z. B. Heizöl viel geringer besteuert wird als Diesel (und es beim Diesel wiederum die Ausnahme für die Landwirtschaft gibt).
Das ist eine Annahme, die ich in der Pauschalität nicht treffen würde. Das globale Potential für erneuerbare Stromerzeugung ist im Kontext des menschlichen Stromverbrauchs beinahe unbegrenzt.
Und in den Weltmeeren findet sich genug Uran, um die Welt die nächsten XXX Mio Jahre mit Energie zu versorgen, etc. pp.
Zwischen dem Vorhandensein eines Potentials und dessen Realisierung liegt halt viel. Im Fall der EE mindestens viele, viele, viele Jahrzehnte der Adaption. Ansonsten würden wir uns nun nicht wegen ausbleibender Gaslieferungen verrückt machen.
Worauf stützt sich denn diese Aussage? Der Ausbau von Erneuerbaren hakt doch nicht an physikalischen Grenzen, sondern vor allem an Gesetzen (Genehmigungen) und zu einem geringeren Teil an den vorhandenen Produktionskapazitäten. Aber das sind ja keine unveränderlichen Größen. Man kann ja mal das Beispiel der E-Fuel Anlage in Chile nehmen, an der Porsche beteiligt ist. Wenn die Investoren das Kapital aufbringen, entsteht da halt ein neuer Windpark. Durch den Bau dieser Anlage wurde ja aber nicht irgendwo anders weniger ausgebaut. Im Gegenteil würde ein schnellerer E-Fuel Hochlauf noch zusätzliches Kapital zum Ausbau erneuerbarer Strom und Wasserstoff Erzeugung mobilisieren.
Hier der nach Energiequellen aufgeschlüsselte Primärenergieverbrauch Deutschlands über die Zeit:
Hier das gleiche für die ganze Welt:
https://www.researchgate.net/profile/Emrah-Dogan-2/publication/349142846/figure/fig1/AS:989316952113153@1612882950251/World-Energy-Consumption-and-Share-of-Global-Primary-Energy-1994-2019.ppm
Wir sind von einer Situation, wo wir die fossilen Energieträger weitgehend ersetzt haben und noch genug EE-Überschuss abfällt, um E-Fuels zu produzieren so weit entfernt wie von einem bemannten Flug nächsten Sonnensystem.
In Deutschland alle fesseln zu lösen und das Land mit PV und Windkraft zuzupflastern wird unter Ausnutzung aller Effizienzpotentiale gerade so reichen, um unser Leben auf EEs umzustellen. Ohne Nutzung von E-Fuels für aberwitzigen Luxus wie Flugverkehr oder Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Nein, dem ist nicht so. Der entscheidende Unterschied ist: wir haben alle Technologien die wir brauchen. Es fehlt nur das Kapital. Wenn der Staat die richtigen Rahmenbedingungen setzt, werden zeitnah Abermilliarden von privatem Kapital in den Aufbau erneuerbarer Energien fließen. Nicht aus Gutmütigkeit, sondern aus Profitstreben.
Yep dem ist so, und mir ist das mittlerweile egal, ob sich da wer Profit holen will oder es ideell sieht Hauptsache Umsetzung: JETZT SCHNELLSTMÖGLICH.
Wir haben keine Zeit, aus mehreren Gründen, nicht nur wegen dem Klimaschutz…
Wer kann und möchte macht mit, wer nicht kann, nicht möchte, halt nicht. Aber bitte dann später nicht jammern, wenn andere die Rendite holen.
Das auch immer noch was total ungeplantes trotzdem schief gehen kann: Ja, ist mir vollkommen klar, aber morgen könnte auch ein Meteorit einschlagen oder mein Auto kaputt sein oder ein Vulkan ausbrechen, oder Putin drückt das Knöpfle, kein Grund heute nichts zu tun!
Wir haben auch alle Technologien, um jedem deutschen Haushalt ein Schloss Bellevue zu bauen.
Du kannst weiter oben ja selbst sehen, wie langsam der grüne Balken im Laufe der Zeit wächst. Hätten wir die letzten zwei Jahrzehnte ausschließlich Regierungen gehabt, die anstatt zu bremsen auf die Tube gedrückt hätten, im besten Falle wäre der Balken heute doppelt so groß. Was ein riesiger Erfolg wäre. Aber immernoch sehr sehr weit davon entfernt, die fossilen Energieträger zu ersetzen. Und erst wenn das geschafft ist, könnte man daran gehen, darüber hinaus gehende Überschüsse für synthetische Kraftstoffe zu verwenden. Die ganze Zeit vorher braucht man den grünen Wasserstoff dazu, dass im Winter niemand erfriert und im Dunkeln sitzt. Das ist dringlicher als Moped fahren.
Es ist aber nicht so, als würden für e-fuels die gleichen Kapazitäten an erneuerbaren Energien oder grünem Wasserstoff genutzt werden. In der Regel werden Produktionsanlagen für e-fuels als Gesamtpaket betrachtet und geplant, sprich mit eigenem Elektrolyseur und oft auch mit eigener Stromerzeugung. Der Wettbewerb um das knappe Gut Grünstrom existiert dann in der Form wie ihr ihn skizziert nicht.
Mal frei Nach Einstein: Die menschliche Dummheit dieses Potenzial auszuschöpfen ist im Kontext beinahe unbegrenzt …
Oder schon die 10H Regel aus Bayern vergessen?
Und glaubst du wirklich, dass Anti-Erneuerbare Lobby ausschließlich in Deutschland existiert? Oder NIMBY?
Eigentlich doch, denn die dazu nötige Energieerzeugung kann man auch problemlos nutzen um ein Kohle- oder Gaskraftwerk abzuschalten.
Aber hey, einfach in Chile noch ein paar Jahrzehnte Kohle verfeuern, damit der deutsche Porschefahrer E-Fuels bekommt.
Menschliche Dummheit eben.
Mal angenommen, wir erreichen das unendlich ambitionierte Ziel, dass wir bis 2050 tatsächlich Netto 0 Emissionen erreichen (Eintrittswahrscheinlichkeit=?). Und angenommen wir schaffen es in den Folgejahren tatsächlich noch zusätzliche freie Kapazitäten für EE bereitzustellen. Was machen wir dann damit? Da ist die Idee diese zu nutzen, um CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen tatsächlich eine denkbare. Was weniger denkbar ist, ist diese dann in efuels zu stecken und im PKW zu verbrennen. Sondern sinnvollerweise mache ich damit dann eher … nichts. Wenn wir die Folgen des Klimawandels in Grenzen halten wollen, erscheint mir das nämlich der bessere Deal und dieser Maßnahme sind kapazitätstechnisch praktisch keine Grenzen gesetzt.
Relativierung
E fuels sind nicht grün und nachhaltig, erhalten mit dem Automobil Sekundär-Markt; alles ok für Porsche/ Ferrari-Fahrer, nichts für Leute, die beschränkte Finanzmittel haben und an die Umwelt denken.
Das wurde schon rauf und runter diskutiert in anderen threads hier im Forum
Das Problem hat x Ebenen und ist nicht schwarz -grün oder so