LdN281 Gasspeicher in Deutschland auffüllen

Hallo ihr Beiden,

Ihr berichtet in der aktuellen Ausgabe, dass die deutschen Erdgasspeicher Gazprom gehören. Das stimmt so nicht. Astora hat den größten Erdgasspeicher in Deutschland. Aber es gibt eine Menge weiterer Erdgasspeicher, die nicht im Besitz der Gazprom sind. Vielleicht könnt ihr das bitte in einer der nächsten Ausgaben korrigieren.

Liebe Grüße, Susann

Danke Susann! Hast du noch ein paar Quellen für uns?

Das gibt es es als Übersicht z.B. bei der INES: Gasspeicherstandorte - INES Initiative Energien SpeichernINES Initiative Energien Speichern Der Verband der Gas- und Wasserstoffspeicher in Deutschland.

Was ich mich in dem Zusammenhang schon mehrfach gefragt habe ist: wenn einige der Gasspeicher Gazprom gehören - wem gehört denn das Gas darin? Ist das im Besitz von Gazprom, bis es aus dem Gasspeicher ins Gasnetz geliefert wird, oder ist schon das Einlagern in den Gasspeicher der Punkt, an dem das Gas den Besitzer wechselt (auch wenn der Speicher selbst noch Gazprom gehören mag, heißt das ja nicht automatisch, dass denen auch das Gas darin gehört - eine Lagerung kann genausogut in Auftrag stattfinden).

Das wäre insofern interessant, als dass das mögliche Aktionen beeinflusst im Falle, dass Russland tatsächlich den Hahn zudreht: die Speicher liegen auf deutschem Hoheitsgebiet, es ist daher realistisch möglich, das Gas zu „beschlagnahmen“, auch wenn keins mehr aus Russland nachkommt. Wenn nun das Gas bereits bezahlt ist in dem Moment, in dem es in die Speicher fließt, hat diese „Beschlagnahme“ keine finanziellen Auswirkungen auf die Geldflüsse über Gazprom nach Russland - weil das Geld schon geflossen ist. Wenn das Gas aber erst bezahlt wird, nachdem es aus dem Speicher entnommen wird, dann könnte man auf diese Weise Russland eine doch ziemlich signifikante Menge Gas ohne Gegenleistung abnehmen - was in sich ein weiteres wirtschaftliches Druckmittel darstellt.

Insbesondere im Hinblick auf geplante gesetzlich vorgeschriebene Mindestfüllmengen wird das ja umso interessanter, denn wenn die Speicher nicht mehr bei Minimalbefüllung gehalten werden können, sondern voll gefüllt werden müssen, steigt natürlich der Wert des darin enthaltenen Gases und damit die Bedeutung der Frage, ob das bereits bezahlt ist oder nicht.

Speicherbetreibende stellen nur die Infrastruktur zur verfügung, als eine gewisse Kapazität und Ein- sowie Ausspeicherleistung. Die können Dritte dann buchen. Das ist auch alles über Vorgaben transparent geregelt. Als Beispiel Astora in Rheden: astora: Speicherprodukte

Nach dem 3. EU Binnenmarktpaket ist der Speicherbetrieb von anderen Aktivitäten auf der Wertschöpfungskette zu entflechten. Das umfasst eben auch den Zugang zu Speichern für alle Marktteilnehmenden zu gleichen Bedingungen.

Wem also das Gas in einen Speicher gehört kann nicht so einfach gesagt werden. Auf jeden Fall können es sehr viel Player sein. Es gibt aktuell über 900 Gasanbieter in Deutschland. Da der Zustrom durch Pipelines das ganze Jahr recht konstant ist aber im Winter die Nachfrage hoch ist müssen eigentlich alle auf Speicher zurückgreifen. Das zeigt aber auch auf, dass der niedrige Speicherstand nicht allein auf Gazprom zurückgeführt werden kann. Da haben sich einfach viele Marktteilnehmende verzockt, was auch die eine oder andere Pleite im Gasvertrieb zuletzt zeigt.

Was die Frage der Bezahlung angeht könnte es also sein, dass auch ein Teil noch Gazprom gehört und für eventuelle Termingeschäfte oder Spekulationen für den kurzfristigen Handel dort geparkt wurde. Vermutlich ist das aber ein eher kleiner Teil. Zumal gerade die Speicher von Gazprom sehr leer sind. Die Menge dürfte also für den Geldbeutel von Russland irrelevant sein.

Oder auch https://www.uniper.energy/storage/de … viele Grüße

Das LBEG gibt jährlich eine aktualisierte Liste der Erdgasspeicher in Deutschland raus:
https://www.lbeg.niedersachsen.de/energie_rohstoffe/erdoel_und_erdgas/untertagegasspeicher/publikation_untertageerdgaspeicherung/publikation-zur-untertage-gasspeicherung-in-der-zeitschrift-erdoel-erdgas-kohle-898.html

Beim hörende neuesten Folge habe ich mich Folgendes gefragt, als die Rede davon war, dass man durch alternative Lieferung und Energieeffizienzmaßnahmen die Speicher bis zum Winter auffüllen muss / soll:

Wie lange würde es denn Dauern die Speicher auf 100 % zu füllen?

Einmal für den „Normalfall“ mit weiteren Importen aus Russland und einmal über die genannten freien LNG-Kapazitäten aus Spanien durch die limitierten Pipelines.

s. auch

die Dunkelflaute wird doch mit Powertox und batteriekraftwerken adressiert!
Die lastspitzen der E Autos werden mit Schwung Radspeichern abgefangen…

es ist alles vorhanden, wir brauchen nur mehr pv und wind und biomasse…
oder grünes Gas…