Ich nehme an ihr wolltet damit die schlechte Stimmung auflockern, aber ich dachte kurz ich bin im falschen Podcast, als ihr anfingt aus einem humorigen Buch über Verschreiber im Lokaljournalismus vorzulesen. Humor ist sehr individuell, ich will hier nicht die Lustigkeit davon bewerten, aus Versehen die zehnfache Menge Alkohol in einem Rezept anzugeben. Aber selbst wenn es urkomisch wäre: Gehört das in die Lage?
Vielleicht bin ich durch die aktuellen ernsten Themen nicht in der richtigen Stimmung, aber gerade in Kombination mit der langen Herleitung („da hat uns jemand ein Buch geschickt“), der etwas sperrigen Erzählart und anschließenden (halbernsten?) mutmaßen, ob Deutschland wohl wirklich Schulen neu baut und dann abreißt („weil war gerade Geld da“) wirkte es deplatziert und wie ein Fremdkörper im üblichen Lage-Stil.
Unterm Strich: Starkes Störgefühl.
Die Lage ist für mich die erste Adresse für intelligenten Journalismus auf Topniveau, wo mit fundiertem Fachwissen die Vorschläge der Parteien besprochen werden und inzwischen auch die Spitzenkandidaten Rede und Antwort stehen. Nun zum Folgenschluss lustige Verschreiber vom Lokaljournalismus einzubauen passt finde ich so gar nicht - als ob am Ende der Tagesschau die Moderatorin noch kurz einen Kalauer aus dem „Die 1000 besten Witze Deutschlands“ Buch vorliest.
Ist auch keine große Sache, wollte nur einmal zurücksenden wie das - zumindest bei mir - ankam.
So gehe die Geschmäcker auseinander.
Persönlich fand ich die Sektion lustig. Beim Spiegel gibt es eine eigene Kategorie für absurde Nachrichten, die ich regelmäßig lese:
Als Kontrast zu all dem Weltuntergang fände ich es sogar begrüßenswert, regelmäßig eine positive oder absurde Nachricht zu bringen.
Da ich die „Perlen“ schon verfolge, hat mich das nicht sonderlich angesprochen, aber ich fand es auch überhaupt nicht störend.
Es gibt gute Gründe, auch mal etwas OT zu bringen, wie @TilRq schon angemerkt hat. In anderen Podcasts wird zum Schluss auch gerne mal der eine oder andere peinlich-lustige Versprecher gebracht, der bei der Aufnahme entstanden ist.
Ich glaube nicht, dass es sich bei offenkundigen Geschmacksfragen lohnt, einen Thread zu starten. Was soll man als Podcaster mit der Info anfangen?
Solche Rubriken kenne ich (und lese ich auch nicht ganz ungern), ich finds im Print/Webseitenformat nochmal anders weil man da ja auf alles bewusst draufklickt - oder eben auch nicht, wenn man gerade miesepetrig ist. Beim Podcast bekommt man ja quasi immer den gesamten Inhalt nacheinander abgespielt und müsste wenn dann händisch Inhalte überpringen.
Aber: Wenn sich da außer mir keine:r groß dran stört ist es wohl auch nicht so schlimm und kein Grund, was zu ändern. Vielleicht für mich der finale Grund, sich endlich die Lage plus zu klicken damit ich die gekürzte Version hören kann
Also ich bin in sofern bei dir, dass es gesprochen/beschrieben im Podcast nicht ganz so lustig ist, wie es mit Bild gewesen sein könnte, aber ich fand es auch mal eine nette Abwechslung zu den sonstigen doch eher schweren Themen der Lage, also gerne mehr davon als Abschluss.
Ein Brief an die Redaktion um Feedback zu geben. Ich sehe da nichts verwerfliches. Andere Threads zeigen, dass es bei einzelnen Hörern durchaus für Verwirrung sorgte.
Persönlich mag ich solche Bücher, bin auch großer Fan der Speisekarten-Übersetzungs-Sammlungen von Axel Hacke.
Ich auch nicht. Aber gerade bei Humor ist zu erwarten, dass die Reaktionen sehr heterogen sind. (Wie gesagt, ich lese auch gerne die Perlen und vor 15–20 Jahren habe ich sogar Bastian Sicks Dativ-Genitiv-Buch und Happy Aua vergnüglich gefunden …)