LdN270 - Nur Impfungen helfen gegen Corona

Nur Impfungen helfen gegen Corona - Welche Zahlen sollen das denn bestätigen?

Ich habe mich inzwischen zum dritten Mal impfen lassen, dennoch glaube ich nicht, dass diese Impfungen der alleinige Schlüssel sind. Sicher sind sie ein wichtiger Baustein, aber auch Geimpfte können angesteckt werden und ansteckend sein!
Wenn also etwas wirklich helfen würde, dann sind es umfangreiche Test, möglichst überall, um Infizierte schnell zu erkennen und zu isolieren, bis sie nicht mehr ansteckend sind.
Dazu bräuchte man aber erstmal den ernsthaften Willen diese Pandemie schnell zu stoppen eine entsprechende Test- und Quarantäne-Infrastruktur. Ersteres haben unsere Politiker nicht und letzteres wollen sie nicht finanzieren.
Aber wie oft bringe ich Corona-positive vom Krankenhaus nach Hause oder ins Pflegeheim und dann werden sie dort ohne jegliche Schutzmaßnahmen mit Küsschen und/oder Umarmung begrüßt, während meine Kollegen und ich in Schutzkleidung daneben stehen? Ich kann es nicht mehr zählen.

Ich glaube, gemeint war:

Impfen ist die notwendige Voraussetzung dafür, dass die Pandemie endemisch wird (d.h., wir einen Weg finden, „mit der Pandemie zu leben“, so ähnlich wie mit der Grippe).

Eine adäquate Test- und Quarantäne-Infrastruktur ist ganz bestimmt notwenig (und, dass wir sie - v.a. im Hinblick auf Quarantäne - nicht haben). Aber bei den derzeitigen Infektionszahlen ist die Durchsetzung einer systematischen, geordneten Quarantäne m.E. nicht denkbar. Dazu hat die Politik es im Herbst verpennt, die Zahlen niedrig zu halten.

Krass, was Du über das zurückfahren von Corona-Patienten erzählst …. Dystopisch geradezu …

Ich sehe das anders: Nach meinem Verständnis ist der alleinige Weg aus der Pandemie die Immunität. Stellen wir uns eine vollimunisierte Welt vor. Ja, da würde es natürlich weiterhin das Virus geben und wir würden es auch munter verteilen. Wir hätten Inzidenzen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen - wir würden es aber gar nicht wissen, da es uns nicht mehr interessiert. Warum? Weil das Virus in einer vollimunisierten Welt eben wenig Schaden anrichtet. Und klar, auch dann würde es schwere Verläufe geben. Diese sind aber a) so tragisch es ist, nicht vermeidbar und b) würden sie unser Gesundheitssystem nicht an den Rande des Kollapses bringen. Das wäre quasi das „Leben mit dem Virus“, wie es leider viel zu früh gefordert wurde. Und das wäre ein Leben mit dem Virus, wie wir es eben mit allen anderen endemischen Viren auch handhaben.

Der Weg zu einer vollimunen Bevölkerung führt nun über zwei Möglichkeiten: Die durchgemachte Krankheit mit dem leider zu hohen Risiko einer schweren Erkrankung bzw. einem zu hohen Impakt auf das Gesundheitssystem. Hier kann man nur wieder mit Kontaktbeschränkung und Risikominimierung einer Ansteckung (Testung) verzögern - aber am Ende müssten es alle bekommen. Der viel sanftere Weg ist dagegen die Impfung. Beides führt aber zu einem Impflückeschluss - wir müssen uns nur der Folgen bewusst sein. Insofern ist diese ganze Testerei etc. nur das Hilfsmittel, dass wir jetzt nicht zu hohe Inzidenzen auf die leider nicht genügend immunisierte Bevölkerung los lassen. In der Endemie brauchen wir das nicht mehr.