LdN 397: Kritik an Pressedelegation

Solche Pressedelegationen wie die, an der Ihr teilgenommen habt, wurden ja schon oft diskutiert.
Ein Kritikpunkt war auch, dass allein schon die Teilnahme eine „Währung“ ist.
Heißt, es ist nicht zwingend erforderlich bezahlt zu werden, oder die Kosten übernommen zu bekommen, um wohlgefälliger zu sein. Denn, wer mitfliegt entscheidet immer noch die Politikerin oder der Politiker, bzw. der jeweilige Personalstab und das natürlich im eigenem Interesse.

Es gibt also abseits allem Finanziellem durchaus einen Hebel, um Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Leider wurde das gar nicht benannt.
Natürlich ist die aktuelle Regelung dazu geneigt, das zu reduzieren. Dennoch sollten sich alle Seiten, nicht nur die journalistische, genau diesem Abhängigkeitsverhältnis zumindest bewusst sein. Wie man es ganz auflösen kann, weiß ich allerdings auch nicht.

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Wenn ich mich richtig erinnere, wurde zumindest erwähnt, dass ja auch Spring-Vertreter mit an Bord wären, und die wären ja nun nicht gerade für Ihre freundliche Haltung gegenüber der Außenministerin bekannt.

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Es wurde sogar erwähnt, dass der Artikel der Bild sehr kritisch ausgefallen sei.
Was mich irritiert ist das Bild, das die Medien durchblicken lassen das sie von uns Konsumenten haben.
Dass wir mit dieser Information nämlich nicht umgehen könnten. Dabei ist es doch allgemein bekannt, dass diese Reisen stattfinden. Im Gegenteil ist es schön, dann mal einen Einblick zu bekommen, wie so etwas überhaupt abläuft.
Vielleicht ist hier auch der Unterschied von Printmedium und Podcast. Letzterer kann manche Dinge anders transportieren, da zum Konsumenten ein sehr persönliches Verhältnis besteht.

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Es wurde in Abrede gestellt, dass es diesen Hebel gäbe, da es ja auch kritische Berichte gäbe.

Das ist aber gegen keine Einsicht darin, dass es diesen Hebel gibt und dass er Wirkung hat.

Dass man diesen nicht komplett nivellieren kann ist mir klar. Aber sich dessen bewusst sein sollte man schon.

Sie haben nicht abgestritten, dass das Eindruck hinterlässt, sie haben nur erwähnt, dass ihnen abgeraten wurde, das zu publizieren, im speziellen Fotos auf Instagram zu stellen.
Würde es besser, wenn man an solchen Reisen teil nimmt und es schamhaft verschweigt, sollte man auf diese Reisen verzichten oder wie sollte die Lage mit dem Thema umgehen?

Du hast meinen Punkt überhaupt nicht verstanden.
Mir ging es mit keiner Silbe um ihre öffentliche Kommunikation. Mir ging es um ihre Bewertung, des Sachverhalts, in wie weit man durch die Teilnahme an solch einer Delegation zur Gefälligkeit neigt.

Das haben sie diskutiert und das finde ich auch gut. Sie haben erwähnt, dass Geld- und Sachleistungen diese Gefälligkeit befördern kann und es diese deshalb nicht gibt, ebenso welche Nachteile das hat. Sie haben aber den Fehlschluss gezogen, dass man dadurch völlig unbefangen sei. Dem widerspreche ich.

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OK, dem stimme ich zu. Die gleichen Diskussionen wurden geführt, als es um embedded journalism in der amerikanischen Armee ging. Es ermöglicht Einblicke, die man sonst nicht hätte, aber man erkauft es sich damit, dass der Organisator den Filter bestimmt, was man zu sehen bekommt.
In dem Kontext sehe ich auch solche Reisen.