LdN 416 - Einordnung der Zahlen

Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen und Anmerkungen zu den genannten Zahlen und Fakten im Podcast.

Ihr setzt die Toten durch Anschläge ins Verhältnis zu bspw. Verkehrstoten, ihr sprecht von an die 3000 Verkehrstoten, die durch bspw. Geschwindigkeitsbegrenzungen reduziert werden könnten. Ich nehme an ihr meint damit die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Autobahnen? Deswegen habe ich mir Mal die Zahlen angeschaut. Hier ein Auszug von destatis zu Toten auf Autobahnen: „Auf Autobahnen starben 302 Menschen im Jahr 2023. Darunter waren 162 Pkw-Insassen und 74 Insassen von Güterkraftfahrzeugen (zum Beispiel Lkw, Sattelzugmaschinen oder Kleintransportern). Auch auf Autobahnen ist zu schnelles Fahren eine der Hauptunfallursachen. Bei Geschwindigkeitsunfällen auf Autobahnen starben 130 Menschen, das entspricht 43 % aller bei Unfällen auf Autobahnen Getöteten.“ Demnach erscheint es mir falsch die nahezu 3000 Toten ins Verhältnis mit der nicht vorhandenen Geschwindigkeitsbegrenzung zu stellen.

Ein weiterer Punkt beim Thema Tote durch Anschläge von „Migranten“: ich habe vergangene Woche „Hart aber Fair“ gesehen. Dabei wurden Zahlen zu weiteren Straftaten durch Migranten genannt, die mich ziemlich schockiert haben: 2 Gruppenvergewaltigungen am Tag!, weitere „Einzelvergewaltigungen“ etc. Stimmt das? Wenn ja, finde ich müsste man dies auch bei der Einordnung betrachten.

Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist: ihr geht definitiv davon aus, dass Grenzsicherungen und Zurückweisungen nicht möglich sind. Aber selbst die SPD „rühmt“ sich mit erfolgreichen Zurückweisungen und den dadurch gesunkenen illegalen Migrationen. Weiterhin habe ich hierzu das Interview von Paul Ronzheimer mit Manuel Ostermann gehört. Hier kommt die Aussage des Polizisten Ostermann, dass dies möglich ist. Ein weiteres Interview mit Daniel Thym (Migrationsrechtler) kommt auch zu dem Schluss, dass die rechtliche Frage nicht so eindeutig ist, wie es bei euch im Podcast den Anschein macht. Dazu die Aussagen des ehemaligen Richters, den die CDU zitiert.

Ich tue mich gerade schwer das alles einzuordnen. Ist es vlt. so dass hier Randmeinungen medial zu stark gewichtet werden?

Würde mich sehr interessieren was ihr zu den Punkten denkt!

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Dazu kann ich’s nur wiederholen:

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Danke für die detaillierte Einordnung zu Migration und Straftaten, das war sehr hilfreich!

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In der aktuellen Wochendämmerung (Podcast) sagt Stephan Anpalagan im Interview, er brauche an der Polizeihochschule vier (!) Unterrichtseinheiten, um die Kriminalstatistik und ihre Bewertung zu besprechen.

Wir sollten also davon Abstand nehmen, diese selbst zu interpretieren. Vielleicht könnte Herr Anpalagan speziell zu diesem Thema nochmal interviewt werden.

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Was spricht dagegen, sich an der Interpretation der Statistik durch die Autoren selbst zu halten? Zum Beuspiel „Deutschland verzeichnet aktuell eine hohe Zuwanderungsrate. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl an und der Anteil an Nichtdeutschen an der Gesamtgesellschaft nimmt zu. Es ist davon auszugehen, dass viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren aufweisen, die Gewaltkriminalität wahrscheinlicher machen. Dazu gehören die Lebenssituation in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie wirtschaftliche Unsicherheit und Gewalterfahrungen.“ Quelle: BKA - BKA-Herbsttagung 2023 - Aktuelle Entwicklung: Deutlicher Anstieg der Gewaltkriminalität im 1. Halbjahr 2023

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Ich habe Einordnungen gelesen und gehört, die sich deutlich von deiner unterscheiden.
Der Frame, Migranten seien ungewöhnlich gewalttätig, ist falsch.